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Sozialunternehmen: Die Fläche beginnt zu brennen

geschrieben von: Redaktion am 24.03.2010, 16:24 Uhr
paperpress578 
Entwickelt sich die Geschichte um ein Fahrtenbuch, das der Treberhilfe-Geschäftsführer Harald Ehlert für seinen bei einer Geschwindigkeitsübertretung erwischten Maserati nicht führen wollte, zu einem Flächenbrand auf dem großen Feld der Sozialunternehmen in Berlin? Inzwischen sind sich Insider sicher, wer den Brand auf der Treberhilfe-Parzelle gelegt hat. Den Namen öffentlich zu nennen, würde freilich ein Verleumdungsverfahren nach sich ziehen. Wer hat schon die Courage zu sagen, „ich war es, der Harald Ehlert bei der Presse angeschmiert hat“. Natürlich ging es und geht es um Konkurrenz auf dem lukrativen Markt und um Anteile am großen Sozialkuchen.
Die Treberhilfe ein Einzelfall? Das versuchen findige Journalisten zu widerlegen. Zuerst hatte man die Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk gAG ausgemacht und über sie und ihre Strukturen berichtet. Dann nahm man sich dem Träger Independent Living und seinen Subunternehmen an, und nun steht die AHB Berlin-Süd gGmbH in Zusammenhang mit allen möglichen Vorwürfen im Fokus. Die RBB-Abendschau unterhält ihre Zuschauer fast jeden Abend mit einer neuen Geschichte von der Sozialfront. Inzwischen ist also Feuer auf vier Grundstücken entdeckt worden. Aber wo bleibt die Feuerwehr? Die Erklärungen der Dachverbände Diakonie und Paritätischer Wohlfahrtsverband tragen nicht zum Löschen bei.

Bei den Berliner Sozialunternehmen traut sich kaum noch jemand ans Telefon zu gehen, es könnte ja jemand von der Presse am anderen Ende lauern, mit unangenehmen Fragen und einem Streichholz.

Die Abendschau hat sich das StoP-Projekt der Treberhilfe vorgenommen und ausführlich über EINEN Fall berichtet. Wenn dieser Fall so stimmt wie dargestellt, dann ist da sicherlich einiges nicht in Ordnung. Wie sieht es aber mit der Fülle an anderen Fällen aus? Hat nicht jeder freie Träger im Sozialbereich auch Problemfälle, wo nicht alles nach Wunsch läuft? Sind wirklich nur Bad News Good News für die Schlagzeilen der Presse? Können die Medien nicht auch einmal – wenigstens einen Teil ihrer Zeit, darauf verwenden, um über gelungene Projekte zu reden. „Wir retten Biografien, 3.923 im Jahre 2009“, teilt die Treberhilfe Ende 2009 auf einer halbseitigen Anzeige im TAGESSPIEGEL mit. Nun gut, mir wäre eine andere Verwendung für die mehrere zehntausend Euro teure Mitteilung eingefallen, die Nachricht aber ist es dennoch Wert, beachtet zu werden. Ich bin sehr dafür, alle Schweinereien, wenn sie dann belegbar sind und zu juristischen Konsequenzen führen, in der Öffentlichkeit zu behandeln. Der journalistische Blutrausch sollte sich aber langsam in Grenzen halten.

Viel wichtiger als die Frage, wer gegen wen eine Strafanzeige erstattet hat, ist für mich, was am Ende des Tages bei der ganzen Diskussion herauskommt. Es muss mehr Kontrolle und viel mehr Transparenz geben. Schön. Und wer soll kontrollieren? Es muss doch inzwischen jeder mitbekommen haben, dass das Entstehen der freien Trägerlandschaft nur eine einzige Ursache hat, nämlich dass der Staat Geld sparen will. Und das spart er durch die Übertragung seiner Aufgaben an Dritte. Das ist allein schon deshalb preiswerter, weil diese Dritten kaum die Vergütungen zahlen – von den Geschäftsführern abgesehen – die im Öffentlichen Dienst vorhanden sind.

Wenn man ein umfangreiches Kontrollsystem installieren will, dann muss die Frage erlaubt sein, wie das finanziert werden soll. Dann könnte der Staat gleich alles wieder selber machen. Das wird nicht geschehen. Wenn alle Säue durchs Dorf getrieben wurden, wird es irgendwann mal wieder ein anderes Thema geben, über das wir uns aufregen können. Leider werden wir aber wenig von den vielen gelungenen Aktivitäten der freien Träger erfahren, weil sich offenbar niemand dafür interessiert. Schade.

Ed Koch

  
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