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Von Süd nach Nord mit Stadtrat Schworck

geschrieben von: Redaktion am 06.06.2010, 09:58 Uhr
paperpress580 
paperpress begleitete am 5. Juni 2010 den Tempelhof-Schöneberger Stadtrat Oliver Schworck vom Süden des Bezirks, wo er den Interkulturellen Generationsgarten der ufafabrik einweihte, bis ins nördliche Schöneberg zur 10. Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Gasometergelände.

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg erstreckt sich vom KaDeWe im Nord-Westen bis zur Stadtgrenze in Lichtenrade. Und überall ist etwas los, wo die Anwesenheit der Bezirkspolitiker erwünscht ist. Vor allem, wenn es sich um ein Bezirksamtsmitglied handelt, das für die Bürger- und Ordnungsämtern, Tief- und damit Straßenbau, Umwelt und Natur zuständig ist. So war am Samstag, dem 5. Juni 2010, Stadtrat Oliver Schworck (Foto links) von Lichtenrade bis Schöneberg ein gefragter Gesprächspartner. Um 14.30 Uhr wurde der Interkulturelle Generationsgarten an der Schnittstelle zwischen Lichtenrade und Marienfelde sowie zur Grenze nach Brandenburg hin offiziell durch Stadtrat Schworck, NuSZ-Geschäftsführerin Renate Wilkening und Juppy (Foto rechts) eröffnet.

Das 5.000 Quadratmeter große Gelände hat das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg schon im Sommer letzten Jahres den beiden Initiativen zur Verfügung gestellt. Am 17. Juli 2009 war die Grundstücksübergabe. Der Vertrag ist über 10 Jahre, mit einer Option für weitere 10 Jahre, geschlossen worden. Mitterweile ist das gesamte Grundstück mit einem Zaun begrenzt, der später noch mit einer Brombeerhecke belebt werden soll. Hinter dem Grundstück des Generationengartens sind weitere 15.000 qm für Ausgleichsflächen von Kleingärtnern geplant. Einige Pflanzen, Geräte, Steine und Sand konnten schon für den Generationengarten organisiert werden. Nun soll es richtig losgehen. Einige ehemalige Laubenpieper haben Pflanzen und Gerätschaften gespendet.


Auch zum Tag der offenen Tür am 20. März 2010 wurden Gartengeräte einer Bürgerin als Spende übergeben. Am Tag der offenen Tür haben sich einige Interessierte gemeldet. Die Beetgröße pro Teilnehmer und Familie beträgt ca. 20 m², 10 Euro kostet der Aufnahmebeitrag und auf 10 Euro beläuft sich der monatliche Beitrag, wofür allerdings Geräte und Werkzeuge gestellt werden. Zur offiziellen Eröffnung am 5. Juni konnten sich die Besucherinnen und Besucher vom Fortgang der Arbeiten überzeugen. Zwar hat der strenge Winter alles ein wenig verzögert, aber jetzt geht es voran. Und: man kann noch mitmachen, etliche Beete warten auf Betreiber.

Eine preiswerte Angelegenheit! In diesem Interkulturellen Generationengarten geht es aber auch um das Gemeinschaftserlebnis. Die Menschen sollen sich generationsübergreifend helfen und auch mit Menschen aus anderen Kulturen Kontakt finden. Die Idee wird im Flyer so zusammengefasst: „Hier werden Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Gärtnern direkt weiter gegeben. Familien mit Migrationshintergrund sowie engagierte Gartenliebhaber aus Lichtenrade und Marienfelde werden dort gemeinsam eine ökologisch orientierte Natur-Oase schaffen. So soll ein weiterer Teil des Lokalen Aktions-Plans Agenda 21 umgesetzt werden.“

Das Gelände soll zu zwei Dritteln zur Erholung genutzt werden. Es soll ein Festplatz mit Grill und Lehmofen entstehen. Als Erstes soll ein Wasseranschluss gemeinsam gebaut werden. Zurzeit helfen die Wasserwerke mit einem Hydrantenanschluss aus. „Man fängt hier gemeinsam mit Nix an! Dann soll der Garten gemeinschaftlich wachsen“ erläutert die Organisatorin Heidi Simbritzki die Idee des Gartens. Weiter ist ein Gemeinschaftshaus geplant, das für viele Aktivitäten Platz für 50 bis 100 Menschen bieten sollen. Engagiert erzählt Werner Wiartalla aus dem Ökologiebüro der ufaFabrik über das superökologische und natürliche Energiesparkonzept eines „Strohballen-Hauses“ zum Anfassen. Zu diesem Thema will die ufaFabrik auch zu einem internationalen Symposium von Experten einladen. Die ufaFabrik hat ja selbst auch viel Erfahrung mit der ökologischen Bauweise. „Wir suchen natürlich noch Sponsoren, die uns mit Baumaterial unterstützen können“ erläutert Wiartalla. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Oberstufenzentrum für Bautechnik geplant. Auszubildende können so lernen, wie man auch ohne Steine ein effizientes Haus bauen kann. Erste Architektenüberlegungen für das Gemeinschaftshaus sind schon vorhanden. Für das Haus ist auch eine Lehrküche geplant. Vorstellbar sind multikulturelle Themenabende und –wochen mit gemeinschaftlichen Aktivitäten.

Weiterhin ist eine gemeinschaftliche „Kräuterspirale“ Bestandteil des Gartenkonzeptes. Hier können sich Menschen gegenseitig unterstützen und Rat von einer Lebensmittelchemikerin einholen.

Die Idee der Interkulturellen Gärten:

Der Interkulturellen Generationengarten Lichtenrade ist in Berlin inzwischen der 19. seiner Art. Nach dem Vorbild der New Yorker Community Gardens machen Interkulturelle Gärten in Berlin städtische Brachen und freie Flächen für die Bewohner der Stadt gemeinschaftlich nutzbar. Menschen, die in der Stadt leben, erhalten so das Grün und die Natur ein Stück weit zurück. Insbesondere Kinder haben hier die Möglichkeit den Kreislauf der Natur von der Saat bis zur Ernte zu erfahren und mitzugestalten.

Informationen gibt es entweder bei Heidi Simbritzki Tel. und Fax 75 50 31 46, buero@nusz.de oder bei Hinrich Scheffen, Telefon 76 58 96 61, Fax 76 58 96 63 waschhaus@nusz.de

(Quelle: Kiez-Korrespondent Thomas Moser - BerLi-Press (www.berli-press.de) für die Internetzeitung von www.lichtenrade-berlin.de)

Hier ist die Zukunft

Auch beim nächsten Termin von Oliver Schworck ging es um die Umwelt. Zum ersten Mal beteiligte sich EUREF an der Langen Nacht der Wissenschaften. Auf dem Gasometergelände an der Torgauer Straße wurde nicht nur über die Fortschritte beim Aus- und Umbau des Areals berichtet, sondern auch Fahrzeuge vorgestellt, die besonders umweltfreundlich sind. Statt Zapfsäule braucht man für die Gefährte eine Steckdose. Noch sind die Reichweite der Autos beschränkt und die Anschaffungskosten hoch, aber, die Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran. Oliver Schworck traf auf dem Gasometergelände nicht nur den Gastgeber Reinhard Müller, sondern auch den SPD Landes- und Fraktionsvorsitzenden Michael Müller, der einen Familienausflug nach Schöneberg unternommen hatte und sich die bemerkenswerte Technik erklären ließ und vom Fortgang der Entwicklung auf dem Gelände überzeugte.

Natürlich bestand für die Besucher auch die Möglichkeit, den Gasometer zu erklimmen. Bei der Langen Nacht der Wissenschaften am Schöneberger Gasometer wurde eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was für ein vielfältiges und schönes Gelände, Mitten in der Stadt, hier erschlossen wird. Um- und Ausbauten von mehreren Gebäuden sind schon so gut wie abgeschlossen, ein kleines Restaurant bietet Getränke und Speisen an, darunter eine gut schmeckende Pizza vom Blech.

Reiner Hanke (Vorsitzender des Rocktreff-Mitveranstalters CPYE e.V.) probierte den Elektroflitzer aus. „Kennen sie ein Carrera-Auto“, fragte der Fahrer des Gefährts Reiner Hanke? Antwort: „Ja.“ „Jetzt sitzen sie in einem!“ Und ab ging die Post. „Ein Gefühl“, so Hanke später, „wie beim Start eines Flugzeugs!“

Eher unfreiwillig musste auch paperpress-Herausgeber Ed Koch ein Fortbewegungsmittel mit Stromverstärkung ausprobieren. Reinhard Müller überredete Koch zum dem Abenteuer, der seit gefühlten 40 Jahren nicht mehr auf einem Drahtesel gesessen hatte. Dafür ging es recht gut. Nur ein wenig treten und schon sorgt der Elektroantrieb für die Beschleunigung. Mit rund 3.000 Euro ist das Fahrrad mit Kabel allerdings (noch) recht teurer. Bleibt zu hoffen, dass auch bei der nächsten Langen Nacht der Wissenschaften EUREF wieder mit dabei ist.

  
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