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Dallas jetzt zur besten Sendezeit

geschrieben von: Redaktion am 31.03.2013, 09:52 Uhr
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Wie so oft im Leben gibt es doch nur schwarz oder weiß, auch im Farbfernsehen. Entweder man ist Dallas-Fan der ersten Stunde und bleibt es bis zur letzten, oder man ist es eben nicht. Neue Fans wird die Fortsetzung der Familiensaga der Ewings bei RTL nicht akquiriert haben. Die neuen Zuschauer verstehen die Zusammenhänge nicht, wer ist Miss Ellie und warum heißt sie so? Und auch wie häufig im Leben, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte war fast zu erwarten. Die Zuschauerzahlen sanken seit Staffelbeginn am 29. Januar von 3,9 Mio. Zuschauern auf 1,86 Mio. zum Ende der ersten Staffel am 26. März 2013. Um knapp zwei Millionen Zuschauer zu haben, muss ein Theaterschauspieler schon eine Weile unterwegs sein, selbst ein Popstar muss viele Male Fußballstadien füllen. Beim Fernsehen sind „nur“ zwei Millionen schon eine kleine Katastrophe. Konsequenz des ausstrahlenden Senders RTL: Verbannung zu Super RTL. Ja, das ist eine Strafe. Aber, nun zur guten Nachricht: statt 22.15 Uhr beginnen ab 8. April die Folgen der zweiten Staffel um 20.15 Uhr, also zur besten Zeit.

Mehr als ein Wermutstropfen in der zweiten Staffel ist allerdings die Episode, in der JR Ewing zu Grabe getragen wird. Er starb schon einmal, nicht richtig, und die Auferstehung folgte. Diesmal ist, selbst zum Osterfest nicht damit zu rechnen, denn der Schauspieler Larry Hagman ist während der Dreharbeiten im November letzten Jahres 81-jährig tatsächlich verstorben. Das Ableben dieses genialen Bösewichts wird natürlich in der Serie entsprechend gewürdigt. Ob ich mich nach JRs Beisetzung auch von Dallas verabschiede, mache ich vom Fortgang der Geschichte abhängig. Ich weiß schon jetzt, dass mir JR fehlen wird. Viele schlaue Kritiker schreiben, dass New Dallas nur noch ein Schatten seiner selbst wäre. Quatsch. Es sind spannende 45 Minuten pro Episode, die Stimmungslage wechselt von Frieden zu Krieg innerhalb weniger Sekunden. Es bringt Uneingeweihten wenig, wenn ich jetzt mit Details und Personen operieren würde. Für Neueinsteiger ist Dallas nichts, sondern nur etwas für die Alten, wie mich.

Nur so viel: Die Serie lief ab 1981 zehn Jahre lang in der ARD. Die beiden Brüder und Kontrahenten von einst, JR (Larry Hagman) und Bobby Ewing (Patrick Duffy), sind auch in der Fortsetzung dabei. JR der Böse, Bobby der ewig Gute. Heute sind es die Söhne, die sich um den Familienstammsitz, der Southfork-Ranch in Texas streiten. Bobby war nicht nur der Gute, sondern auch der Schönling der Familie, so wie sein Adoptivsohn Christopher (Jesse Metcalfe) heute. Ein hübscher Junge, aber so ekelhaft gut und anständig, dass es einem graust. Da ist der leibliche Sohn von JR, JR jun. (Josh Henderson) ein ganz anderes Kali. Auch ein sehr gut aussehender junger Mann, aber verschlagen wie sein Alter.

Die heutigen Darstellerinnen sind wie einst schöne Frauen. Elena (Jordana Brewster) schwankt zwischen Christopher und JR jun. hin und her, Rebecca (Julie Gonzalo) hat eigentlich Christopher geheiratet, aber nur, weil er zur angesetzten Hochzeit mit Elena nicht erschienen ist, was sich als von langer Hand geplante Verschwörung herausstellt, denn Rebecca ist auf Christopher angesetzt. Sie merken schon, da muss man jede Folge sehen, um alles einordnen zu können. Intrigen, Morde, Verrat, Freud und Leid, alles, was man zur Entspannung sehen möchte. Ich ertrage, bis auf die Ausnahme aus Münster, diese 90-Minuten Tatorte nicht mehr. Zuviel sozialpädagogisches Gedöns. Ich will einen Krimi sehen und keine Lehrstunde in Menschenrechten. Von dem neuen Hamburger Tatort mit Til Schweiger werde ich mir wohl noch ein paar Folgen ansehen, aber nur, wenn in den ersten zehn Minuten Feuergefechte wie in der ersten Ausgabe stattfinden.

Dallas macht Spaß und entspannt, hilft gegen Depressionen, baut Aggressionen gegen dümmliche Politiker ab, Dallas ist einfach Medizin fürs Gemüt.

Etwas habe ich noch vergessen zu erwähnen: Schon in den Ursprungsfolgen gab es einen Lieblingsfeind der Ewings und ewigen Verlierer, Cliff Barnes (Ken Kercheval), der ausgerechnet auch noch der Bruder von Bobbys erster Frau Pamela war. Die Demütigungen reichten bis in die Jetztzeit, als Larry Hagman für Solarworld Werbespots über die Vorzüge von Solarenergie drehte („Shine, Baby, shine). In einem Spot verarscht er den alten Widersachen Cliff Barnes, der immer noch am Öl festhält.

In der ersten Staffel gibt es neben den üblich undurchsichtigen Machenschaften von JR sen. und jun. eine Frau, die Rätsel aufgibt, nämlich Rebecca. Die schafft es, Bobbys Adoptivsohn Christopher zu ehelichen. Was danach passiert, müssen Sie sich selbst anschauen, die erste Staffel gibt es bereits als DVD zu kaufen. In der letzten Episode der ersten Neu-Staffel wird der Schleier um die Dame gelüftet: Sie ist die Tochter von Cliff Barnes, der nun endgültig Rache an den Ewings nehmen und sie vernichten will. Wer hätte das gedacht? Ich bin begeistert und freue mich auf den 8. April, 20.15 Uhr, Super RTL, Start von Staffel 2.

Zum Schluss noch mein Lieblingszitat von Larry Hagman, das er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung 2002 von sich gab. In dem Interview bezeichnete er seinen Landsmann George W. Bush als „dummen und gefährlichen Idioten“. Wörtlich sagt er: „Bush fällt komplett aus dem Rahmen dessen heraus, was sie und ich unter einem sozialisierten Menschen verstehen. Er kann nicht reden. Er kann nicht lesen. Er ist Legastheniker. Und, jetzt kommt das das Beste, er ist unser Präsident.“ Und schließlich: „Die Republikaner waren und sind dafür verantwortlich, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden. Sie sind dafür verantwortlich, dass die soziale Balance in Amerika zerstört ist.“

Ja, Larry JR Hagman Ewing wird mir fehlen.

Ed Koch

Mediadaten: „das www.medienmagazin.de“

  
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