Willkommen bei PaperPress Jugendpolitischer Pressedienst
suchen  
Hauptmenü  

Online  
Es sind 8 Besucher und 0 _MEMBER0 online..

Anmeldung

Sprachen  
Sprache auswählen:


  

Frank Henkel zum 50sten

geschrieben von: Redaktion am 16.11.2013, 15:58 Uhr
paperpress621 
Eigentlich wollte Frank Henkel, dass seine Gäste anstelle von Geschenken Geld an die Volker-Reitz-Stiftung überweisen. Der Polizeibeamte Volker Reitz war am 8. Mai 1996 in Marzahn von einem betrunkenen Autofahrer erschossen worden. Die nach ihm benannte Stiftung kümmert sich um hilfsbedürftige Beschäftigte der Polizei, deren Angehörige und Projekte im Bereich der inneren Sicherheit und Ordnung. Hoffentlich kommt einiges zusammen, denn viele der Gäste auf dem Geburtstagsempfang für Berlins Bürgermeister, Innen- u. Sportsenator Frank Henkel brachten dann trotzdem ein mehr oder weniger sinnvolles Geschenk mit, das im Keller der Erinnerungen sicherlich einen guten Platz finden wird. BVG-Chefin Sigrid Nikutta überreichte einen Stationsplan der Tram 50. Diese führt im Norden Berlins von der Guyotstraße zum Klinikum Virchow. Leider nicht durch Mitte, denn das wäre eine schöne Überleitung gewesen.

Frank Henkel ist der Junge aus Ostberlin, aus Berlins Mitte. Und wo anders als hier feierten ihn seine Parteifreunde, Koalitionäre und Oppositionelle, die aus lauter Höflichkeit keinen Empfang auslassen. Mit „Clärchens Ballhaus“ in der Auguststraße 24 hatte schon sein Vater zu tun. Die Familie war natürlich dabei, Mutter, Vater, Frau und Söhnchen Leo, der die vielen bedeutenden Reden, die bei solchen Anlässen unvermeidlich sind, mit unverständlichen aber als Ablehnung erkennbaren Zwischenlauten anreicherte. Raed Saleh, Koalitionsfreund und Vorsitzender der SPD-Abgeordnetenhausfraktion hielt keine Rede, sondern überreichte einen Blumenstrauß und ein kleines Büchlein. Gastgeber und CDU-Generalsekretär Kai Wegner begrüßte die Anwesenden und gratulierte, was dann auch der Fraktionsvorsitzende Florian Graf und der als Hauptredner angekündigte frühere Regierende Bürgermeister und CDU-Landesvorsitzender Eberhard Diepgen tat. Diepgen beging vor drei Tagen seinen 72sten Geburtstag, und für dieses Alter kann er immer noch klar und deutlich zusammenhänge Sätze sprechen. Rhetorisch ist dem Mann nichts vorzuwerfen, wobei allerdings die Abstände zwischen den Worten immer länger werden. Bei Diepgen-Reden braucht man keinen Stenografen, man kann jedes Wort in Klarschrift mitschreiben. In einem Film, der zu Beginn der Veranstaltung gezeigt wurde, gratulierte neben Angela Merkel und Frank Zander auch Dieter Hallervorden. Schade, dass dieser nicht die Laudatio hielt, wäre sicherlich amüsanter gewesen als Diepgens Ausflüge in vergangene Zeiten.

Tripple-Klaus. Nachdem Klaus Wowereit kürzlich die 60 überschritt, kann man ohne respektlos zu sein, von einer Runde älterer Herren sprechen, die sich hier versammelt haben. Und alle haben sich gegenseitig irgendwie etwas zu verdanken. Klaus Wowereit hat Klaus Landowsky zu verdanken, dass er überhaupt Regierender Bürgermeister werden konnte. Denn ohne den mit dem Namen Landowsky verbundenen Bankenskandal wäre die Große Koalition seinerzeit nicht geplatzt und Wowereit nicht Regierender Bürgermeister geworden. Ohne Klaus Wowereit wäre Klaus Böger heute nicht Vorsitzender des Landessportbundes Berlin, denn wenn Wowereit Böger weiter als Senator hätte haben wollen, wäre daraus nichts geworden. Und Berlin hat Böger und Landowsky die Bezirksgebietreform zu verdanken, seit 1920 die größte Umstrukturierung der Stadt. Aus 23 wurden 12 Bezirke. Damit kann man einverstanden sein, der Zuschnitt ist jedoch äußerst unüberlegt gewesen. Statt des großen Wurfs mit einem an den Ortsteilen orientierten Neuzuschnitt, klebte man Bezirke wahllos zusammen. Friedrichshain und Kreuzberg, immerhin durch eine Brücke verbunden. Oder Tempelhof und Schöneberg, geradezu zwei unterschiedliche Kulturen und Weltanschauungen. Auf das Argument, wenn Tempelhof beispielsweise mit Teilen von Steglitz fusioniert hätte, würde nur die CDU die Bezirksbürgermeister stellen, kann man nur antworten, schlimmer als CDU-Bürgermeister sind Rot-Grüne Zählgemeinschaften.

Der Gabentisch war voll gestellt mit vielen Geschenken. Letztlich macht man sich aber selbst die schönsten Geschenke. Frank Henkel lauschte den Reden mit Sohn Leo auf dem Arm. Die Rolle des Familienvaters gefällt ihm. Aber auch sonst kann Frank Henkel recht zufrieden sein. Er hat aus der zeitweisen Chaostruppe Berliner CDU einen ziemlich stabilen Landesverband geschmiedet. In den Umfragen hat die CDU von der Wahl im September 2011 von 23,4 % bis heute zwischen 27 und 28 % die SPD eingeholt und zeitweise überholt. Die SPD hat von 28,3 auf 27 leicht verloren. Henkel ist ein Sympathieträger, weil er der bescheidene Mann geblieben ist. Die lauten Töne sind nicht seine. Um aber 2016 gegen Klaus Wowereit bestehen zu können, ja, ihm sogar sein Amt abzujagen, muss er noch ein wenig aus sich herausgehen. All die schönen Worte, die am 16. November gesagt wurden, verwandeln sich ins Gegenteil, wenn der Aufzug abwärts fährt. Wir schließen nun nicht nur diesen Beitrag, sondern uns auch den guten Wünschen für Frank Henkel an.

Ed Koch

  
Anmeldung  




 


Registrierung

Impressum  
p a p e r p r e s s
Ed Koch (Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt)
Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V.
Vorstand: Ed Koch - Mathias Kraft
Postfach 42 40 03
12082 Berlin
Email: paperpress[at]berlin.de
PDF-Newsletter-Archiv:
www.paperpress-newsletter.de

Diese WebSite wurde mit PostNuke CMS erstellt - PostNuke ist als freie Software unter der GNU/GPL Lizenz erh�ltlich.