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geschrieben von: Redaktion am 20.03.2015, 05:54 Uhr
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Heute ist Frühlingsanfang. Das Wetter wird schöner, die Tage länger. Für die Macher des Rocktreffs ist dieser 20. März jedoch ein Tag der Trauer und des Gedenkens an einen aus ihren Reihen. Peter Schoppe wird heute zu Grabe getragen. Die Trauerfeier findet dort statt, wo die Rock-Ini der Ev. Jugend Tempelhof ihren Ursprung hat und bis heute beheimatet ist, auf dem Areal der Dorfkirche Alt-Mariendorf. Am 1. März ist Peter Schoppe, nach langer Krankheit, im Alter von 56 Jahren gestorben. Er war der letzte Aktive der Rocktreff-Crew aus den Gründerjahren. Am Jubiläum des 1984 gegründeten Rocktreffs konnte Peter Schoppe im letzten Jahr nicht teilnehmen. Er war zur Reha, verfolgte von dort über das Internet das Geschehen im Volkspark Mariendorf und machte seine Anmerkungen per E-Mail. An der 30-Jahr-Feier des Rocktreffs am 14. September 2014 konnte er wieder teilnehmen. Hoffnung kam auf. Sie erfüllte sich nicht.
Für Peter Schoppe war der Rocktreff ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Später auch für seine Lebensgefährtin Michaela Kohn, die über viele Jahre hinweg den Rocktreff durch ihr Fotos archivierte. Alle Auftritte der Bands hat sie in ihren Fotos festgehalten. Darunter wahre Farbkompositionen. Und für diese war Peter Schoppe zuständig. Er stand beim Rocktreff nie im Rampenlicht, er machte das Licht.
Sein Arbeitsplatz beim Rocktreff war das Technikzelt gegenüber der Bühne. Vom FOH aus verzauberte er die Spielstätte mit seinen Lichtinstallationen. Und zum Finale des Rocktreffs führte er jedes Jahr ein Schauspiel aus Musik und Licht im Gleichklang auf. Das war wirklich das ganz große Kino. Unerreicht und nie vergessen.
Am Aufbautag des Rocktreffs, drei Tage vor dem Festival, zog er mit seinem Wohnwagen aufs Gelände. Das Einhängen der Scheinwerfer in das Bühnendach ist ein äußerst aufwendiger und komplizierter Vorgang, den er mit großer Perfektion arrangierte. Die Nächte verbrachte Peter Schoppe damit, die Bühne einzuleuchten. Das Ergebnis dieser Arbeit konnte sich immer sehen lassen.
Er war ein sehr ruhiger und bescheidener Zeitgenosse. Bei den Rocktreff-Vorbereitungssitzungen meldete er sich nur zu Wort, wenn er wirklich etwas zu sagen hatte. Selbstdarstellung und endloses Dozieren waren nicht sein Ding. Peter Schoppe war ein sehr angenehmer und sympathischer Mann, ein Urgestein dieser Traditionsveranstaltung, der ruhen-de Pol im hektischen Festivalbetrieb. Beruflich hat er bei Ikon eine Ausbildung als Werkzeugmacher ab-solviert und arbeitete die letzten Jahrzehnte an einer Erodiermaschine, programmierte und fertigte. Er war der erste in der Rock-Ini, der zur Gründerzeit schon einen Computer hatte, und somit auch die Plakate gestalten konnte.
Rocktreff, das sind die Rock-Ini, das Jugendamt Tempelhof-Schöneberg, der Trägerverein CPYE e.V., die Schirmherrin Petra Dittmeyer, und viele tausend Fans dieses Festivals. Sie alle trauern um Peter Schoppe. Der Rocktreff ist sein Vermächtnis und Denkmal. In der Erinnerung an Peter Schoppe wird niemals das Licht ausgehen.
Ed Koch
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