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geschrieben von: Redaktion am 30.04.2015, 06:19 Uhr
paperpress516
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Letztlich war Berlins Regierender Bürgermeister genervt von dieser Maut-Seppelhose aus Bayern und dem brandenburgischen Wegducker aus Naundorf. Dass der Hauptstadtflughafen ein Gemeinschaftsprojekt von Berlin, Brandenburg und dem Bund ist, erfährt man immer nur, wenn es wieder darum geht, wer ein paar Millionen oben drauf legen soll. Ansonsten fliegen die Anteilseigner Bund und Brandenburg unter der Radarerfassung und über-lassen Berlin die Arbeit und die Schmach. Alle Genehmigungsbehörden haben übrigens ihren Sitz in Brandenburg, was dem MP offenbar nicht bekannt ist.
Diese unsägliche märkische Baukatastrophe, die wir der Berliner CDU in Person von Eberhard Diepgen und der Bundes-CDU in Person von Matthias Wiss-mann zu verdanken haben, hat schon einen Regierenden Bürgermeister auf dem Gewissen. Branden-burg hat immer einen schlanken Fuß gemacht, wenn es um Übernahme von Verantwortung ging. Matthias Platzeck ist von besonders exponierten Aufgaben wie dem SPD- oder Aufsichtsratsvorsitz immer schnell wieder zurückgetreten. Natürlich, das will ich nicht kleinreden, die Gesundheit geht vor, dennoch wird Platzeck zwar in die Geschichte als halbwegs guter MP von Brandenburg eingehen, alles andere vergessen wir aber mal lieber.
In einem Leserkommentar im Tagesspiegel steht zur Ankündigung von Michael Müller, nun selbst den Aufsichtsratsposten zu übernehmen: „Arme Sau, der Mann. Aber vielleicht bleibt ihm wirklich nichts anderes übrig. Nun kann man ihn ggfls. wieder so verheizen wie seinen Vorgänger. Oder er steigt aus dem Desaster so empor wie einst Orpheus aus der Asche. Man weiß es nicht. Aus meiner Sicht gehören zeitlich begrenzt hauptamtlich beschäftigte Fachleute in diese Positionen und keine Leute, die nebenberuflich auch noch Ministerpräsidenten von Bundesländern sind.“
Der Leser hat ja so Recht. Auch in einer Online-Umfrage des Tagessspiegels (Stand 01.05.2015 09.30 Uhr) wird das deutlich – 33 Prozent finden Müllers Entscheidung richtig, 67 Prozent wünschen sich eher Fachleute in dem Aufsichtsrat. Damit sind sie mit Müller einer Meinung. Aber, es ließ sich ge-gen die anderen Eigentümer des BER, vor allem gegen den Bund, nicht durchsetzen. So pathetisch es klingen mag, aber Müller hat sich geopfert.
Gerade deshalb ist die Entscheidung von Müller ein äußerst mutiger Schritt, der Respekt und nicht Häme verdient. Er riskiert viel, allerdings, um an dieser Stelle mal wieder unsere Bundesmutti zu zitieren, der Schritt war alternativlos. Müller macht das einzig Richtige, wozu es den verantwortungslosen Wegduckern Dobrindt und Woidke an genügend Arsch in der Hose fehlt.
Müller wollte eine Fachleuteregelung, ohne sich aber selbst aus der Verantwortung zu nehmen. Ihm das jetzt als Hin und Her vorzuwerfen, trifft den Falschen. Die Schuldigen in dem Spiel habe ich mehr-fach genannt.
Dem Regierenden Flughafenmeister kann man nur wünschen, dass er das hinkriegt und ihm die Polit-clowns aus der Heinrich-Mann-Allee in Potsdam und der Invalidenstraße in Berlin keinen Sand ins Getriebe schütten. Die CSU-Minister Ramsauer und Dobrindt hatten und haben an einem Großflughafen Willy Brandt, der Franz-Josef Strauß in München Konkurrenz machen könnte, kein Interesse.
Den Schlusssatz entnehme ich gern einem weiteren Kommentar aus dem Tagesspiegel. Robert Ide, Leiter der Berlin/Brandenburg-Redaktion des Tagesspiegels schreibt:
„Nun bleibt immerhin ein Ergebnis: Berlins Regierender packt auch am Berliner Flughafen selbst mit an. Er übernimmt wieder die Führungsrolle am BER, die ihm und der Stadt zusteht. Spät gestartet ist er, landen kann er damit trotzdem.“
Ed Koch
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