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geschrieben von: Redaktion am 24.08.2015, 06:12 Uhr
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Mit einer außergewöhnlich bewegenden musikalischen Friedensbotschaft endete gestern Abend das Festival Young Euro Classic in Berlin. Ein eigens für das Abschlusskonzert gegründetes Friedensorchester - mit 74 jungen Musikern aus der Ukraine und Russland, Armenien und Deutschland - spielte Beethovens 9. Symphonie. Dirigent des Abends war Enoch zu Guttenberg, der seinen „Chor der Klangverwaltung" mitgebracht hatte. Gemeinsam setzten Chor und Orchester mit Schillers Ode an die Freude - der in Musik gegossenen Utopie der Brüderlichkeit - den Schlussakkord bei der 16. Ausgabe des Festivals, das als Plattform für die besten Jugendorchester der Welt gilt. Über 25.000 begeisterte Besucher strömten zu den 18 Konzertabenden.
Es war ein überwältigend guter Jahrgang und viele der eingeladenen Teilnehmer brauchten den Vergleich mit Profiorchestern der Welt nicht zu scheuen, hieß es in der Presse. 1.500 junge Nachwuchsmusiker aus über 40 Nationen zeigten ihr Können im Berliner Konzerthaus. Die meisten kamen aus Ländern, die zur EU oder zu ihren östlichen Partnerschaften gehören.
„Gerade in diesem Jahr", sagt Festivalleiterin Dr. Gabriele Minz, „das uns so schmerzlich zeigt, wie verwundbar Europa ist, und dass Kriege - wie in anderen Teilen der Welt - nun auch uns betreffen, schien es uns nur konsequent, hervorzuheben, dass Young Euro Classic für das Bekenntnis zu Europa, zu Frieden und Völkerverständigung steht".
Überwältigende Solidarität wurde dem Jugendorchester aus der Ukraine zuteil. Das Symphonieorchester der Tschaikowski Musikakademie ist eine der ehrwürdigsten Einrichtungen des Landes, doch die zugesagten Mittel für die Reise wurden von der Regierung kurz vor Beginn des Festivals gestrichen. Die daraufhin von Young Euro Classic kurzfristig initiierte Crowdfunding-Kampagne erbrachte innerhalb von 10 Tagen 10.000 Euro, die den Auftritt in Berlin sicherten.
„Der Saal brodelt, und das Glück, das am Ende auf den Gesichtern dieser Musiker flackert, ist sowieso unbezahlbar", schrieb der Tagesspiegel. Mitreißender Enthusiasmus auf der Bühne und im Saal prägen das Festival: Das Young Euro Classic-Publikum ist jünger, gemischter, offener und begeisterungswilliger als im Konzert-Alltag üblich. Große Symphonik von Mozart bis Schostakowitsch, Swingen in der Stadt mit Leonard Bernstein oder a cappella-Singen von Bach-Kantaten durch ein Orchester - all das erlebt das Publikum wohl nur bei Young Euro Classic. Die Begeisterungsstürme am Schluss zeigen, wie anders Klassik aufgenommen werden kann und was sich durch die Mischung von Genres und das Überschreiten von Grenzen an Neuem entdecken lässt. Klassik meets Jazz und Barock mischt sich mit Metallica; die Romantik spiegelt sich in zeitgenössischer Expressivität; das klassische Klavier kommt zusammen mit der traditionellen mongolischen Pferdekopfgeige. Und immer wieder hört man, was hierzulande selten bis nie aufgeführt wird: Das bringen die Orchester aus ihren Heimatländern mit und überraschen damit das Publikum. Nicht selten mehr als das: Sie reißen es hin. Young Euro Classic ist ein Fest der jugendlichen Leichtigkeit und zugleich tiefernsten Konzentration.
Der künstlerische Leiter Dr. Dieter Rexroth: „Bei uns ist es anders als in herkömmlichen Festivals. Bei uns ist es die Jugend, die sich Klassik aneignet. Das ist ein Signal! Auch wenn es Klassik ist, die erklingt, so ist sie doch immer wieder neu; erst in der neuen Aneignung gewinnt sie Gestalt und Ausdruck."
Der Europäische Komponistenpreis wurde am Sonntagnachmittag an die Türkin Sinem Altan verliehen. Ihr Werk „Hafriyat - Earthwork", das von der Nationalen Jugendphilharmonie der Türkei im Rahmen von Young Euro Classic uraufgeführt worden war, hatte auch im Publikum Begeisterungsstürme ausgelöst. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird jährlich vom Regierenden Bürgermeister Berlins ausgelobt und von einer Publikumsjury an die oder den Komponistin/en der besten zeitgenössischen Ur- oder Deutschen Erstaufführung verliehen. Die Werke werden von den eingeladenen Orchestern aus ihren Heimatländern mitgebracht, um einen Einblick in die dortige zeitgenössische Musik- und Kompositionskultur zu geben. Insgesamt standen 2015 neun Kompositionen im Wettbewerb - unter anderem auch aus Israel, Großbritannien, China, Norwegen, Portugal und der Ukraine.
Auffällig auch, wie weiblich geprägt Young Euro Classic 2015 war. Hier wurde dem männlich dominierten Klassikbetrieb ordentlich Beine gemacht: Zwei Dirigentinnen - beide aus China - drei Komponistinnen und sieben Solistinnen sowie mindestens zur Hälfte mit jungen Frauen besetzte Orchester prägten das Bild.
Hauptpartner des Festivals sind der Hauptstadtkulturfonds und die KfW Bankengruppe. Zu den Partnern gehören der BVR (Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken) und die EnBW (Energie Baden Württemberg) sowie die Berliner Sparkasse. Besonderer Dank gilt auch dem Konzerthaus Berlin für die Unterstützung und hervorragende Zusammenarbeit.
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