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Einfach nur widerlich...

geschrieben von: Redaktion am 30.10.2015, 12:17 Uhr
paperpress522 
Unsere Überschrift bezieht sich natürlich auf die Taten eines – vermutlichen – Sexualtäters. Aber auch auf die heutige Titelseite der BZ, die ihre Trauer und Bestürzung ausdrückt, dabei aber nicht auf bunte Reklamebanner verzichten wollte. „Mohamed ist tot“ – „Erstmal zu Penny“. An Geschmacklosigkeit nicht zu übertreffen. Doch, der Kommentar des BZ-Chef-Redakteurs setzt noch einen drauf. Peter Huth schreibt:

„Es war nicht so, als ob niemand gewarnt hätte. Immer und immer wieder.

Doch gegen die Zustände am Lageso, dem Schandfleck Berlins, nein, Deutschlands, haben sich nur die Berliner Bürger gestellt, unermüdlich und freiwillig.

Die Behörden taten wenig und was sie taten, zu spät. Die vergangenen Monate sind das größte Versagen der Berliner Verwaltung in der Geschichte der Stadt.

Jetzt ist ein Kind tot. Ein Verbrecher hat das Chaos ausgenutzt, das das Land Berlin geduldet hat.

Die Security, offensichtlich eine Billigheimer-Truppe, die darauf bedacht war, ihre Vorstellung von Ordnung durchzuprügeln, hat die wahren Probleme nicht erkannt.

Vor dem Lageso waren die Flüchtlinge ohne Schutz. Mohamed hätte unsere Hilfe gebraucht.

Wir schämen uns für unsere Behörden.

Wir fordern Konsequenzen.“

Da kommen einem die Kaffees der letzten Tage hoch, wenn man das liest. Vor allem, nachdem wir erfahren haben, dass der (vermutliche) Täter, der bereits gestanden haben soll, auch den sechsjährigen Elias, der seit Anfang Juli in Potsdam vermisst wurde, ermordet haben soll.

Die Zustände am Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) sind unhaltbar, befinden sich aber durch vom Senat eingeleitete Maßnahmen auf dem Weg der Besserung. Was würde die BZ schreiben, wenn der Senat auf die Registrierung verzichtete? Und Tausende von Flüchtlingen lassen sich halt mit noch so großem Einsatz nicht von heute auf morgen erfassen. Für diese Tausende von Flüchtlingen hat aber die größte Versagerverwaltung Unterkünfte geschaffen, Tag und Nacht. Niemand muss hungern, niemand in Regen und Kälte auf der Straße über-nachten. Es stimmt eben nicht, dass sich „nur“ die Berliner Bürger engagiert haben. Wie viele „Ehren-amtliche“ von „Moabit Hilft!“ inzwischen bei der Cari-tas beschäftigt sind und aus Steuermitteln bezahlt werden, weiß vermutlich niemand so genau. Vor ein paar Tagen veröffentlichte die BZ die Zahl 6, viel-leicht sind es schon mehr geworden.

Den Zuständen am LaGeSo aber die Schuld am Mord an Mohamed zu geben, ist unverschämt. Wie chaotisch waren denn die Zustände am 8. Juli 2015 gegen 17 Uhr auf dem Spielplatz in Potsdam-Schlaatz, als die Mutter von Elias ihren Sohn zum letzten Mal lebend gesehen hat? Der Täter, wenn sich der Sexualmordverdacht bestätigt, hätte jederzeit überall zuschlagen können. Die Gefahr, am La-GeSo aufgehalten zu werden, war nicht besonders gering, sondern besonders hoch. Der Täter hat alles in Kauf genommen, entdeckt zu werden. Auch er hätte wissen müssen, dass es überall Videoüberwachungen gibt, die letztlich zu seiner Festnahme ge-führt haben.

Nein, wir müssen uns nicht für unsere Behörden schämen, denn sie hätten mit noch so einer guten Organisation am LaGeSo die Entführung und den Mord nicht verhindern können. Die Behörden haben durch eine aufwendige Recherche die richtigen Videosequenzen mit dem erkennbaren Gesicht des (vermutlichen) Täters gefunden. Hochachtung vor der Mutter dieses Mannes, die ihren Sohn der Polizei gemeldet hat. Somit sind gleich zwei ungeklärte Morde aufgeklärt worden.

Was BZ-Chefredakteur Huth mit „Wir fordern Konsequenzen“ meint, kann er uns ja noch einmal zwischen Penny- und Rasiererreklame erklären. Ich jedenfalls schäme mich für diese Zeitung, die in diesem Falle nur Stimmung gegen die Verwaltung macht, weil das natürlich immer populär ist.

Meine Trauer gilt dem kleinen Flüchtlingsjungen aus Bosnien-Herzegowina, der mit seiner Familie schon vor einem Jahr nach Berlin kam und die hier bereits registriert war. Die Mutter hatte einen Termin beim LaGeSo. Als sie die Wartenummer zog, verschwand plötzlich ihr Sohn. Offenbar wurde er bereits einen Tag später ermordet. Was geht bloß in dem Kopf so eines Mannes vor?

Ed Koch

  
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