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Keine Kunst am Bau, sondern Landwirtschaft

geschrieben von: Redaktion am 22.04.2016, 16:45 Uhr
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Wer auf den EUREF-Campus am Schöneberger Gasometer kommt, richtet seinen Blick unweigerlich auf die Fassade des ersten Hauses. Zwei große, grün leuchtende Racks mit Glasröhren, durch die Wasser läuft, sind zu sehen. Was Kunst am Bau sein könnte, ist in Wirklichkeit „Landwirtschaft“. Hier werden nämlich Mikroalgen produziert, und nicht zu knapp. Gunnar Mühlstädt hat das Unternehmen MINT Engineering im Februar 2016 gegründet. Es ist ein innovatives Start-Up zur Entwicklung und Vermarktung von Mikroanlagen.

Algen sind fleißige Geschöpfe. Durch Zellteilung vermehren sie sich in nur 14 Tagen um das Zehn-fache. In die Röhren, die auf jeder Seite jeweils rund 1.000 Liter fassen, wird eine Startkultur von 100 l geimpft. Nach zwei Wochen sind pro 100 Liter ca. sechs Gramm Algen vorhanden, also rund 600 Gramm, die geerntet werden können. Das Wasser wird in Tanks abgelassen und zentrifugal werden die Algen herausgeschleudert und als breiige Paste oder als Trockenmasse in Pulverform verkauft. Die Nachfrage ist enorm. Abnehmer ist für MINT vor allem die Lebensmittelindustrie, die die Algen z.B. in Teigwaren verarbeitet. Aber auch in den blauen Haribos sind Farbstoffe aus Mikroalgen enthalten.

Sie sind mikroskopisch klein, jedoch wahre Kraftpakete: Mikroalgen enthalten unter anderem hochwertiges Eiweiß, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine, Fette und ungesättigte Fettsäuren sowie Mineralstoffe und Spurenelemente, Jod und vieles mehr. Besonders erstaunlich ist die Produktivität der Mikroalge. In kürzester Zeit kann sie Licht und Kohlendioxid (CO2) in wertvolle Biomasse verwandeln.

„Algen gehört die Zukunft“, schreibt Gunnar Mühlstädt auf seiner Internetseite www.mint-engineering.de. „Sie sind extrem anpassungsfähig, als Nahrungsquelle sowohl für Mensch und Tier geeignet und bieten eine Alternative zu fossilen Energiequellen. Vor allem jedoch sind sie industriell kultivierbar und damit wirtschaftlich tragfähig herstellbar. Nicht zu vergessen ist die zentrale Rolle der Algen im Kohlenstoffkreislauf. Algen haben die Fähigkeit, rasant zu wachsen und können Kohlen-dioxid sehr effektiv aufnehmen. Zudem schätzt man, dass sie rund 50 % des weltweiten Sauerstoffbedarfes liefern.“

MINT Engineering betreibt nicht nur die Anlage auf dem EUREF-Campus, sondern konzipiert und vertreibt auch Anlagen zur wirtschaftlichen Kultivierung von Mikroalgen im großindustriellen Farming, Innenbereich oder überall an Gebäudefassaden. „Durch die Bereitstellung eines kontrollierten und optimal angepassten Lebensraums mittels geschlossenen Photobioreaktoren wachsen Mikroal-gen besonders effektiv.“

Heute wurde, garniert mit vielen Fachvorträgen über Algen, der „Hello Water Showroom“ eröffnet. Jeder Besucher wurde mit einem Freigetränk be-grüßt: wahlweise ein frisch zubereiteter Smoothie oder ein kürzlich eingeführtes Erfrischungsgetränk auf Algenbasis. Beide schmecken übrigens sehr gut. An Infoständen erfuhren die Besucher Wissenswertes über Mirko- wie auch Makroalgen.

Wie werden Algen industriell hergestellt, wie schmecken sie, welches Potenzial steckt in den Kraftpaketen, die seit Jahrmillionen Energie, Proteine, Sauerstoff und vieles mehr produzieren? Schon heute bietet der Markt ein breites Spektrum an Produkten in Form von Bio-Kraftstoffen, Pharma- und Kosmetikartikeln. Aber auch in Lakritzkonfekt, Pudding, Limonaden und Nudeln stecken Algen.

Für jede Anlagenform, Anlagengröße und Produktionskapazität erstellt MINT dem interessierten Kun-den ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Konzept. Darauf aufbauend erarbeitet MINT ge-meinsam mit den Kunden einen tragfähigen Busi-nessplan für den Betrieb der Anlagen aus.

Infos unter www.mint-engineering.de

Der Kontakt zum EUREF-Campus kam durch das Unternehmen von Dr. Henning Heppner, Palmetto, zustande, das sich schon seit längerer Zeit auf dem Campus befindet. Wie bringt man die Energiewende mit Trinkwasser zusammen, war die Frage. Von dem sich daraus entwickelten Projekt war EUREF-Chef Reinhard Müller gleich begeistert. Neben der Honigproduktion auf einem anderen Haus werden nun auch Algen auf dem Campus geerntet.

Und Einprägsame Werbeslogans gibt es auch: „Schau mir in die Algen, Kleines“, oder „Einer für Alge, Alge für einen“, und letztlich: „Ende gut, Alge gut.“

Ed Koch

  
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