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Verpufft

geschrieben von: Redaktion am 29.04.2017, 13:17 Uhr
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„Ein Strohfeuer ist eine Redewendung für einen Um-stand, der von einer starken Ausprägung einer Aktivität, etwa einer dichten Ereigniskette, gekennzeichnet ist, die jedoch nur kurz anhält. Ausschlaggebend ist, dass der ursächliche Auslöser nicht lange eine Aktivität motivierend in Gang halten kann, auch wenn er anfangs für eine durchaus heftige Aktivität sorgen konnte. Stroh brennt schnell und groß, aber das Feuer findet schnell keine Nahrung mehr, da die Substanz aufgebraucht ist.“ (Quelle: wikipedia)

So. Und deshalb ist der Vorgang „Schulz“ nicht mal ein Strohfeuer, sondern nur eine „Verpuffung“. Und eine Verpuffung ist eine schlagartig auftretende Druckwelle, in diesem Fall erzeugt durch Sigmar Gabriels Ernennung von Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten, die viel Lärm macht, aber schnell wie-der verschwunden ist. Übrigens: wenn Sie bei google Verpuffung – Bilder – eingeben, erscheinen tatsächlich welche von Martin Schulz.

Das ist kaum zu glauben. Die SPD schoss aus dem Tal der Umfragetränen plötzlich auf über 30 Prozent und überrundete kurzzeitig die Union. Ein paar Tau-send Menschen traten voller Freude in die SPD ein, und die Partei kann nur hoffen, dass die nicht alle gleich wieder austreten. Während bei anderen Meinungsforschern die SPD noch am 25. April 31% (Allensbach), 30% (INSA) und am 26. April auch bei Forsa noch eine 3 vor dem Komma hatte, ermittelte die Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF am 28. April nur noch 29 Prozent. Die magische Grenze ist also wieder unterschritten. Die Union liegt bei 36 bzw. 37 Prozent, also wieder deutlich vorn. Alle an-deren Parteien erreichen nicht einmal ein zweistelliges Ergebnis.

Die Union liegt immer noch 5,5% hinter der Bundestagswahl von 2013, während die SPD gut drei Punkte besser dasteht. Die Grünen haben seit dem 22. September 2013 0,4% eingebüßt, die Linken 0,4% zugelegt. Die FDP könnte mit 6% den Wiedereinzug schaffen, den sie 2013 mit 4,8% knapp verfehlt hat. 4,7% hatte damals die AfD, heute liegt sie bei 8%.

Im direkten Vergleich hat Angela Merkel Martin Schulz mit 50 zu 37 abgehängt. Auf der Skala der zehn wichtigsten Politiker hat sich Martin Schulz ins Mittelfeld auf Platz fünf eingerichtet, hinter Kretschmann, Schäuble, Merkel und de Maizière. Hinter Schulz liegen Gabriel, Gysi, Özdemir, von der Leyen und Seehofer. Apropos Seehofer, 56,1% der von Civey im Auftrag des Tagesspiegels befragten Wäh-ler finden das überhaupt nicht gut, dass er weitermachen will. Andererseits sind aber auch 45,5% gegen Söder. Das nennt man Sackgasse.

20,3 Prozent (Civey) wollen die Große Koalition behalten, bei der Forschungsgruppe Wahlen sind es sogar 27 Prozent. Aber nur 4,2% (Civey) wünschen sich eine SPD-geführte GroKo. Da liegt sogar noch Jamaika (Union, Grüne, FDP) mit 14% davor. Der SPD trauen nur 25,7% zu, die Probleme zu lösen, 34,7% der CDU/CSU.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die SPD-Minister gar nicht wahrgenommen werden. Dabei gibt es gerade in den von SPD-Ministern geführten Bereichen Außen-, Sozial-, Familien-, Bau- und Um-weltpolitik Fortschritte, während die CDU-Verteidigungsministerin ihre Bundeswehr nicht in den Griff bekommt, der CDU-Innenminister die Sicherheits-probleme nicht lösen kann und dieser unsägliche CSU-Verkehrsminister Europa mit seiner Maut nervt.

Der deutsche Wahlkampf ist inzwischen auch im Europa-Parlament angekommen. Ich kann nicht beurteilen, ob das alles korrekt ist, was Parlamentspräsident Schulz für seine Mitarbeiter getan hat. Fest steht, es wird nicht gegen ihn ermittelt. Eine Rüge wurde dennoch ausgesprochen, mit den Stimmen von CDU, Grünen und Linken. Wer solche Freunde hat, braucht wirklich keine Feinde.

Am kommenden Sonntag, dem 7. Mai, kann uns nicht nur in Frankreich eine Überraschung erwarten, sondern auch in Schleswig-Holstein. Kommt die SPD bei Infratest dimap am 27.04. noch auf 31%, so bei INSA am 29.04. nur auf 29%. In beiden Umfragen erreicht die jetzige Koalition aus SPD, Grünen und SSW nur 46 bzw. 45%. Das reicht nicht. Die CDU liegt mit 32 bzw. 33% vorn.

Und auch in NRW kann es am 14. Mai eng werden. Kamen 2012 SPD und Grüne gemeinsam noch auf 50,4%, so liegen sie jetzt bei 41% (Forsa). Das liegt auch an der SPD, die in den fünf Jahren vier Prozent einbüßte, vor allem aber an den Grünen, die sich von 11,3 auf 6 fast halbiert haben. Die CDU hat knapp drei Punkte auf 29% zugelegt. Gemeinsam mit Lindners FDP käme sie aber auch nur auf 41%. Die nächsten Sonntage werden spannend.

Ed Koch


  
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