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Es werde Licht - Die Geschichte der GASAG

geschrieben von: Redaktion am 24.09.2017, 08:54 Uhr
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Ja, und es ward Licht. Im Luther-Jahr kann man ruhig einmal die Bibelübersetzung des Reformators zitieren. Psalm 33.9: „Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.“ „Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“ Womit Gott in seiner Schöpfung des ersten Tages vermutlich nicht gerechnet hat, ist, dass der Mensch von Anfang an alles daran setzte, um die dunkle Nacht auszuleuchten. Die Anfänge waren bescheiden, und es dauerte sehr lange, bis Wachs-kerzen durch elektrisches Licht ersetzt wurden und in den Straßen Gaslaternen standen. Die etwas komplizierte Einleitung hat aber nun den Bogen zum eigentlichen Thema dieses Beitrages gefunden: Gasbeleuchtung in Berlin.

Einmal im Jahr lädt die GASAG Medienvertreter und Persönlichkeiten aus der Energiewirtschaft zu ihrer Medien-Lounge ein. Auch am 21. September ver-sammelten sich die Eingeladenen in der Konzern-zentrale am Henriette-Herz-Platz mit Blick auf den Bahnhof Hackerscher Markt, aber nur, um gleich wieder in zwei Busse zu steigen. Es begann eine gut einstündige Busfahrt zu den Spuren der Vergangenheit der GASAG. Angereichert wurde die Tour durch Videoeinspielungen und Fotos sowie vielen Anekdoten rund um die GASAG. Werfen wir zuerst einen Blick in die Geschichte:

Die GASAG AG ist das größte ursprünglich kommunale Gasversorgungsunternehmen Westeuropas. Die ersten beiden städtischen Gaswerke in Berlin nahmen Anfang 1847 ihren Betrieb für die 2.055 Gaslaternen der öffentlichen Straßenbeleuchtung auf. In den Jahren bis 1890 vervielfachte sich der Gasbedarf durch den Ausbau der Straßenbeleuchtung und die zunehmende Benutzung privater Gasherde. Die Aktiengesellschaft Städtische Gaswerke AG, für die sich bald der Name Gasag einbürgerte, entstand am 26. Oktober 1923.

Im Januar 1937 wurde die Gasag in einen Eigenbetrieb der Stadt unter der Bezeichnung Berliner Städtische Gaswerke (Gasag) umgewandelt. Die West-Alliierten ordneten im Zusammenhang mit der Berlin-Blockade am 26. Juni 1948 die Organisation einer eigenen Gasversorgung in West-Berlin an, worauf am 26. März 1949 die Berliner Gaswerke (GASAG) im Westteil der Stadt gegründet wurden. Danach gab es eine getrennte Entwicklung in den beiden Teilen der Stadt. Nach der Wiedervereinigung wandelte das Land Berlin den städtischen Eigenbetrieb in die GA-SAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft um und fusionierte am 11. Juni 1993 die GASAG (Westteil) und die Berliner Erdgas AG (Ostteil). In den Jahren 1994, 1995 und 1998 wurde die GASAG in mehreren Schritten vollständig privatisiert. Zwischen 1999 und 2006 gründete die GASAG verschiedene Tochtergesellschaften aus und entwickelte sich durch Beteiligung an weiteren Energieversorgungs- und Dienst-leistungsunternehmen zum GASAG-Konzern. Am 29. Mai 2017 firmierte das Unternehmen um in GASAG AG. (Quelle: wikipedia)

Darüber, ob es sinnvoll war, kommunale Energieunternehmen, ob GASAG, BEWAG oder Wasserwerke zu verkaufen, also zu privatisieren, kann man trefflich streiten. Berlin brauchte damals das Geld. In der Rückschau hat es allerdings wenig gebracht. Ein Volksentscheid im Februar 2011 war Auslöser dafür, die Wasserbetriebe zu rekommunalisieren, sie sind jetzt wieder vollständig im Besitz Berlins. Im November 2013 scheiterte knapp ein weiterer Volksentscheid über die Rekommunalisierung des Stromnetzes. Alle weiteren Versuche, Strom und Gas wieder in die öffentliche Hand zurückzuführen, scheiterten, natürlich an den Gerichten, aber auch an einer unglaublich unfähigen Berliner Finanzverwaltung, in deren Zuständigkeit die Verfahren lagen und liegen. Verlassen wir dieses peinliche Kapitel und stellen einfach fest: Strom und Gas funktionieren bestens in Berlin und sie sind zweifelsohne bei Vattenfall und der GASAG in sehr guten Händen.

Mit ruhiger zielorientierter Hand, werden die beiden Energieversorgungsunternehmen in Berlin geführt. Die Stromnetz Berlin GmbH von Thomas Schäfer und die GASAG von Vera Gäde-Butzlaff, die nach der Busrundfahrt die Teilnehmer an jenen Ort führte, wo einst die Gaswerke ihre Blütezeit erlebten und noch heute ein Symbol dafür weithin sichtbar in den Himmel ragt: zum Gasometer in Schöneberg.
Vera Gäde-Butzlaff ist seit März 2015 Vorstandsvor-sitzende der GASAG AG, zuvor war sie von 2007 bis 2014 Chefin der Berliner Stadtreinigungsbetriebe.

In der historischen Schmiede des Gaswerks versammelten sich die Teilnehmer der Rundfahrt, um den Vorabdruck eines „Lesebuchs voller Energie zum 170. Geburtstag der GASAG“ in Empfang zu nehmen. Die Schmiede ist heute eines von vier Res-taurants auf dem EUREF-Campus. Betrieben wird sie von Pino und seiner Frau Maria, die nicht nur frische Salate, knusprige Pizza und wohlschmecken-de Pasta kredenzen, sondern bei Veranstaltungen wie dieser kulinarisch zu Höchstformen auflaufen. Sollten Sie jemals in der Schmiede ihren Geburtstag, Hochzeit, Scheidung, was auch immer feiern wollen, bitten Sie Pino, für Sie Rinderbraten auf eingelegten süßsauren Zwiebeln zuzubereiten.

Kochen verbinden viele Menschen natürlich mit der GASAG, nicht nur diejenigen, die einen Gasherd in der Küche haben. Viele erinnern sich noch an die Hauptberatungsstelle der GASAG in der Tauentzienstraße 6. Eva Obst, deren Geschichte in dem Buch beschrieben wird, war die Leiterin der Arbeitsgruppe „Haushaltsberatung“ bei der GASAG. In dieser Eigenschaft führte sie auch Kochkurse durch.

Der aus heutiger Sicht spektakulärste Kochkurs trug den Titel: „Männer, die für Mutti kochen“. Das waren noch Zeiten in den 60ger Jahren. Die jungen Herren im weißen Hemd mit dunkler Krawatte lauschten den Anweisungen von Eva Obst. Die jungen Männer heute unterscheiden sich zu denen der sechzig Jahren nur durch eine andere Uniformität: Bart, Jeans, zwei Knöpfe offenes Hemd ohne Krawatte.

Die Geschichte von Can Sekertekin ist ebenso spannend. Als Arbeiter, der auch in der Schmiede tätig war, begann er seine Karriere bei der GASAG und ist heute stellvertretender Betriebsratsvorsitzender und Mitglied im Aufsichtsrat.

All das macht die GASAG aus. Aber auch ihr Engagement bei Kultur- und Sportprojekten. Und da fallen einem zuerst die Eisbären ein, eine erfolgreiche Gesamtberliner Geschichte. 1954 in Berlin Ost als „SC Dynamo Berlin“ gegründet, trägt der Verein seit 1992 den Namen „Eisbären Berlin“. Seit 1995 unterstützt die GASAG die Eisbären. Mit dem Gewinn von sieben deutschen Meisterschaften von 2005 bis 2013 sind die Eisbären Berlin zum DEL-Rekordmeister aufgestiegen. Auf europäischer Ebene konnte der Klub im Jahr 2010 den erstmals etablierten Wettbewerb der European Trophy gewinnen. Wenn auch die Meisterschaften nach 2013 ausblieben, die Eisbären gehören zu Berlin wie die GASAG. Gegenwärtig belegen die Eisbären den zweiten Platz in der Tabelle, punktgleich (12) mit den Augsburger Panther und den Nürnberg Ice Tigers. Heute um 14 Uhr spielen sie gegen EHC Red Bull München, derzeit mit neun Punkten auf Platz vier. Viel Erfolg. Wir freuen uns auf die nächste Meisterfeier.

Ed Koch

  
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