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Hinter den Kulissen

geschrieben von: Redaktion am 27.03.2018, 20:03 Uhr
paperpress551 
„Hinter den Kulissen: Aus der Berliner Politszene“ war eine wöchentlich im Tagesspiegel erschienene Kolumne von Brigitte Grunert. Gut recherchiert und sehr unterhaltsam berichtete sie über alles, was in der vergangenen Woche im Senat und Abgeordnetenhaus geschah und es nicht ins Blatt schaffte. Kleine Geschichten eben am Rade. Mit einer vermeintlich großen Geschichte hinter den Kulissen wartete heute Tagesspiegel-Redakteur Ulrich Zawatka-Gerlach auf. Weit entfernt von dem Niveau einer Brigitte Grunert und noch weiter entfernt vom Unter-haltungs- und Informationswert.

In der Rubrik „Agenda“ arbeitete sich Zawatka-Gerlach am Regierenden Bürgermeister Michael Müller, der gegenwärtig auch Bundesratspräsident ist, ab. Irgendetwas ganz Schlimmes muss Müller Zawatka-Gerlach angetan haben, denn wie schon in so vielen Artikeln zuvor geht es nur ums Schlecht-machen. Wie in einem nur von Psychologen zu erklärenden Befreiungsschlag von einer schwer auf ihm liegenden Last, rollt Zawatka-Gerlach Müllers Umfeld auf. Die Überschrift „Müllers Welt“ verwendete die Berliner Morgenpost im November 2014 schon ein-mal, als es in einem wesentlich intelligenteren Artikel um die Personen ging, mit denen sich Müller politisch und freundschaftlich umgibt. Allerdings auch ein Bei-trag Marke überflüssig, denn was kann der geneigte Leser damit anfangen, etwas über Mitarbeiter und Freunde aus dem Umfeld eines Politikers zu erfahren? Es werden Menschen, die nur bedingt in der Öffentlichkeit stehen, ins Rampenlicht gezogen und erhalten von einem pseudo investigativen Journalisten das Etikett „Vorsicht! Müller-Freund“ ans Revers geheftet.

Partei“freunde“ von Müller merken angeblich kritisch an, dass er sich spätestens nach der Wiederwahl zum Regierenden Bürgermeister Ende 2016 mit ei-nem schlagkräftigen Stab kluger Berater hätte um-geben sollen. Mit Fachleuten und unparteiischen Querdenkern, deren Ausstrahlungskraft nicht am Rathausvorplatz endet.“ Aber nein, Müller setzt „weiterhin auf wenige Getreue, auf langjährige Weggefährten mit Lokalkolorit.“ Anders ausgedrückt, auf Kneipenkumpels und Dorfdeppen. Einen nennt Zawatka-Gerlach einen „Einflüsterer“, den anderen „einen ständigen Wegbegleiter, der genau weiß, wie der Parteifreund tickt.“

Auch über andere, Senatoren und Staatssekretäre, äußert sich Zawatka-Gerlach mal abwertend und mal etwas milder. Es werden Haltungs- und Qualitätsnoten verteilt. Ein Sammelsurium aus Hörensagen und Märchen. Die Absicht, die hinter diesem merkwürdigen Artikel steht, wird schon nach den ersten Worten deutlich. Es geht um Verächtlichmachung und um Schlechtreden. Müller kriegt nichts gebacken, er verzettelt sich, und von seinen Dienstreisen als Bundesratspräsident nimmt niemand etwas zur Kenntnis. Immerhin scheinen die Reisen so bekannt zu sein, dass Zawatka-Gerlach die Ziele benennen kann.

Interessant ist, zu welchem Zeitpunkt der Artikel erscheint. Michael Müller ist derzeit in allen Medien mit seinem Vorstoß zu einem solidarischen Grundeinkommen präsent. In der gestrigen ARD-„hart aber fair“-Sendung zeigten sogar der kritische Ex-ifo-Institutschef Hans-Werner Sinn und der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Kraus Sympathie für Müllers initiative.

Links neben dem mit einem dicken schwarzen Rand im Stile einer Traueranzeige aufgemachten Artikel, kommen vier Personen zu Wort, die sich allesamt kritisch zum solidarischen Grundeinkommen äußern. Mindestens ebenso viele Meinungen, die sich dafür aussprechen, hätte man denen gegenüberstellen können, wenn man nur wollte. In einem heute Vor-mittag bei Tagesspiegel-online veröffentlichten Kommentar von Stephan Haselberger schreibt dieser, dass Müller ein Thema vorantreibe, „an dem auch die Bundespartei nur schwer vorbeikommt: Hartz IV. Die Betroffenen erleben das Hartz-System als fortgesetz-te Gängelei. Viel wird von ihnen gefordert, wirklich gefördert werden nur wenige. Der Umgang mit Lang-zeitarbeitslosen muss sich ändern.“ Eines könne sich „Michael Müller schon jetzt zugutehalten: Er hat eine überfällige Debatte auf die Tagesordnung gesetzt. Denn der Umgang mit den Langzeitarbeitslosen kann so nicht bleiben und eine SPD, die sich glaubhaft erneuern will, kann es dabei nicht belassen.“ Im Tagesspiegel kann offensichtlich jeder schreiben, was ihm gerade einfällt.

Ed Koch

  
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