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Gott getroffen

geschrieben von: Redaktion am 27.05.2018, 08:45 Uhr
paperpress553 
In irgendeinem Sommer vor vielen Jahren begegnete ich anlässlich einer Funkausstellung im ZDF-Pressetreff dem Dalai-Lama. Es saßen nur ein paar Leute im Pressetreff und tranken Kaffee. Der Dalai-Lama begrüßte jeden Einzelnen. Nicht mit einem schlichten Händedruck. Er nahm die Hand des anderen zwischen seine beiden Hände und drückte sie ein paar Sekunden sehr herzlich. Dabei strahlte er einen an. Ein Lächeln, ein Händedruck, unvergesslich. Einige Zeit später erzählte ich einem Freund von dieser Begegnung. „Was, Du hast den Dalai-Lama getroffen? Dann hast Du Gott getroffen!“

Dabei fiel mir ein, dass es vielleicht sehr respektlos war, den Dalai-Lama um ein Autogramm zu bitten. Er zögerte keinen Augenblick und schrieb seinen Namen auf den ihm von mir hingehaltenen Block. Viele Jahre später besuchte ich mit Paper Press Studien-reisen Peking. Auf einem der endlosen Besichtigungsrundgänge durch tausende von Jahren chinesischer Geschichte, kam an irgendeiner Stelle auch der Dalai-Lama zur Sprache. Abfällig. Nachdem ich unserer Reiseleiterin erzählte, dass ich dem Dalai-Lama persönlich begegnet bin und ihn sehr sympathisch finde, hatten wir tags darauf einen stillen Beobachter unsere Gruppe mehr an der Hacke.

Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte. Weil Sonntag ist und weil ich einen Übergang zum Besuch des Bundesratspräsidenten und Regierenden Bürgermeisters Michael Müller bei Papst Franziskus in Rom suchte.

Nun hat auch Michael Müller, wenn auch nicht Gott, so zumindest seinen Stellvertreter auf Erden getroffen. Papst Franziskus zeigte sich gut vorbereitet auf das Gespräch. Der Umgang mit Migranten und die Sorge über die Wahlerfolge der AfD waren Themen bei der Privataudienz. Die Probleme, die die Berliner SPD mit sich selbst hat, standen wohl nicht auf der Tagesordnung. Erleuchtet und beseelt vom Ober-haupt der Katholiken wird der Protestant Müller heute nach Berlin zurückkehren.

Vielleicht liest er dann im Flugzeug den Kommentar von Joachim Fahrun in der Berliner Morgenpost über das geplante Einheitsdenkmal in Berlin. Dass er – Müller – in der „SPD in Not sei“, wie es in einem an-deren Beitrag von Fahrun heißt, muss er nicht lesen, das weiß er selbst am besten.

Fahrun schreibt, dass das seit 2007 geplante Einheitsdenkmal nicht zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im November 2019 fertig sein wird. Fakt ist, dass sich der Entwurf von Johannes Milla, eine begehbare Waage, „in einem umfänglichen Wettbewerbsverfahren durchgesetzt“ hat. Fahrun wirft Kultur-Staats-ministerin Monika Grütters (CDU) und den Berliner Behörden vor, den Bau zu verschleppen. „Grütters hatte sich ebenso wie Berlins Linke-Senatoren Klaus Lederer (Kultur) und Katrin Lompscher (Bau) gegen das Einheitsdenkmal ausgesprochen. Wenn Grütters oder andere die Waage nicht wollen, dann sollen sie eine neue Entscheidung herbeiführen. Aber es kann nicht sein, dass der persönliche Geschmack einzel-ner Politiker schwerer wiegt als ein demokratisch gefasster Beschluss des deutschen Parlaments.“, meint Joachim Fahrun. Übrigens stellte sich Michael Müller schon im Mai 2017 gegen die Senatoren der Linken und bekannte sich zum Entwurf. „Man macht es nicht besser, und die Diskussion wird eher unwürdiger, wenn man sie immer wieder von Neuem führt", sagte Müller. Quelle: Morgenpost vom 13.05.2017

Ed Koch

  
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