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geschrieben von: Redaktion am 27.01.2019, 07:59 Uhr
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Engelbert Lütke Daldrup. Nein, das ist kein Künstlername. Der 1956 in Kranenburg am Niederrhein zur Welt gekommene Stadtplaner hat sich nach verschiedenen Tätigkeiten, vor allem auch in der Politik, in ein besonders gefährliches Abenteuer gestürzt bzw. stürzen lassen. Er ist Chef des BER, des Flughafens Berlin-Brandenburg, der vor 2.428 Tagen (Stand: 25.01.2019, Der Tagesspiegel zählt mit und veröffentlich täglich den „BER count up) eröffnet werden sollte.
Der Optimismus von ELD ist beeindruckend, aber nicht ansteckend. Immer wieder verkündet er, dass es 2020 nun soweit sein werde. Grand Opening in Schönefeld. Ob dann noch der Brandenburger Ministerpräsident Woidke heißen wird, der Verkehrsminister Scheuer, der Bauminister Seehofer oder der Regierende Bürgermeister Müller, ist ungewiss. Ungerecht ist, dass sich alle Probleme des BER immer nur auf Berlin fokussieren, wo doch auch der Bund und Brandenburg Eigentümer sind und seit dem 17. März 2017 der brandenburgische Staats-sekretär Rainer Bretschneider Vorsitzender des Aufsichtsrates ist.
Nur Böswillige wünschen sich, dass es wieder nichts mit der Eröffnung wird. Sollte der Airport nicht vor den Berliner Wahlen im September 2021 eröffnet werden können, braucht die SPD in der Hauptstadt gar nicht erst anzutreten. Auch das wäre ungerecht, aber so ist nun mal die Welt.
Am Schicksal des BER hängt auch das von Tegel. Die Befürworter einer Offenhaltung, allen voran FDP und CDU, kämpfen weiter. Jetzt haben sie neue Nahrung erhalten, die CDU-Generalsekretär Stefan Evers in einer Pressemitteilung wie folgt verarbeitet: „Wenn nach Lufthansachef Spohr jetzt auch der frühere Flughafenchef Mühlenfeld vor dem BER-Untersuchungsausschuss den Weiterbetrieb Tegels aus Kapazitätsgründen für dringend geboten hält, gibt es jetzt für den Berliner Senat kein Wegducken mehr. Ich erwarte, dass bei der für den 29. Januar geplanten gemeinsamem Kabinettssitzung von Berlin und Brandenburg die Weichen für die Offenhaltung des Cityairports gestellt werden.“ Diese Weiche ist jedoch eine Harte und bewegt sich nicht.
Die SPD hält gegen die Äußerungen von Spohr und Mühlenfeld. Jörg Stroedter, der Vize-Fraktionsvorsitzende der SPD sagt: „Jetzt ist die Katze aus dem Sack! Kein Wunder, dass sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa AG, Carsten Spohr, vor kurzem für eine Prüfung des Weiterbetriebs des Flughafens Tegel ausgesprochen hat. Die Lufthansa-Tochter Eurowings soll zusätzlich zur Lufthansa ab Mai werktags viermal täglich die Strecke Berlin- München fliegen, an den Wochenenden dreimal. Damit will Lufthansa der Bahn auf ihrer Paradestrecke deutlich mehr Konkurrenz machen. Seitdem die Bahn für diese Strecke nur noch vier Stunden braucht, gibt es eine Zunahme von 1,5 Millionen Fahrgästen! Um damit zu konkurrieren, braucht Lufthansa den Flughafen Tegel, denn es geht sowohl um eine Preiskonkurrenz, als auch um eine zeitliche: Da zählt jede halbe Stunde.
Ein Weiterbetrieb des Flughafens Tegel ist rechtlich und umweltpolitisch nach wie vor fragwürdig und wirtschaftlich völliger Unsinn. Das Votum von Carsten Spohr für den Flughafen Tegel ist komplett inakzeptabel.“ Besonders pikant sind die Äußerungen des ehemaligen Flughafen-Geschäftsführers Karsten Mühlenfeld. 2017 hatte er noch bestätigt, „dass über die Start- und Landebahnen am BER mindestens 60 Millionen Passagiere abgefertigt werden können. Nun erklärt er, dass lediglich 40 Millionen Passagiere abgefertigt werden können. Es entsteht der Ein-druck, dass sein Meinungswechsel mit seiner neuen Tätigkeit für Ryanair in Zusammenhang steht. Die Tegel-Debatte wird aus rein wirtschaftlichen Grün-den sowohl von der Lufthansa AG, als auch von Ryanair weitergeführt.“
Die Bahnstrecke Berlin-München ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte. Es ist nicht nur aus Umweltgrün-den Irrsinn, von Berlin nach München zu fliegen. Jeder weiß, wo er in München landet. Vom Verlassen des Flugzeugs bis zur Ankunft in der Münchener Innenstadt braucht man über eine Stunde. Ganz abgesehen von der Eincheckzeit. Die Bahn ist ohne Zweifel die bessere Alternative. Das Tegel-Engagement von Lufthansa und Ryanair ist durch-sichtig. Die CDU sollte nicht darauf reinfallen und sich nicht zum Lobbyisten der Flugwirtschaft machen.
Ed Koch
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