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30 Jahre Jazz für Alle

geschrieben von: Redaktion am 24.08.2019, 08:49 Uhr
paperpress568 
Jubiläumskonzert am 1. September 2019
im Jazzclub „Schlot“ Invalidenstraße 117

Der älteste1 Jazzverein Berlins, „JAZZ FÜR ALLE E.V.“, wird in diesem Sommer 30 Jahre alt. Seine Ursprünge gehen auf die wohl populärste Jazz-Radiosendung Deutschlands in West und Ost zurück: Fast 30 Jahre bot der Ende 1957 ins Leben gerufene „Club 18 – Jazz für alle“ von und mit John Hendrik, sonnabends 15 Uhr in RIAS 1 ausgestrahlt, einen Treffpunkt von Jazzmusikern und -fans sowie eine Radioübertragung von Live-Auftritten nicht nur der großen internationalen Stars, sondern auch der Amateur-Jazz-Szene Berlins. Mit dem Fortfall dieser Sendung entfiel diese Möglichkeit, sich zu treffen und zu präsentieren.

Daher wurde von Jazz-Musikern und -Enthusiasten ein eigener Verein gegründet, der nunmehr die Auf-gabe übernehmen sollte, für Konzerte und Treffen in Eigenregie zu sorgen. „JAZZ FÜR ALLE“ blieb dabei das Motto – und wurde zum Namen des im Sommer 1989 gegründeten Vereins.

Seither wurden durch den Verein Hunderte von Jazz-Konzerten, Jugend-Workshops, Sessions und einige Weiterbildungsseminare im In- und Ausland ehrenamtlich veranstaltet. Viele Fans fanden und finden die Musik ihrer Vorliebe und trafen und treffen die Musiker der von ihnen geschätzten Bands. Auch werden immer wieder Gelegenheiten geschaffen, bei denen Interessierte den live gespielten Jazz in unterschiedlichen Stilrichtungen kennen- und schätzen lernen können. Seit etlichen Jahren ist zudem die Förderung junger Jazz-Nachwuchsmusiker ein Schwerpunkt des Vereins. Um diesen Bühnenerfahrung zu vermitteln, laufen viele Veranstaltungen des Vereins zweigeteilt ab: Am Anfang spielt eine Nachwuchsband, danach dann die „Profis" bzw. die „Alten Hasen“ aus den besten Amateurjazzbands der Stadt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen des gemeinnützigen Vereins ist meist frei.

Der regionale Schwerpunkt der Aktivitäten lag in den vergangenen Jahren rund um den Bezirk Tempelhof, durch dessen Abteilungen Volksbildung bzw. Kultur der Verein ebenso Förderung erfahren hat wie von der Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten. Sowohl der regionale Bezug von Veranstaltungen und Kooperationen wie auch das stilistische Gepräge der Jazzveranstaltungen des Vereins sollen aber in der Zukunft erweitert werden. So kann der Verein schon jetzt eine Kooperation mit dem Jazzclub „Kunstfabrik Schlot“ in Berlin-Mitte für eine Veranstaltungsreihe ab 2020 ankündigen; weitere neue Aktivitäten werden folgen.

„JAZZ FÜR ALLE E.V.“ geht es gemeinsam mit vielen Kollegen und Mitstreitern in den vorhandenen weiteren Institutionen und Vereinen des Jazz in Berlin darum, auch künftig aktives Jazz-Musizieren in dieser Stadt zu fördern und die Vernetzung der Musiker – ob jung, ob alt, egal welcher Stilrichtung im Jazz – zu unterstützen. Anders als für etliche Formen der Populärmusik wird es dabei stets einer direkten oder indirekten Förderung bedürfen, um das Erlernen von Jazz, aber auch das Spielen vor Publikum weiter zu ermöglichen. „JAZZ FÜR ALLE E.V.“ ruft anlässlich seines Jubiläums die Kulturverantwortlichen in der Stadt dazu auf, sich noch aktiver öffentlich für diesen Bereich zu engagieren.

Wichtig sind das Vorhalten und Bewerben entsprechender Kapazitäten an Musikschulen, aber auch die Unterstützung privater Initiativen. Insbesondere bedarf es einer aktiven Unterstützung von Spielstätten, die Jazz-Live-Musik anbieten und ihre Bühnen auch den Musikern dieser Stadt und dem Jazznach-wuchs zur Verfügung stellen. Von ökonomischen Zwängen bis hin zu Lärmschutz und Verwertungs-recht werden diese einen wertvollen kulturellen Beitrag leistenden Einrichtungen vor erhebliche Herausforderungen gestellt, zu deren Bewältigung sie mehr Unterstützung der Stadt benötigen.

Bei allen Förderungen und Unterstützungen ruft „JAZZ FÜR ALLE E.V.“ dazu auf, die stilistische Viel-falt des Jazz nicht selektiv einzuschränken. Förder-würdigkeit und Förderbedarf gelten gleichermaßen für „modernen“ wie auch für „traditionellen“ Jazz, der mittlerweile ebenso auf Schwierigkeiten trifft, Live-Spielstätten zu finden und in Curricula des Musikernachwuchses Eingang zu finden.

Anlässlich des 30jährigen Jubiläums lädt „JAZZ FÜR ALLE E.V.“ zum Jubiläumskonzert am Sonntag, 01.09.2019, ab 18 Uhr im Jazzclub „Schlot“ ein. Historie und Tradition werden kurz beleuchtet – im Mittelpunkt wird aber die Musik stehen, diesmal mit einem Schwerpunkt im traditionellen Jazz: Gleich vier Bands werden sich dem Publikum präsentieren, darunter eine eigens für diesen Anlass zusammen-gestellte „All Star Band“ von aktiven Musikern aus der Vereinsmitgliedschaft, die gemeinsam einen Querschnitt durch viele Berliner Jazzbands repräsen-tieren. Passend zur Tradition des Vereins: Zum Ab-schluss gibt es eine Jam Session – und der Eintritt ist frei! Quelle: Jazz für alle

Und wie im richtigen Leben, ist nicht nur eitel Son-nenschein angesagt. Wer gutes tun will, hat es nicht immer einfach. So berichtete die Berliner Woche im Dezember 2018:

„Im Dezember wollten sie eigentlich mit einem Konzert ihr rundes Jubiläum feiern, doch dazu kam es nicht mehr. Nach zehn Jahren im Gemeinschaftshaus Lichtenrade treten die Bands des Vereins ‚Jazz für Alle‘ in Zukunft im Marienpark auf. ‚Aus organisatorischen Gründen, die nicht allein bei uns liegen, sind wir leider nicht mehr in der Lage, die Konzert-reihe fortzuführen‘, schreibt der Vorsitzende Lutz Fußangel auf der vereinseigenen Internetseite. Die Gründe seien vielfältig, zum Beispiel neue Brand-schutz-verordnungen, defekte Kühlschränke, feh-lende Mittel, kaum noch ehrenamtliches Personal, ein zurückhaltendes Spendenverhalten der Zuhörer für die Vereinsarbeit sowie ‚mehr als überforderte Aktivisten‘. Vereinsgründer Detlef Passlack (74) spricht von ‚Unstimmigkeiten zwischen dem Bezirk-samt und dem Verein‘ und möchte dazu auch keine weiteren Worte verlieren.

Zwei Jahrzehnte lang spielten die Bands von ‚Jazz für Alle‘ sogar im BVV-Saal im Tempelhofer Rathaus und erhielten finanzielle Unterstützung im Rahmen der Jugendförderung, weil sie für Kinder musikalische Workshops anboten. Dies sei jedoch bereits vor Jahren eingeschlafen. Im Gemeinschaftshaus Lichtenrade fanden die Musiker für zehn Jahre eine neue Heimat. Damit ist nun ebenfalls Schluss. ‚Wir wären gern geblieben. Die Konzerte waren immer voll, die Stimmung immer gut‘, erzählt Passlack. Der Senior arbeitete früher als Musiklehrer an der Carl-Zeiss-Oberschule und spielt Klarinette in seiner Band ‚Panik Stompers‘. Dass es auf einmal keine Jazzkonzerte mehr geben sollte, wollte er nicht so einfach hinnehmen. Von einem Freund erhielt er den Tipp, sich für einen neuen Standort mal im Marienpark umzusehen. Bei der amerikanischen Brauerei ‚Stone Brewing‘ (Anm.d.Red. inzwischen BrewDog) fand er aufgeschlossene Gesprächspartner.

  
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