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geschrieben von: Redaktion am 01.09.2019, 08:30 Uhr
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Buchdrucker, Schriftsetzer, Lithografen und andere „Jünger der Schwarzen Kunst“ grüßten und grüßen sich bis heute sowohl mündlich als auch schriftlich mit dem Buchdruckergruß „Gott grüß die Kunst“ — auf den „Gott grüße“ sie erwidert werden sollte. Beachtenswert ist, dass im Gegengruß das sie klein-geschrieben wird, denn es bezieht sich auf die Kunst, nicht auf den Grüßenden. Erstmals gedruckt ist der einleitende Buchdruckergruß 1740 nachgewiesen.
Soviel zur Grußformel. Auf eine Einladung einer Druckerei reagiert Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) stets mit besonderem Interesse. Und obwohl der Terminplan am 30. August besonders dicht war, von der Gratulation zum Geburtstag einer 105-jährigen vor dem Roten Rathaus über ein „moderiertes Gespräch zu Ergebnissen des Symposiums des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller über gesellschaftspolitische Fragen“ und einem Grußwort zur Eröffnung des Sommerfestes des VBKI, hielt er sich den Nachmittag seit Monaten frei. Denn, auf dem Tisch lag eine Ein-ladung des PIEREG-Druckcenters in Marienfelde.
Offizieller Anlass war die Einweihung eines neuen Gebäudes auf dem Gelände an der Benzstraße, der PIEREG-Tower, der mehr Platz zum Drucken und Kleben verschafft. Rund 2,5 Millionen Euro hat die Druckerei in die Entwicklung seines Standortes investiert und damit seine 60 Arbeitsplätze gesichert. Durch den Anbau wurde die Produktionsfläche um 450 Quadratmeter erweitert. Bei PIEREG werden in vier Berufen Jugendliche ausgebildet.
Für ein „kleines“ mittelständisches Unternehmen sind das beachtliche Zahlen und Fakten. Viel wichtiger als seine Rahmendaten ist der Spirit eines Unternehmens. Das Motto bei PIEREG lautet „Aus Leidenschaft zum Druck“. Das könnte man sich auch in Latein an den Giebel schreiben: „Passionis propter Print".
Eingebettet war die Präsentation des neuen Gebäu-des in einen Tag der Offenen Tür bei freiem Eintritt. Rund 400 Besucher wurden über den Tag verteilt, gezählt. Die Druckerei konnte bei laufendem Betrieb besichtigt werden. Dabei wurde erklärt, was Bogen-offset oder Digitaldruck sind. Auch eine Falzmaschine und den Klebebinder erlebten die Besucher in Aktion. Angeboten wurden darüber hinaus verschiedene Fachvorträge für speziell interessierte Gäste. Auch die bezirkliche Wirtschaftsförderung belegte einen Info-Stand.
Den Geist, der in dieser Druckerei herrscht, kann man spüren und riechen. Natürlich hat die Druckerei eine Internetseitpräsentation: www.piereg.de. Besonderen Wert legt man jedoch auf das persönliche Kundengespräch. Wenn es gut werden soll, ist eine Beratung von Mensch zu Mensch durch nichts zu ersetzen. Fünf Kundenberater im Innen- und drei im Außendienst stehen bereit. Für unsere jüngeren Leser: Außendienst heißt, dass lebende Menschen die Kunden besuchen und beraten. PIEREG bietet alles aus einer Hand, von der Planung über die Gestaltung bis zum Druck, gebunden, geklebt, alles ist möglich. PIEREG hat sogar ein eigenes Papier, klimaneutral und zertifiziert, aus ökologisch und sozial korrekt produziertem Holz.
Geleitet wird PIEREG vom geschäftsführenden Gesellschafter Sven Regen, der das REG im Namen beisteuerte, 1974 das Licht der Welt erblickte und im Dezember 2003 die Druckerei gemeinsam mit Erhard PIEtsch gründete. Ihm war es nicht mehr vergönnt, die Weiterentwicklung seiner Druckerei mitzuerleben. Mit nur 63 Jahren verstarb er im Februar 2018. Er ist auch heute noch Bestandteil des Geistes, der durch die Druckerei weht.
Zum Führungsteam gehören neben Sven Regen der Gesellschafter Wolfgang Mücher, Betriebsleiter und Prokurist Sebastian Preißler sowie die Prokuristen Stephan Austilat und Gabriele Fuß, auf dem Foto mit Michael Müller und Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler. Besonders interessant ist, dass es bei PIEREG einen Experten-Beirat aus ehemaligen Geschäftsführern und Betriebsleitern gibt, so eine Art Ältestenrat. „Die unschätzbaren Erfahrungswerte der berenteten Kolle-gen, die in leitenden Positionen manches Gefecht und viele Krisen erlebt haben, muss man sich zunutze machen“, sagt Sven Regen.
Bei der Unternehmens-Vita ist das soziale Engagement nur folgerichtig. „Wer viel kann, kann viel helfen“, lautet ein weiteres Motto, oder, wie wir Lateiner sagen: „Qui quantum fieri possit auxilio sit amet.“ Sorry, aber dieser kleine Scherz musste sein. Von der Unterstützung des Vereins „HilfsWaise e.V.“, der Patenschaften zu äthiopischen Kindern vermittelt, über den Sportverein Lokomotive Rangsdorf e.V., (Foto: mit einer Abordnung auf dem Fest vertreten) dem Alt-Buckower Adventsmarkt bis hin zum ROCKTREFF und Spielfest des Jugendamtes Tempelhof-Schöneberg und des CPYE e.V. ROCK-INI. Zum ROCKTREFF hat Kundenberater Ronald Opitz eine besondere Beziehung. Er trat im Jahr nach der Gründung, 1985, beim ROCKTREFF mit einer schicken Gitarre auf.
Das Angebot dessen, was gedruckt werden kann und wird, ist unerschöpflich. Wenn Sie mal wieder einen Flyer von Pizza-Max im Briefkasten finden, ist der bei PIEREG gedruckt worden. 45 Tonnen Papier werden bewegt, um die Flyer für über 35 Filialen bundesweit herzustellen. Hinzu kommen 25.000 personalisierte Mails an die Pizza-Freunde. Aber auch Faltpläne von Städten werden bei PIEREG her-gestellt. Auf PIEREG muss auch der Rest der Welt nicht verzichten. Über 800 Einzelversendungen wer-den über ein Partnernetzwerk weltweit versandt, in alle wichtigen Länder Europas und darüber hinaus bis nach Kenia, Russland, Indien, China und Japan und auf der anderen Seite des Globus in die USA, nach Mexiko und Peru.
Wenn Erhard Pietsch von etwas besonders angetan war, sagte er „Mehr geht nicht!“ Nachdem, was wir am 30. August in Marienfelde gesehen haben, kommen uns gewisse Zweifel. Sven Regens Devise ist wohl eher „Mehr geht immer!“ Achtung! Running Gag: „Magis semper.“
Der Autor dieses Beitrages gibt an dieser Stelle zu, sich etwas verplaudert zu haben. Es ist aber eben alles so interessant und erwähnenswert, was dort in Marienfelde passiert. Stellen wir also das Highlight des Tages an den Schluss des Artikels.
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller und die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, gaben sich die Ehre, und auch sie zeigten sich angetan von dem Druckcenter.
Ganz ohne Beweis, dass er etwas vom Buchdrucken versteht, kam Michael Müller nicht davon. Er musste die Lettern des Ereignisses setzen, wobei die große Plakatschrift den Vorgang erleichterte.
Die Druckmaschine „manroland 704 3B Evolution“ wurde im Juli 2016 eingeweiht. Sie ist sozusagen das Herzstück der Druckerei. Sie wurde auf den Namen „Schöttler 704“ getauft. Die Namensgeberin Angelika Schöttler nahm seinerzeit die Taufe vor. Bei der „Schöttler 704“ handelt es sich um eine Vier-Farben Bogenoffsetmaschine, damals die modernste ihrer Art weltweit und erst die zweite installierte Anlage in Deutschland. Noch ein paar beeindruckende Fakten: Druckformat: 104 x 74 cm. Bogen/Stunde: 18.200. Gewicht: 50 Tonnen. Aufbauzeit: 4 Wochen. Investition: 1,1 Mio. Euro.
Da bleibt zum Schluss nur, dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg und immer eine gute Auslastung zu wünschen. Gott grüß die Kunst, oder, um auf dem Roten Faden zu bleiben: „Artem deus salutaret.“
Ed Koch
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