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Blue Sky Award für Stephan Kohler

geschrieben von: Redaktion am 17.09.2019, 06:29 Uhr
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An dem, was der EUREF-Campus heute inhaltlich darstellt, hat Stephan Kohler, der von 2000 bis 2014 Chef der Deutschen Energie Agentur (DENA) war, einen großen Anteil. Noch in seiner Funktion bei der DENA entwickelte er mit Reinhard Müller das Energie-Konzept des Campus, der bereits 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2050 er-reicht hatte. Der in Düsseldorf entstehende weitere EUREF-Campus wird von Anfang an CO2-neutral sein. Und auch im chinesischen Zhangjiajie, rund 1.000 km süd-westlich von Peking gelegen, wird es nicht anders sein. Dort beginnen im nächsten Jahr auf einem Gelände von rund acht Hektar die Bauarbeiten für die chinesische Variante des EUREF-Campus, auf dem auch Wohnungen gebaut werden. 2023 rechnet Stephan Kohler mit der Fertigstellung. Für dieses Vorhaben wurde die „EUREF Energy Chi-na“ mit Sitz in Peking gegründet. Die Gesellschaft ist allerdings nur beratend und nicht als Investor tätig.


Seit 2002 ist Stephan Kohler in Sachen Energiewende, als deren Vater er gilt, im Reich der Mitte unterwegs. Quasi für sein Lebenswerk erhielt er jetzt als erster Ausländer den „Blue Sky Award“. Der international anerkannte Preis wird seit zwölf Jahren an „exzellente Einzelpersonen mit großartigen Bei-trägen zur umweltfreundlichen und kohlenstoffarmen Entwicklung“ verliehen.

Der Award wird von der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO) in Kooperation mit dem International Technology Promotion Center for Sustainable Development (ITPS) in Shenzehn verliehen. Die Laudatio hielt Prof. Shi Dinghuan, ehemaliger Vize-Minister im NDRC und Präsident des chinesischen Verbands für erneuerbare Energie, und ein langjähriger Weggefährte von Stephan Kohler.

Nach seinem Ausscheiden bei der DENA bezog Stephan Kohler auf dem EUREF-Campus ein Büro und gründete mehrere Unternehmen. In Sachen Energie ist er, wie erwähnt in China, aber vor allem auch in Russland unterwegs. Und unterwegs ist er ständig. Wir treffen ihn zum Gespräch vor einer Reise nach Moskau. Um 00:30 Uhr macht er sich auf den Weg, um am Vormittag an einer internationalen Konferenz von WILO teilzunehmen. Am nächsten Morgen um 07:10 Uhr geht es zurück nach Berlin, wo bereits um 11:00 Uhr der Vorstand des Südtiroler Energie Verbandes auf ihn wartet, um sich über den EUREF-Campus informieren zu lassen.

Der 66-jährige ist rastlos. Aber wer sich zeitlebens mit Energie beschäftigt, hat diese natürlich im Blut. Anstrengend findet er seine vielfältigen Tätigkeiten nicht, denn er ist von seiner Sache überzeugt.

1988 war er das erste Mal in Russland, das damals noch Sowjetunion hieß, und sich eher mit der politischen, weniger mit der Energie-Wende, beschäftigte. Als Mitarbeiter des Öko-Instituts Freiburg, der er seit 1981 war, übernahm er 1983 dort die Leitung des Fachbereichs Energie. Ab 1988, also gleich nach seinem ersten Besuch, auch im Atomkraftwerk Tschernobyl, leitete er den Aufbau eines Umwelt-Informationsbüros in Moskau.

2015 gründete Stephan Kohler die „energy eurasia“ gemeinsam mit dem früheren russischen Energie-minister Dr. Sergey Shmatko, mit Sitz in Moskau und dem EUREF-Campus Berlin. Shmatko ist heute Beauftragter von Präsident Wladimir Putin für internationale Energiekooperationen.


Kohler und Shmatko kennen sich seit 2008, als sie an einer deutsch-russischen Regierungsdelegation in St. Petersburg teilnahmen. Der damalige Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier initiierte damals die Gründung der deutsch-russischen Summer-School. Die Bekannt-gabe der Projektgründung erfolgte im November 2008, als im Rathaus Schöneberg der EUREF-Campus der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Seit dieser Zeit findet die DRSS auf dem EUREF-Campus, im jährlichen Wechsel mit Jekaterinburg statt. Bis-her in Kooperation mit der TU-Berlin, in diesem Jahr erstmals mit der TU Dortmund.

2015 wurde die „EUREF Energy GmbH“ gegründet, an der neben Kohler auch die EUREF AG und das Büro BLS beteiligt ist. Die Gesellschaft ist auf dem Campus für alle Energiefragen zuständig und betreut auch die die Entwicklung des neuen EUREF Standorts in Düsseldorf.

Die, wie erwähnt, ebenfalls 2015 gegründete „Energy Efficiency Invest Eurasia GmbH“, kurz „energy eurasia“ ist als Investor in ein Projekt im weißrussischen Minsk eingestiegen. Dort wird ein Werk für Verbundwerkstoffe für den Automobil- und Flugverkehr entstehen. Der Werkstoff ähnelt Metall, ist jedoch leichter, und deshalb insbesondere für Elektro- und Wasserstoffautos interessant. Die Investitionssumme beträgt 120 Mio. Euro. Die Mehrheitsanteile an dem Projekt hält die Gesellschaft von Stephan Kohler. Beteiligt sind ferner das deutsche Unternehmen Dieffenbacher, die weißrussische Entwicklungsgesellschaft und der chinesische Seidenstraßen-Fonds.

Im Berliner Büro auf dem EUREF-Campus sind vier Mitarbeiter tätig, ebenso in Peking, und 20 in Minsk. Stephan Kohler ist für die Koordination und inhaltliche Strategie in seinen Unternehmen zuständig. Zusammengefasst kann man sagen, dass im deutsch-eurasischen Raum kaum ein Energieprojekt geplant wird, ohne vorher die Expertise von Stephan Kohler einzuholen. Kohler steht dafür ein großes Netzwerk zur Verfügung, das beim Öko-Institut Freiburg und der Deutschen Energie Agentur seine ersten Fäden spann und sich auf dem EUREF-Campus weiterentwickelte. Der EUREF-Campus hat sich Dank der Aktivitäten von Stephan Kohler zum unentbehrlichen Global-Player in Sachen Energie-wende entwickelt. Und das Motto lautet, frei nach einem berühmten Filmtitel: Ein EUREF-Campus ist nicht genug.

Ed Koch


  
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