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Jetzt geht's los

geschrieben von: Redaktion am 31.10.2019, 07:15 Uhr
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Jetzt geht’s los. Berlin, ja Deutschland, hat eine neue Mutter der Nation. Franziska Giffey. Mama Merkel befindet sich auf den letzten Metern ihrer politischen Karriere. Annegret Kramp-Karrenbauer wird natürlich nicht Bundeskanzlerin, dafür sorgen schon die Männer in der Union. Giffey darf ihren Doktortitel behalten. Die Vorwürfe sind offenbar minder schwer und reichten gerade mal für eine Rüge aus. Das Damokles-Schwert, das seit Monaten über ihr schwebte, hat sich in Luft auf-gelöst. Sie wird sich am meisten darüber freuen, ob sich alle in der SPD mit ihr freuen, ist eine ganz andere Frage. Der Landesverband der Berliner SPD steht links, auch wenn sich eine Mehrheit der Vernunft gegen die sozialistischen Träume einer Wohnraumenteignung durchgesetzt haben. Auch Giffey sprach am letzten Samstag gegen den Enteignungsantrag auf dem Parteitag.


Ab heute ist Franziska Giffey wieder im Spiel. Ihre Karriere im Neuköllner Bezirksverband der SPD war eigentlich schon beendet, als plötzlich und unerwartet, vor allem für die Berliner SPD, Giffey zur Bundesministerin ernannt wurde. Und was viele dabei am meisten überraschte, als Ossi-Quotenfrau. Kaum jemand wusste, dass die Neuköllner Bezirks-bürgermeisterin Giffey in Frankfurt an der Oder zur Welt kam.

In der Bundesregierung macht sie eine sehr ordentliche Arbeit, als Beispiel sei nur das „Gute Kita Ge-setzt“ genannt. Sie ist präsent, geht auf die Leute zu, lächelt fast immer, kurzum eine Sympathieträgerin, wie sie die SPD dringend braucht. Zwar hat sich die Arbeit von Giffey in der Bundesregierung bislang nicht auf die Umfragewerte ausgewirkt, das ist aber das grundsätzliche Problem der SPD. Viele profitieren von den Gesetzen, die die SPD initiiert hat, kaum jemand dankt es ihr.

Bei den Medien befindet sich Giffey nun im Aufzug nach oben. Allen voran zeichnet Der Tagesspiegel die Karriere von Franziska Giffey vor. Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff schreibt: „In ihrem Ressort in der Bundesregierung, im Familien-ministerium, fürchten sie ja schon lange den Tag, an dem ihnen die Chefin weggenommen wird. Erst war es das Urteil der Freien Universität, das im Fall der Aberkennung des Titels zu Giffeys Rücktritt geführt hätte. Jetzt ist es das Urteil der Genossen über Ber-lins Regierenden Bürgermeister Michael Müller. Das könnte danach zu ihrem Aufstieg führen.“ Es ist der unnachahmliche kryptische Stil Casdorffs solche Sätze zu formulieren.

Und der Poet Casdorff gibt sich selbst recht, wenn er schreibt: „Jawohl, so ist es! Da können sie in der Berliner Landespartei, um des lieben Friedens Willen, dementieren, was und wie sie wollen. Nicht bloß bei den Sozialdemokraten weckt sie Hoffnungen – man sollte nur ein einziges Mal sehen, wie der gemeine Berliner auf Begegnungen mit Giffey reagiert. Ein himmelweiter Unterschied zu Müller ist das. Die Sympathien fliegen ihr zu, und sie freut das, sie genießt es auch.“ Casdorff war offenbar noch nie dabei, wenn der „gemeine Berliner“, bei welchem Anlass auch immer, Michael Müller begegnet. Die vielen Selfiewünsche sind kaum abzuarbeiten. Müller wird, und darin ist der Tagesspiegel Spezialist, als stets missmutig mit runterhängenden Mundwinkeln dargestellt. Die Wirklichkeit in der Öffentlichkeit ist eine andere. Es hat aber keinen Sinn, darauf hinzuweisen, denn Müller befindet sich im Aufzug des Tagesspiegels schon seit langem auf der Fahrt nach unten.

Der Tagesspiegel zeichnet Giffeys Weg nach oben weiter: „Eine Option ist Giffeys Spitzenkandidatur fürs Rote Rathaus in zwei Jahren…Für diese Variante müsste Giffey allerdings unfallfrei die Abgründe des Berliner SPD-Landesverbandes überwinden…Ums Rote Rathaus hätte sich Giffey selbst mit aberkanntem Titel bewerben können, lautet ihre Version. Nun aber kann sie sich den tief gespaltenen und teilweise radikal linken Berliner SPD-Verband ersparen – und auf der Bundesebene bleiben. Als Kanzlerkandidatin. Wenn irgendwer das Zeug habe, die SPD aus dem Jammertal zu führen, dann Giffey: Ost-Biografie, Regierungserfolge, Ehrgeiz, Charisma und diese Kombination aus Empathie und Konsequenz, mit der einst Heinz Buschkowsky berühmt wurde.“

Es folgt der Höhepunkt: „Der Vollständigkeit halber sei noch das ‚Modell Willy Brandt‘ als dritte denkbare Variante erwähnt: 2021 ein klarer Sieg für die SPD in Berlin und später die Kanzlerkandidatur.“ Franziska Giffey kann einem angesichts dieser schmierigen Lyrik nur leidtun.

Ed Koch

  
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