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Was wir waren - Was wir sind - Was wir wollen

geschrieben von: Redaktion am 16.11.2019, 06:47 Uhr
paperpress571 
Silke und Holger Friedrich sind die neuen Eigen-tümer der Berliner Zeitung. Sie haben sich in meh-reren Beiträgen ausführlich vorgestellt. Zum Bei-spiel:
www.berliner-zeitung.de/langeweile-li.258
„Was sie wollen, weiß man nicht. Silke und Holger Friedrich erläutern in einem gefühlt endlosen Text, was sie mit der »Berliner Zeitung« vorhaben - doch man bleibt ratlos zurück.“, schreibt das ehemalige Parteiorgan der SED, das Neue Deutschland. Ebenso wie die Berliner Zeitung, eine der wichtigsten Publi-kationen in der Hauptstadt der DDR.

Was in den „endlosen Texten“ keine Erwähnung findet, ist die Stasi-Vergangenheit des neuen Verle-gers. Auch dazu nimmt Holger Friedrich ausführ-lich Stellung:

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/holger-friedrich-in-eigener-sache-li.1468

Niemand von uns, der im Westteil Berlins geboren wurde und aufgewachsen ist, soll sich moralisch über diejenigen erheben, die aus welchem Grund auch immer eine Verpflichtungserklärung bei der Staatssicherheit unterschrieben haben. „Im Laufe seiner Existenz führte das MfS rund 624.000 Men-schen als Inoffizielle Mitarbeiter.“ Wikipedia

Darunter waren viele so genannte 150-Prozentige. Menschen also, die von ihrem Staat überzeugt wa-ren. Schließlich hatten sie keinen anderen und erst recht keine Wahl, sich einen anderen aussuchen zu können, es sei denn durch Flucht oder Freikauf. Der vermutlich größere Teil der IMs hat aus einer per-sönlich Notsituation oder aus Opportunismus unter-schrieben. Es war oft der einfachere Weg, um in Ruhe gelassen zu werden. Dennoch war es die Ent-scheidung jedes Einzelnen, was er aus seiner Spit-zeltätigkeit machte, wie sehr er ins Detail ging und ob seine weitergereichten Erkenntnisse anderen Menschen zum Schaden gerieten.

„Nach längeren Verhören in einem Objekt des MfS bestanden zwei Optionen: a) Ich werde der Militär-staatsanwaltschaft in Neubrandenburg überstellt mit der Aussicht auf eine mehrjährige Haftstrafe im Militärgefängnis Schwedt oder b) ich nehme das Angebot der beiden Vernehmungsoffiziere an und erkläre meine Bereitschaft, eine ‚Wiedergutma-chung‘ zu leisten. Ich habe die Option b) gewählt, um mich der akuten Zwangssituation zu entziehen.“, sagt Holger Friedrich in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Mit „Wiedergutmachung“ ist die Einwilligung zur Stasi-Tätigkeit gemeint. Dass er sich, und wie er sich dieser entzogen hat, beschreibt er in dem Interview. Wie schwerwiegend der Fall ist, müssen andere beurteilen. Viel wichtiger ist das Heute. Was will Friedrich mit der Berliner Zeitung und welche Ansichten vertritt er?

„Eine vierte Gewalt darf keinesfalls mit doppelten Standards agieren. Dort, wo sie es wiederkehrend und mit großer Selbstgewissheit tut, verliert sie Glaubwürdigkeit, zwangsläufig!“ „Der Kauf des Ber-liner Verlags war eine persönliche Reaktion auf die von uns empfundene strukturelle Langeweile — gerade mit Blick auf den Diskurs über Berlin, über Deutschland und Europa. Etwas Elementares ist vor 30 Jahren durch den Westen beiseitegeschoben worden, etwas, das heute schmerzlich fehlt.“ „Wir hoffen, mit unserem Erwerb des Berliner Verlags einen Beitrag bürgerlichen Engagements leisten zu können, einen Beitrag zur außerparlamentarischen Opposition in neuem Format, auch im Sinne bürger-licher Selbstermächtigung.“ „Mit dem Kauf des Ber-liner Verlags wollen wir versuchen, der sich ausbrei-tenden strukturellen Langeweile in dieser Stadt, in diesem Land eine mediale Plattform entgegenzuset-zen.“

Es sei gesamtgesellschaftlich akzeptiert, „die DDR auch wegen ihres Grenzregimes einen Unrechtsstaat zu nennen.“ „Ist Europa mit all den Toten an seinen Außengrenzen, dem stetigen Aufrüsten zur Überwa-chung des Mittelmeers demnach ein noch größerer Unrechtsstaat, werden uns später unsere Kinder fragen. Können wir diese Frage mit gleicher morali-scher Kraft beantworten?“

Für Herrn und Frau Friedrich ist es wichtig, in dem Beitrag über ihre Ziele mit der Berliner Zeitung zu erwähnen, dass Egon Krenz „neben anderen im Herbst 1989 die Größe hatte, doch keinen Befehl zur Anwendung von Gewalt zu geben. Wohl wissend, dass er damit seine hohe soziale Stellung aufs Spiel setzte, auch einen möglichen Verlust des eigenen Lebens in der Entscheidung zu berücksichtigen hat-te. Egon Krenz hat mit dieser persönlichen Entschei-dung Millionen Menschen selbstbestimmte, positive Lebenswege ermöglicht, die uns unter anderem diesen Text in dieser Zeitung veröffentlichen lassen. Dafür sind wir ihm dankbar und möchten fragen, ob es in gleichem Maße groß war, ihn neben anderen zu viereinhalb Jahren Haft zu verurteilen.“ „Gerade zum Jubiläum des Mauerfalls mag es auch wesent-lich sein, daran zu erinnern, dass am 18. April 2015 vor Sizilien an einem einzigen Tag dreimal mehr Menschen umgekommen sind, als in 27 Jahren an der Mauer tragisch zu Tode kamen.“

Ed Koch

  
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