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Panzer als Dienstwagen

geschrieben von: Redaktion am 29.07.2020, 07:49 Uhr
paperpress579 
Nein, es geht nicht um den Dienstwagen des Regierenden Bürgermeisters, der gerade mal wieder durch die Medien gefahren wurde, weil seine Abgaswerte nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Es ist völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar, warum dieses sicherheitsrelevante Thema öffentlich besprochen werden muss. In einer Zeit, in der Politiker erschossen und mit Morddrohungen traktiert werden, verbietet es sich, Details über den Dienst-wagen eines Spitzenpolitikers, bis hin zum Sichtbarmachen des Kennzeichens zu veröffentlichen. Bei der Überschrift, dass Müller „seinen Stinker nicht loswird“, dachte aber kaum jemand an den Dienst-wagen, sondern eher an einen besonders guten Parteifreund.

So richtig gute Freunde wurden Michael Müller und der inzwischen frühere US-Botschafter „Seine Exzellenz Richard Grenell“ nicht. Noch bevor er 2018 in Berlin eintraf, teilte er uns mit, was er von uns er-wartet. Gehorsam. Nun, die unschöne Grenell-Episode ist vorbei. Und wer glaubt, es könne nicht noch schlimmer kommen, irrt mal wieder. Rambo sen. soll nach Berlin kommen. Ein ehemaliger Kriegsheld, der gern im ersten Panzer sitzt, wenn es den Feind zu besiegen gilt. Der neue Botschafter, Oberst a.D. Douglas Macgregor, wird vermutlich nicht in einer gepanzerten Mercedes-Limousine durch die Stadt fahren, sondern gleich in einem richtigen Panzer, so wie er es von seinen Einsatzgebieten gewohnt ist.

Die bisherige militärische Karriere ist beeindruckend, wie die BILD-Zeitung auflistet. 1976 bis 2004 in der US-Army, Absolvent der elitären Kader-schmiede der „Military Academy“ in West Point. „Als Offizier kommandierte er die letzte große Panzerschlacht der Neuzeit: Macgregor zerstörte im Golf-krieg mit seinen US-Panzern rund 70 irakische Fahr-zeuge – ohne eigene Verluste! Am 26. Februar 1991 war der Offizier mit seinem Panzertrupp aus einem Sandsturm gejagt, hatte die irakischen Truppen vollkommen überrascht. Macgregor ‚führte von vorn‘, er saß im ersten US-Panzer, steuerte mit seinem Abrams durch ein Minenfeld und schaltete zwei irakische Panzer aus.“ Das steht in keinem Landser-Heft.

In gewisser Weise wird Berlin für ihn auch ein Minenfeld sein, denn längst vorbei sind die Zeiten, in denen wir uns von den Besatzungsoffizieren den Alltag bestimmen ließen. Wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass die West-Berliner mit ihren Alliierten in den frühen Jahren immer gut gefahren sind, wenn sie sich ordentlich verhielten.

Nicht erwähnt werden muss, dass Macgregor ein „Trump-Befürworter“ ist. „Er tritt immer wieder bei Fox News auf, verteidigt dort die Trump-Positionen: US-Truppenabzug aus Nord-Syrien (‚ein besonders cleverer Schachzug des US-Präsidenten‘), Ende des Engagements im Irak, schneller Abzug aus Afghanis-tan.“

Macgregor soll fließend Deutsch sprechen. Ob dadurch die Verständigung besser funktioniert, wird man abwarten müssen. Zu besprechen gäbe es viel, den Teil-Abzug der amerikanischen Truppen aus Deutschland und die Verlagerung nach Polen, wo-rüber sich Wladimir Putin besonders freuen dürfte. Vermutlich wird uns der neue Botschafter auch an die Zweiprozent-Regel erinnern, die wir von unserem Bruttoinlandsprodukt für die Verteidigung aus-geben sollen. Beim BIP von 3.435.760.000.000 Euro wären zwei Prozent 68.715.200.000 Euro (wenn wir uns nicht verrechnet haben bei den vielen Nullen), zurzeit zahlt Deutschland rund 47 Milliarden, was etwa 1,39% entspricht.

Sicherlich wird der Panzerfahrer Macgregor auch über Nord Steam 2 sprechen wollen. Übrigens eine Unverschämtheit, uns vorschreiben zu wollen, wo-her wir unser Gas beziehen. Die USA wollen uns lieber ihr Fracking-Gas verkaufen, vor dem viele warnen. „Die Gefahren und Beeinträchtigungen der Lebensqualität, die Fracking-Gas mit sich bringt, werden gern verschwiegen. Fracking bedeutet nicht nur scheinbar günstiges Erdgas, sondern vor allem ein hohes Verkehrsaufkommen, Lärm, Luftverschmutzung und verseuchtes Trinkwasser.“
Quelle: Grüne Bildungswerkstatt

Es gibt aber, meldet BILD, noch Hoffnung für uns. „Die Botschafter-Personalie muss noch vom US-Senat bestätigt werden. Zwar haben Trumps Republikaner in der Kongresskammer eine Mehrheit. Doch noch ist vollkommen unklar, ob das Bestätigungs-verfahren vor der US-Präsidentschaftswahl in knapp 100 Tagen über die Bühne gehen kann. Falls nicht, droht eine monatelange Hängepartie mit vollkommen offenem Ende.“ Lieber ein offenes als ein schlimmes Ende.

Ed Koch

  
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