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Die Anspannung bleibt

geschrieben von: Redaktion am 07.11.2020, 19:36 Uhr
paperpress583 
Mitten in den ZDF-Länderspiegel und Brisant im Ersten, platzte die Nachricht, dass Joe Biden zum Sieger der Präsidentschaftswahl in den USA erklärt wurde. Die beiden Moderatorinnen Yve Fehring und Mareile Höppner, die sonst eher mit Landespolitik beziehungsweise Boulevard und Promis zu tun haben, bewiesen sehr ordentlich, dass sie auch Weltpolitik können. Vor allem das Live-Interview von Yve Fehring mit dem ARD-Korrespondenten Johannes Hano war sehr professionell und informativ.

Die Freude über den Sieg von Joe Biden ist – ehrlich gesagt – vor allem deshalb so groß, weil dadurch endlich Donald Trump von der Weltbühne verschwindet. Bleibt zu hoffen, dass er bis zum 20. Januar 2021, der Amtseinführung seines Nachfolgers, nicht noch Schaden anrichtet. Befürchtet wird schon, dass er seine ganzen Kumpels, die im Knast sitzen, noch begnadigen könnte. Dass Trump selbst dort nach seiner Amtszeit landet, ist nicht ganz aus-zuschließen.

Alle Präsidentschaftswahlen seit John F. Kennedy habe ich bewusst miterlebt. Und es war sehr oft sehr knapp, nicht zuletzt bei Kennedy selbst. 49,7 zu 49,6 Prozent stand es 1960 am Ende für Kennedy gegen Richard Nixon. Wobei Kennedy 303 Wahlmännerstimmen und Nixon 219 hinter sich versammeln konnte. Auch wenn es in Pennsylvania 49,7 zu 49,2 Prozent für Biden steht, so sieht es auf Landesebene komfortabler aus, nämlich 50,6 zu 47,7 Prozent (Stand heute). Dass Biden noch der Sieg zu nehmen ist, selbst wenn in einigen Staaten nachgezählt werden muss, ist kaum vorstellbar.

Am Ende war es immer gepflegter demokratischer Brauch, dass der Unterlegene dem Gewinner gratulierte und seine Niederlage anerkannte. Dass dazu Donald Trump weder Willens noch intellektuell in der Lage ist, wussten wir vorher. Die Frage ist nun, wie lange sich die Republikanische Partei von diesem Irren noch vorführen lässt. Es wäre an der Zeit, mit ihm zu brechen. Denn, wir erinnern uns, Trump hat sich den Republikanern aufgedrängt. Anfangs wollte ihn die Partei nicht als Präsident haben.

Über die vier Jahre Trump müssen wir hier nicht reden. Tausende von Lügen hat dieser Mann in seiner Amtszeit verbreitet. Dass Fernsehsender jetzt sogar eine Pressekonferenz von ihm abgebrochen haben, weil sie seine Lügen nicht mehr ertragen konnten, ist ein neuer Tiefpunkt in der Geschichte der USA. Der Wahnsinn ist aber noch nicht zu Ende. Trumps Bulldogge Rudy Giuliani führt einen juristischen und Medienkrieg gegen den Wahlsieg von Joe Biden. Und leider ist der Begriff Krieg nicht von der Hand zu weisen. Spätestens nicht mehr, als Trumps Sohn, der ebenfalls Donald mit Vornamen heißt, „Im Streit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl … seinen Vater zum ‚totalen Krieg‘ aufgerufen“ hat. Ist dieser Rotzlöffel eigentlich völlig verblödet? Wenn Donald Junior, wie einst Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 im Sportpalast, seinen Anhängern zugerufen hätte „Wollt Ihr den totalen Krieg“, wäre wohl ein lautes Ja die Antwort gewesen. Man kann so dumm sein wie man will, aber Begriffe wie „Totaler Krieg“ gehören in die unterste Schublade der Weltgeschichte, fest verschlossen.

O-Ton Donald Junior: „Das Beste für Amerikas Zukunft wäre es, wenn @realDonaldTrump über diese Wahl in den totalen Krieg zieht, um all den Betrug, das Schummeln ... offenzulegen, das seit viel zu Langem anhält.“ Es sei an der Zeit, „aufzuräumen und nicht mehr auszusehen wie eine Bananenrepublik.“ Richtig, Trumps USA haben sich zu einer Bananenrepublik entwickelt. Da hilft es auch nichts, wenn Twitter die Botschaft des Nachwuchsdemagogen mit einem Warnhinweis versieht: „um-stritten und möglicherweise irreführend.“ Quelle: WELT online

Wie die USA aus der Trump-Nummer rauskommen wollen, ist derzeit ungewiss. Es gibt nur einen Weg, und dieser sollte schnell beschritten werden, nämlich dass sich die Republikanische Partei vollends von Trump abwendet.

Wir können nur hoffen, dass die Lage in den USA nicht eskaliert. Es befinden sich dort sehr viele Waffen in den Händen von Fanatikern. Das Bild von bewaffneten Auseinandersetzungen um einen Wahlausgang will sich niemand vorstellen. Bilder wie in Belarus aus den USA wären verheerend. Putin, Lukaschenko, Xi und Erdoğan haben sich schon mal mit Popcorn eingedeckt und es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht.

Ed Koch

Und soeben erreicht uns eine Mail von Joe Biden:

Ich fühle mich geehrt und demütig über das Vertrauen, das die Amerikaner in mich und in die gewählte Vizepräsidentin Harris gesetzt haben. Angesichts beispielloser Hindernisse stimmte eine Rekordzahl von Amerikanern ab. Einmal mehr zu beweisen, dass Demokratie tief im Herzen Amerikas schlägt. Nach Abschluss der Kampagne ist es an der Zeit, den Ärger und die harte Rhetorik hinter uns zu lassen und mich als Nation zusammenzubringen. Es ist Zeit für Amerika, sich zu vereinen. Und um zu heilen. Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Und es gibt nichts, was wir nicht tun können, wenn wir es zusammen tun. Ich werde heute Abend vor der Nation sprechen und ich würde mich freuen, wenn Sie zuschauen.

  
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