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Neue Pläne für Schöneberg

geschrieben von: Redaktion am 22.11.2020, 07:34 Uhr
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Die Berliner Morgenpost und Der Tagesspiegel berichteten in dieser Woche über neue Pläne für Schöneberg. Auch wenn man mit Superlativen immer vorsichtig sein soll, so wäre es spektakulär, wenn die Informationen zuträfen. „Die Deutsche Bahn wird in den Gasometer auf dem Schöneberger EUREF-Campus ziehen. Das war am Freitag aus Politik- und Bahnkreisen zu erfahren. Offiziell bestätigen wollte der Konzern die Pläne zunächst allerdings nicht.“, meldet die Morgenpost. „Vermieter und Eigentümer des Gasometers, die EUREF AG, wollten die Nachricht zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren.“, schreibt der Tagesspiegel. Der Mieter stehe aber bereits seit längerem fest und es gebe einen Vertrag, über den aber nicht gesprochen werden darf, teilte EUREF-Vorständin Karin Teichmann der Morgenpost auf Nachfrage mit.


„Nach Informationen der Berliner Morgenpost sollen gut 1.700 Mitarbeiter in den Gasometer ziehen. Ebenso war zu hören, dass die Deutsche Bahn auf dem Campus ihren Bereich Digitalisierung bündeln wolle. Mitarbeiter kämen vor allem von anderen Berliner Standorten. Damit sind auch Spekulationen vom Tisch, Autobauer Tesla, der in Grünheide bei Berlin derzeit ein Produktionswerk baut, könnte den Gasometer beziehen.“, schreibt die Morgenpost. Die Tesla-Gerüchte, die nie von EUREF-Chef Reinhard Müller bestätigt wurden, hielten sich lange und wurden dadurch bestärkt, dass kürzlich zwölf Tesla-Ladesäulen (V3-Supercharger) auf dem Campus installiert wurden, die sich großer Nachfrage erfreu-en.

Die Berliner Morgenpost meldet: „Laut Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) zeugen die Entwicklungen bei EUREF davon, welch ‚begehrter Standort‘ Berlin ist, wenn es um Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Mobilität geht. ‚Wenn am EUREF knapp 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen, ist das eine gute Nachricht‘, so Pop. Jörn Oltmann (Grüne), Tempelhof-Schönebergs Baustadtrat, hofft nun auf innovative Mobilitätskonzepte, die auf dem Campus entwickelt werden könnten. ‚Sollte die Nachricht zutreffen, könnten außerdem gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen‘, so Oltmann.“ Auf dem EUREF-Campus sind bereits die Bahn-Unternehmen DB Engineering & Consulting GmbH und DB Interna-tional Operations GmbH ansässig.

Schauen wir uns nachfolgend doch einmal den Be-reich „Digitalisierung“ der Deutschen Bahn etwas genauer an.

„Wir werden einen noch nie dagewesenen Entwicklungsschub verwirklichen: mehr Züge, zudem pünktlicher und noch umweltfreundlicher. Das ist ein zentraler Baustein, um das verkehrspolitische Ziel ‚mehr Verkehr auf die Schiene zu holen‘ umzusetzen.", sagt Bahnvorstand Roland Pofalla.

Im April 2019 fand, natürlich im Gasometer auf dem EUREF-Campus, der vom Tagesspiegel veranstaltete „Future Mobility Summit Berlin“ statt. Damals berichteten wir: „Großes vor hat die Deutsche Bahn. Natürlich pünktlicher werden zu wollen. Man sei auf einem guten Wege sagte Bahnvorstand Roland Pofalla. 160.000 Signale, 2.800 Stellwerke und 400.000 km Kupferkabel auf einem Streckennetz von 33.000 km. Das soll, bis auf das Streckennetz, der Vergangenheit angehören. Möglich machen soll das das Projekt „Digitale Schiene Deutschland.“ 95 Prozent der Strecken sollen in den kommenden zehn Jahren elektrifiziert betrieben werden. Auf den Neubau von Strecken setzt Pofalla nicht, denn ein Planungsvorlauf von zwölf Jahren ist inakzeptabel.

Pofalla setzt auf Optimierung. Ansatzpunkt ist der so genannte Blockabstand, also die Mindestabstände zwischen den Zügen, die aus Sicherheitsgründen sehr hoch sind. 2025 soll es diese Blockabstände nicht mehr geben. Die Steuerung, beispielsweise bei einer Notbremsung, erfolgt aus dem betroffenen Zug auf die nachkommenden. Durch den Wegfall der Blockabstände und eine Verlängerung der Züge erhofft sich Pofalla eine Kapazitätssteigerung.

Besonders stolz ist der Infrastruktur-Bahnvorstand auf die Strecke Berlin-München. Schon im ersten Jahr ist es gelungen, die Fahrgastzahl zu verdoppeln und dem Flugverkehr einen Marktanteil von 20 Prozent abzunehmen. Ohne einen neuen Kilometer zu bauen, soll also die Bahn besser werden, und zwar auf der gesamten Strecke von 33.000 Kilometern. Milliardenbeträge sind schon und werden noch in das Bahnnetz investiert. Im Haushalt der Bundesregierung werden 2020 erstmals mehr Mittel in den Bahnverkehr als in die Straße investiert.“

Durch die Corona-Pandemie ist der Flugverkehr sehr stark eingeschränkt worden. Die Bahn fährt unverdrossen weiter und baut ihren Marktanteil aus. Innerdeutsche Flugverbindungen werden eines Tages der Vergangenheit angehören.

Betrachten wir nachfolgend die Pläne der Deutschen Bahn, die demnächst vom Gasometer auf dem EU-REF-Campus gesteuert und realisiert werden könnten.

Seit Januar 2020 arbeitet die neue Gesellschaft Digitale Schiene Deutschland GmbH. Hier werden die ersten Projekte zur Digitalisierung koordiniert und die Zukunftstechnologien gebündelt. Über die DSD GmbH wirken Vertreter aus Verbänden, von Eisen-bahnverkehrsunternehmen sowie der Bahnindustrie eng zusammen.

Seit Ende August steht die Finanzierungsvereinbarung für den digitalen Knoten Stuttgart. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla haben das Projekt gestartet, das die Metropolregion bis 2025 zum ersten digitalisierten Bahnknoten in Deutschland machen wird. Insgesamt werden bis 2025 Investitionen in Höhe von 462,5 Millionen Euro veranschlagt. Ab 2025 fahren die Züge des Fern-, Regional- und S-Bahnverkehrs im Knoten Stuttgart auf einem mit modernster digitaler Technik ausgerüsteten Netz. Neben dem neuen Hauptbahnhof und weiteren Stationen werden zunächst Strecken mit einem Umfang von mehr als 100 Kilometern mit digitalen Stellwerken, dem Zugbeeinflussungssystem ETCS (European Train Control System - Europäisches System für Zugsteuerung und Zugsicherung) und hoch automatisiertem Fahrbetrieb ausgerüstet.

ETCS löst die bisher mehr als 20 existierenden nationalen Eisenbahnleit- und Sicherungssysteme in Europa ab und soll zusammen mit der Digitalisierung der Stellwerke im bestehenden Schienennetz einen Kapazitätszuwachs von bis zu 20 Prozent bringen. Durch den Einsatz der Digitalisierung können letztlich auch flächendeckend fahrerlose Züge eingesetzt werden – wie es sie bei U-Bahnen schon seit mehr als 30 Jahren gibt.

Am 2. September vereinbarten die Deutsche Bahn, der Verband der Bahnindustrie und das Eisenbahn-Bundesamt eine enge Zusammenarbeit beim Aus-rollen der neuen Technologien: Bahnreisende in Deutschland können noch schneller von den Vorteilen der digitalen Technologien auf der Schiene profitieren. Bereits bis Ende 2021 soll die herkömmliche Stellwerkstechnik für den Eisenbahnbetrieb in Deutschland in zehn Regionen auf digitale Technologien umgerüstet sein, die für deutlich höhere Kapazitäten und mehr Qualität im Bahnbetrieb sorgen werden. Der Bund finanziert die Einführung der neu-en Stellwerke mit 500 Millionen Euro und ermöglicht damit einen Temposchub bei der Digitalisierung der Schiene. Die digitale Stellwerkstechnik ist neben der laufenden Ausrüstung des Netzes mit dem europa-weit einheitlichen Zugbeeinflussungssystem ETCS der wichtigste Baustein im Zukunftsprogramm „Digitale Schiene Deutschland“.

Die Eisenbahn soll also der erste Verkehrsträger sein, dessen Infrastruktur komplett für den digitalen Betrieb hergerichtet wird. Bund und Branche haben in einem „Memorandum of Understanding“ den gemeinsamen Willen für die Digitalisierung der Schiene bekräftigt. Bundesverkehrsministerium, Deutsche Bahn und sieben Branchenverbände, darunter die Allianz pro Schiene, unterzeichneten die Absichtsbekundung Ende September in Berlin.

Der Bund plant bis zum Jahr 2030 eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Personenverkehr und eine Marktanteilssteigerung des Schienengüterverkehrs von derzeit 19 auf 30 Prozent. Damit diese Ziele erreicht werden können, müssen Schieneninfrastruktur und Bahnbetrieb leistungsfähiger werden.

Zusammenstellung und Kommentierung: Ed Koch
Quellen: Deutsche Bahn – Allianz pro Schiene



  
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