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Fakten statt Propaganda

geschrieben von: Redaktion am 02.02.2021, 07:13 Uhr
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Der Gasometer ist ein sichtbarer und damit prägen-der Bestandteil der Roten Insel in Schöneberg, die, wie wir wissen, nicht von Wasser, sondern von drei Bahntrassen umgeben ist. Den Süden der Roten Insel bildet ein weiteres Dreieck begrenzt vom Sachsendamm sowie der Ebers-, Torgauer- und Cheruskerstraße. Und auf diesem 5,5 ha großen Areal entsteht seit 2008 der EUREF-Campus. Alle Altbauten sind saniert, neue sind entstanden, es fehlt nur noch der Ausbau des Gasometers.


Seit Beginn des inzwischen national und international bewunderten Projektes, einem der elf Zukunfts-orte Berlins, hat sich eine „Bürger-Initiative“ ein großes NEIN auf die Fahne geschrieben. Die BI verfügte über keine Rechtsform, niemand wusste, wie viele Mitglieder sie hat und ob demokratische Wahlen zur Bestimmung eines Sprechers stattfanden. Alexander Ziemann, ein auf Mietrecht, Grundstücksrecht, und Immobilienrecht spezialisierter Rechtsanwalt, der sich selbst als Häuseranwalt bezeichnet und sich ImmoAdvo nennt, ist das selbst ernannte Gesicht und Sprachrohr der BI. Die BI gibt es nach eigenen Angaben seit 2013 nicht mehr, wohl aber die Internetseite der BI, die Ziemann, dessen Frau die Grüne Bezirksstadträtin Christiane Heiß ist, weiterhin betreibt. Auf der Seite prangt dem Betrachter ein großes Schild mit der Aufschrift „Alles Lüge“ entgegen. Ob es sich dabei um sein Motto handelt, kann jeder selbst herausfinden. Jedenfalls strotz die Seite von Verschwörungstheorien, Verdächtigungen und Verunglimpfungen aller, die hinter dem Projekt EUREF-Campus stehen. Ziemann will den Gasometer retten, ihn am besten so belassen, wie er ist, als Stahlgerippe. In einer Petition hat er angeblich ein paar Tausend Unterschriften gesammelt. Leider leben wir in einer Stadt, in der man nur einen Aufruf gegen irgendetwas starten muss und schon schließen sich diesem ungeprüft Menschen an, die so und so gegen alles sind.

Matthias Seidel betreibt mit seiner Frau Christiane Bail eine Galerie in der Leberstraße 60, in Sichtweite des Gasometers. Er ist seit 2007 an diesem Standort und hat die Entwicklung auf dem Campus vom ersten Tage an miterlebt. „Am Anfang war ich auch skeptisch, ob der Investor seine Pläne tatsächlich realisieren wird.“, sagte Matthias Seidel paperpress gegenüber. Die Tatsachen sprechen jedoch für sich, der Campus ist so gut wie fertig.

Matthias Seidel regt sich schon seit längerem über die Dämonisierung und Skandalisierung des Projektes auf. „Es werden Sachen behauptet, die gar nicht stimmen. Das ist reine Agitation.“, so Seidel.

Jetzt hat er sich entschlossen, der Propaganda Fakten entgegenzusetzen und einen digitalen Informationskanal auf der Roten Insel gestartet. Sowohl in einem Fenster der Galerie als auch unter diesem Link erfährt man faktenbasiert alles, was man zum Thema Gasometer-Ausbau wissen muss, und zwar in 4:43 Minuten.

https://infokanal.rote-insel.com/_-zukunftsort-euref-campus/

Erarbeitet wurde die Präsentation von Dr. Martin Bruck, dessen Dissertation eine Forschungsarbeit zur Raumwahrnehmung ist. Er lehrte u.a. Architekturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Hier die Ankündigung über das Projekt.

drj art projects und edition ROTE INSEL starten ein neues Informationsangebot: Direkt neben den Aus-stellungsräumen der Programmgalerie in der Leberstraße 60 wird ab Ende Januar ein Digitales Schaufenster eingerichtet. Dort werden künftig aktuelle Inhalte direkt vor Ort vermittelt, sodass auch in Zeiten von Social Distancing und geschlossenen Ausstellungen ein themenbezogener Kontakt zu Kunst, Architektur und Stadtentwicklung möglich bleibt.

Zum Start wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Geschichte des ehemaligen Gaswerks in der Torgauer Straße und seiner Entwicklung gelegt. Aktueller Anlass dafür ist der bevorstehende bauliche Abschluss der 2008 begonnenen Nachnutzung zum EUREF-Campus: Das erhaltene Gerüst des 1995 stillgelegten Gastanks IV, der weit über das Quartier hinaus bekannte Schöneberger Gasometer, wird dabei zum Bürohaus mit Kongresszentrum ausgebaut werden. Was genau geplant ist, kann ab 25. Januar 2021 im Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg im Rahmen der Bürger*innen-Beteiligung in den ausgelegten Plänen eingesehen und kommentiert werden. Zur besseren Veranschaulichung werden Bilder und einprägsame Texte dazu im Digitalen Schaufenster des Infokanals in einer animierten Darstellung gezeigt. Zur vertiefenden Einordnung in stadtgeschichtliche und städtebauliche Entwicklungs-zusammenhänge werden darüber hinaus Fotos, Texte und erläuternde Daten auf einer angegliederten Website zusammengefasst. Über einen QR-Code können diese vertieften Informationen zeitnah gefunden und nachgelesen werden.

Die Präsentation, und in der Folge die zusammengetragenen Informationen auf der Website, haben das Ziel, den Betrachtenden auf der Grundlage von aktuellen Tatsachen und historischen Fakten eine auf-geklärte Position und fundierte kritische Meinung zu diesem Bauprojekt zu ermöglichen. Nur so kann eine sachliche Debatte gelingen.

Die weiteren, künftig vermittelten Inhalte des Infokanals im Digitalen Schaufenster sind in Kategorien angelegt, die laufend aktualisiert und erweitert werden.

Bezirksamt bietet Infoveranstaltung zum Ausbau des Gasometers an

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, vertreten durch den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen Jörn Oltmann, wird gemeinsam mit dem Bauherrn des EUREF-Campus Reinhard Müller, am 16. Februar 2021, um 17:30 Uhr, eine öffentliche Informationsveranstaltung als Videokonferenz (Go-ToMeeting) zum Planungsstand des „Inneren Ausbau des Gasometers" durchführen.

In der Veranstaltung wird das Bezirksamt über den aktuellen Stand des Bebauungsplans informieren und die Forderungen des Denkmalschutzes erläutern.

Der Bauherr wird über die Planung zum inneren Ausbau des Gasometers informieren. Hierzu wird der Bauherr einen Bauablaufplan und die Maßnahmen zur Sanierung des Gasometers vorstellen.

Die Informationsveranstaltung dient der Information der Anwohnerschaft und Klärung offener Fragen. Die Einwahldaten für die Videokonferenz können Interessierte per E-Mail – stadtbau@ba-ts.berlin.de - an das Büro von Bezirksstadtrat Jörn Oltmann oder per Telefon unter (030) 90277-2261 anfragen.

Informationen zu drj art projects

Seit 2008 werden in der Programmgalerie drj art projects in der Leberstraße 60 Ausstellungen und Projekte zur konzeptuellen und minimalen Kunst und Architektur gezeigt. Die starke lokale Verknüpfung zum Quartier Rote Insel zeigt sich dabei sowohl am Bezug der Bezeichnung – drj ist die heutige Abkürzung von dr. julius | ap, was sich auf den Namensgeber der Straße, NS-Widerstandskämpfer Dr. Julius Leber, bezieht – als auch im Namen der an-gegliederten Edition für Publikationen und Auflagenwerke, der edition ROTE INSEL, die 2010 gegründet wurde.

In den letzten 13 Jahren ist so über Kunst-, Architektur- und Stadtthemen hinaus ein Raum für den Austausch über aktuelle Entwicklungen des Stadt-teils entstanden. Schon 2008 wurden stadthistorische Rundgänge und Gesprächsrunden zu den damals in Planung befindlichen Maßnahmen des Programms Stadtumbau-West angeboten, wofür architekturwissenschaftlich fundierte Zusammenhänge der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Quartiers zusammengetragen und in Kurzvorträgen den Teilnehmenden vermittelt wurden. Der nun neu installierte Informationskanal mit dem Digitalen Schaufenster knüpft inhaltlich ganz direkt an diese Vermittlungsarbeit an.

Grundlage dieser Arbeit sind dabei stets die Anwendung der am Forschungsschwerpunkt Bau, Raum und Alltagskultur der Hochschule der Künste Berlin in den 1980er Jahren spezifisch für die Architektur- und Stadtentwicklungsforschung entwickelten Methoden von Prof. Dr. Jonas Geist [1936–2009]. Dessen letzter Assistent war Matthias Seidel, Architekt und Gründer von drj art projects. Zudem sind die Forschungen der Berliner Geschichtswerkstatt, die ebenfalls bereits in den 1980er Jahren herausragende Basisarbeit zur Stadtteilforschung der Roten Insel geleistet hat, unverzichtbarer Bestandteil jeder Beschäftigung mit dieser besonderen Gegend Berlins.

Zusammenstellung und Kommentierung: Ed Koch


  
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