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Beiträge: Wer lügt?

geschrieben von: Redaktion am 03.05.2007, 15:00 Uhr
paperpress544 
Große Differenzen bei Politumfragen
Bisher erschienen die Umfragen zur Bewertung der Berliner Parteien in der Berliner Morgenpost und Berliner Zeitung mindestens mit einem Zeitabstand von zwei Wochen. Die Unterschiede waren meistens gering. Die Berliner Morgenpost beauftragte das Institut Emnid, das meist zu etwas unionsfreundlicheren Ergebnissen kam, die Berliner Zeitung Forsa, bei denen die Sozialdemokraten besser wegkamen. Die Morgenpost hat sich mit der RBB Abendschau zusammengetan und nun infratest dimap mit der Befragung der Berlinerinnen und Berliner beauftragt, während die Berliner Zeitung bei Forsa blieb.

Gestern kam es zum Umfragegau. Die Berliner Zeitung (Forsa) sieht die SPD im freien Fall und prognostiziert ihr nur noch 25 Prozentpunkte, wenn am kommenden Sonntag Wahlen wären. Dürften allerdings nur diejenigen wählen gehen, die von infratest dimap befragt wurden, käme die SPD auf 32 Prozent. Ein satter Unterschied von 7 Prozentpunkten. Die weiteren Werte, zuerst jeweils Morgenpost und Abendschau und dann Berliner Zeitung: CDU 21 / 22, Linkspartei 15 / 14, Grüne 16 / 17, FDP 8 / 8. Das liegt alles im Toleranzbereich. Die Morgenpost ließ wie die Berliner Zeitung 1.000 Berlinerinnen und Berliner befragen. infratest dimap gibt eine Fehlertoleranz von 1,4 bis 3,1 Prozent zu. Es geht hier aber um 7 Prozent. Und da fragt man sich schon, wie so etwas passieren kann. Wie glaubwürdig sind derartige Umfragen?

Die Berliner Zeitung ließ Forsa vom 18. bis 26. April 2007 die Befragung durchführen, infratest dimap stellte die Fragen für die Morgenpost am 27. und 28. April 2007. Was ist bloß in der Nacht vom 26. zum 27. April geschehen, dass die SPD sieben Prozent, von 25 auf 32 hinzugewinnen konnte?

Man könnte diese Umfragen ja abtun und mit Gerhard Schröder sagen „Ich will keine Umfragen, sondern Wahlen gewinnen“, aber die schlauen Journalisten ziehen ja gleich Schlüsse, über die man sich wirklich nur wundern kann. Allen voran die Vorsitzende der Parlamentsberichterstatter, Christine Richter (Berliner Zeitung). Und ihr Kollege Tobias Miller findet, „dass sich die SPD ihre schlechten Umfragewerte echt verdient hat“. Diese Einschätzung kommt darauf an, welche Zeitung man liest. Sozialdemokraten werden wohl ihr Abo bei der Berliner Zeitung kündigen und flugs eines bei der Morgenpost buchen. Da gibt es auch die besseren Geschenke für ein neues Abo. Also irgendjemand hat hier großen Bockmist gebaut. Ich habe da einen Verdacht.

Auch bei der Bewertung der Politiker gibt es einige Differenzen. Die Morgenpost veröffentlicht eine Top-Ten-Liste, in der Senatoren und die drei Oppositionsfraktionschefs vorkommen. Die Berliner Zeitung hat 16 Politiker in ihrer Liste stehen. FDP-Fraktionschef Martin Lindner steht bei der Morgenpost auf Platz 10, bei der Berliner Zeitung auf Platz 14. Friedbert Pflüger Morgenpost Platz 7, Berliner Zeitung Platz 15. Sarrazin Morgenpost Platz 3, Berliner Zeitung Platz 9. Nur Klaus Wowereit führt in beiden Zeitungen die Liste an. Warten wir also auf das nächste Umfragemärchen.

Ed Koch

  
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