Willkommen bei PaperPress Jugendpolitischer Pressedienst
suchen  
Hauptmenü  

Online  
Es sind 3 Besucher und 0 _MEMBER0 online..

Anmeldung

Sprachen  
Sprache auswählen:


  

Begegnungen: Mel Brooks zum 95sten

geschrieben von: Redaktion am 28.06.2021, 08:06 Uhr
paperpress590 
In unserer unregelmäßig erscheinenden Reihe „Begegnungen“ habe ich schon oft über Persönlichkeiten berichtet, die zu treffen ein großes Glück und Vergnügen war. Auch wenn die Begegnung mit Mel Brooks 40 Jahre her ist, so erinnere ich mich doch sehr gut an jene Pressekonferenz im Hotel Intercontinental im Anschluss an die Vorführung seines Film „Die verrückte Geschichte der Welt, Teil 1.“

Nein, es war keine Pressekonferenz im klassischen Sinne, sondern eine Mel-Brooks-Show. Ernsthafte Fragen hatten keine Chance, ernsthaft beantwortet zu werden. In dem Film wird in mehreren Abschnitten die Geschichte der Welt von der Steinzeit bis zur Französischen Revolution erzählt, besser gesagt, parodiert. Und immer ist Mel Brooks mittendrin im Geschehen.

In der Steinzeit wird die Musik entdeckt, weil ein Stein auf den Fuß eines Urmenschen fällt und dieser schreit. Mehrere Steine auf mehrere Füße ergeben eine Melodie. Ursprünglich waren es 15 Gebote auf drei Tafeln, die Moses entgegennahm, will uns Brooks weismachen. Eine zerbricht ihm aus Versehen, da waren es nur noch zehn.

Als Comicus wird er im Römischen Reich in „Caesars Palace“ engagiert. Seine Witze über den Kaiser fin-det dieser nicht komisch und Comicus alias Mel Brooks muss fliehen. Zum Glück hat er zuvor einen Sklaven aus Äthiopien getroffen, wunderbar dargestellt von Gregory Hines (Foto mit Mel Brooks), der ihm bei dieser Flucht und bei weiteren in anderen Zeitepochen hilft, zu entkommen.

Mit einem Schiff, auf dessen blauweiß gestreiften Segel „El Al“ steht, gelangt er nach Judäa und trifft natürlich auf Jesus. Es geht in dem Film auch musikalisch zu, als Brooks den Großinquisitor Torquemada der spanische Inquisition in einer Gesangseinlage würdigt. Mein Lieblingskapitel in dem Film ist das letzte, das sich mit der Französischen Revolution beschäftigt. Brooks spielt den „Pisspagen“ am Hofe Ludwigs des XVI. Seine Ähnlichkeit mit dem König wird ihm fast zum Verhängnis, als deren Gefolgsleute die Rollen tauschen und den „Pisspagen“ statt des Königs köpfen lassen wollen. Mit Hilfe seines äthiopischen Freundes entkommt er auch diesmal.

Nie war geplant, einen zweiten Teil zu drehen, den-noch gibt es am Ende des Films eine Vorschau auf diesen, in der Hitler als Eiskunstläufer, ein Wikingerbegräbnis und „Juden im Weltraum“ zu sehen sind.

Viel Stoff also, der auf der Pressekonferenz abgearbeitet werden musste. Als ein Reporter der BZ versuchte, vorzeitig die PK zu verlassen, raunzte ihn Brooks mit dem Hinweis an, dass sie noch nicht zu Ende sei. Die Begegnung mit Brooks bei der Pressekonferenz war ein noch größeres Vergnügen als der Film selbst.

Am 28. Juni 1926, heute vor 95 Jahren, ist Melvin Kaminsky im New Yorker Bezirk Brooklyn geboren. Seinen Künstlernamen Mel Brooks leitete er aber nicht von Brooklyn ab, sondern vom Geburtsnamen seiner Mutter Brookman. Sein Vater Maximilian war deutscher Jude aus Danzig, seine Mutter Kate Jüdin russischer Herkunft. In seinen Parodien nahm er sich immer wieder Adolf Hitler vor, wie schon Charlie Chaplin im „Großen Diktator.“ Die Lächerlichmachung dieses Massenmörders, der die halbe Welt ins Verderben stürzte, ist vielleicht die erträglichste Art mit ihm umzugehen.

Mel Brooks ist einer der wenigen Künstler, die mit den vier wichtigsten Auszeichnungen der US-Unterhaltungsbranche (Grammy, Oscar, Tony A-ward, und Emmy) geehrt wurden. Die einzige Auszeichnung, die er noch nicht bekommen habe, sagte er in einem Interview, sei „Die Frau des Jahres.“ Quelle: Wikipedia

Im aktuellen, frei zugänglichen Fernsehen haben wir heute leider keinen Mel-Brooks-Film entdeckt, der zu seinen Ehren hätte gesendet werden können. Es gibt aber genügend andere Möglichkeiten, seine Filme zu sehen. Und für mich bleibt die Erinnerung an eine außergewöhnliche Begegnung.

Ed Koch

  
Anmeldung  




 


Registrierung

Impressum  
p a p e r p r e s s
Ed Koch (Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt)
Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V.
Vorstand: Ed Koch - Mathias Kraft
Postfach 42 40 03
12082 Berlin
Email: paperpress[at]berlin.de
PDF-Newsletter-Archiv:
www.paperpress-newsletter.de

Diese WebSite wurde mit PostNuke CMS erstellt - PostNuke ist als freie Software unter der GNU/GPL Lizenz erh�ltlich.