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Neue Zeitrechnung

geschrieben von: Redaktion am 25.02.2022, 06:17 Uhr
paperpress598 
An den 24. Februar 2022 werden sich die Geschichtsschreiber lange erinnern. Wir müssen nicht mehr darüber diskutieren, dass der Angriff Putins auf die Ukraine durch nichts zu rechtfertigen ist. Alles, was Putin zur Begründung von sich gegeben hat, ist seine Sicht auf die bis zu den Zaren zurückreichende Geschichte, die dem Faktencheck nicht standhält.


Putin ist ein Lügner, schlimmer als Donald Trump, und das will etwas heißen. Seit gestern ist Putin vor allem ein Kriegsverbrecher, der den Tod von Menschen in der Ukraine und eigener Soldaten billigend in Kauf nimmt.

Wer den gestrigen Tag vor dem Fernsehen verbracht hat, erlebte einen Krieg in Echtzeit, wie ihn kein Filmemacher in einem Drehbuch schrecklicher hätte beschreiben können. Putin ist durch nichts zu stoppen, auch nicht durch ein nächtliches Telefonat mit dem französischen Präsidenten.

Putin wird Fakten schaffen, und das in den nächsten Stunden. Die demokratisch gewählte Regierung der Ukraine und das Parlament wird er beseitigen und durch ihm ergebene Marionetten ersetzen. Das wird ihm nach Lage der Dinge gelingen. Es erfüllt einen mit Zorn und Wut ansehen zu müssen, wie die demokratische Ukraine ohne jegliche Unterstützung von einer Diktatur überrollt wird.

Eine militärische Unterstützung, wie sie sich die Ukraine, nicht zuletzt immer wieder von Deutschland, gewünscht hatte, hätte am bevorstehenden Ausgang der russischen Invasion nichts geändert. Eine direkte militärische Unterstützung der NATO-Staaten würde zu einem Flächenbrand in Europa führen, es wäre der Beginn des Dritten Weltkriegs, den niemand gewinnen kann, nicht mit konventionellen und schon gar nicht mit nuklearen Waffen.

Alle angekündigten und auf den Weg gebrachten Sanktionen beeindrucken Putin nicht in seinem Blut-rausch. Er wird das überstehen, auch wenn sein Land darunter leidet. Dass die russische Elite nicht mehr in dem bisherigen Umfang Einkaufstouren zu Europas-Hotspots unternehmen und dort abfeiern kann, beeindruckt Putin nicht im Geringsten. Es gibt kaum eine Sanktion, die nicht auch einen Bumerangeffekt auslöst. Auf die Abschaltung Russlands vom SWIFT-System konnten sich die europäischen Regierungschefs nicht einigen, weil sich vor allem Deutschland dagegen aussprach. Irgendwer sagte in den letzten Tagen, dass, wer gegen die Abschaltung von SWIFT sei, Blut an den Händen trage. Alle Sanktionen helfen im akuten Krieg der Ukraine nichts. Alle Aufrufe, selbst seines Freundes Gerhard Schröder, den „Krieg schnellstmöglich zu beenden“, gehen ins Leere. Ja, Putin wird den Krieg schnellst-möglich beenden, denn langer Widerstand ist seitens der ukrainischen Armee nicht zu erwarten.

Während der ehemalige österreichische Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) als Aufsichtsrat der russischen Staatsbahn RZD zurückgetreten ist, dürfte dieser Schritt von Gerhard Schröder nicht zu er-warten sein. Schröder ist von Kevin Kühnerts dies-bezüglicher Aufforderung bei „Maischberger“, eben-so beeindruckt wie Putin von den Sanktionen.

Was nun? Die Welt ist nicht mehr dieselbe wie vor dem 24. Februar sagen viele. Das trifft aber im Wesentlichen nur auf die Ukraine zu. Präsident Joe Biden hatte recht. Auch wenn er den Tag nicht genau vorhersagen konnte, so stimmte doch seine Ankündigung, dass Putin die Ukraine angreifen wer-de. Ich muss kleinlaut zugeben, dieser Vorhersage nicht geglaubt zu haben. Warum sollte Putin das machen? Geht von einem demokratischen Land vor seiner Haustür wirklich eine so große Gefahr für seine Diktatur aus? Trotz Gleichschaltung der Medi-en haben in 50 russischen Städten Menschen mitbekommen, was ihr Präsident in ihrem Namen an-stellt. Brutal, wie es seine Art ist, hat Putin die Demonstranten niederknüppeln und verhaften lassen. Die Bilder gingen trotzdem um die Welt.

Der 24. Februar war für viele Menschen der letzte Tag in ihrem Leben. Putin hat sie in seinem sinnlosen Krieg ermordet. Wenn es darum geht, sich nach Konflikten und Menschenrechtsverletzungen mit Mördern an einen Tisch zu setzen, sind wir und unsere anderen Freunde der freien Welt nicht zimperlich. Die Ukraine wird zum Satellitenstaat Russlands nach dem Vorbild von Belarus und anderer Staaten. Die weltweite Empörung über Putins Krieg wird nicht einmal von allen westlichen Demokratien mitgetragen. Und auch die Türkei verfolgt eigene Ziele. Dass sich China zurückhält, ist keine Überraschung. Die demokratische Ukraine steht allein da und wird allein untergehen.

Und eines Tages pendelt sich die Weltwirtschaft wieder ein, und so lange in Ihrem Garten kein Windrad steht oder sich auf Ihrem Dach keine Solaranlage befindet, wird das russische Gas fließen. Setzen wir uns also auch heute wieder in unserer warmen Stube in den Sessel und beobachten das Kriegsgeschehen.

Ed Koch

  
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