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Jugendliche stellen Forderungen an den Senat

geschrieben von: Redaktion am 29.08.2022, 15:31 Uhr
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Mit der Übergabe eines Forderungskatalogs an den Senat geht das Berliner JugendFORUM 2022 am 29. August im Europäischen Jahr der Jugend zu Ende. Die 50 Forderungen wurden auf der Abschlussveranstaltung auf dem Campus für Demokratie von Jugendlichen an Aziz Bozkurt (SPD), Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung übergeben. Astrid Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, und der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner (beide SPD), begrüßten mit kurzen Reden die Teilnehmenden.


Die klare Forderung der Jugendlichen: es braucht mehr politische Beteiligung und mehr offizielle und offene Anlaufstellen für Jugendbeteiligung in allen Bezirken, sowie ein Jugendexpertengremium auf Landesebene. Ein eigens gegründetes Jugendbegleitgremium hat die über mehrere Monate gesammelten Bedarfe kategorisiert und ausformuliert. Im Mittelpunkt des Katalogs stehen die sieben Kernforderungen:

Wohnungsnot und Stadtentwicklung

Wohnen darf kein Luxusgut sein. Wir fordern die Umsetzung des Menschenrechts auf angemessenen und bezahlbaren Wohnraum!

Corona-Politik und psychische Gesundheit

Wir fordern einen besseren und schnelleren Zugang zu Therapieplätzen!

Schulpolitik

Wir fordern die Möglichkeit der Abschaffung von Noten (z.B. pro Schule oder Klasse oder kursweise wie beim Sport); Schülerinnen und Schüler wollen häufig weniger Leistungsdruck und fühlen sich im Schulsystem auf ihre Note reduziert. Wir sind mehr als unsere schulische Leistung!

Ausbildung

Wir fordern, dass das Leben mit einem Ausbildungsgehalt oder BAFÖG finanzierbar sein muss!

Nachhaltigkeit

Wir fordern mehr autofreie Zonen, um Platz für Fahrradstraßen zu schaffen!

Queeres Leben

Unisex-Toiletten und Umkleiden in Schulen und Jugendzentren sollen zum Standard werden; damit müssen nicht andere Toiletten abgeschafft werden, aber für Menschen, die sich nicht als weiblich oder männlich definieren und für die, die Benutzung eine Diskriminierung darstellt, sollte es andere Optionen geben!

Anti-Diskriminierung

Wir fordern die Politik auf, Menschen konsequent mitzudenken, die von Mehrfach-Diskriminierung betroffen sind und sie als Experten ihrer Situation zu befragen und einzubinden!

In einem Statement hob Aziz Bozkurt das Engagement der Teilnehmenden hervor: „Junge Menschen sind in aller Regel hochpolitisch, engagiert und innovativ – wenn die gesamte Gesellschaft das zulässt und auch versteht, dass Engagement sehr unterschiedlich aussehen kann. Wer politisch sein will, braucht schließlich nicht zwingend ein Partei-buch oder eine Begeisterung für lange Reden im Bundestag. Das beweisen auch all die jungen Menschen, die sich im Rahmen des JugendFORUMs ein-bringen und für ihre Positionen stark machen.“

Unter den Mitgliedern des Jugendbegleitgremiums ist auch die 20-jährige Alicia: „Wir erwarten nun von der Politik, dass unsere Forderungen ernstgenommen werden. Denn auch wenn wir in einer Minderheit sind: Unsere Themen sind wichtig und wir müssen gehört werden“.

Auch Nina Kirch, Geschäftsleitung der SozDia Stiftung, mahnt: „Hier sehen wir die jugendpolitischen Sprecher des Abgeordnetenhauses in der Verantwortung. Nach der Veranstaltung ist es wichtig, dass die Forderungen nicht im Sande verlaufen“. Nur so könne den Jugendlichen vermittelt werden, dass ihr Engagement etwas bewirkt und es sich lohnt, politisch aktiv zu werden. „Wir laden daher Fachverbände und Institutionen ein, sich in den Diskurs einzubringen und Forderungen aus dem Katalog aufzugreifen, um sich für deren Umsetzung stark zu machen“, so Nina Kirch weiter.

Auf der Abschlussveranstaltung erhielten die über 350 teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit, mit Politikern des Berliner Senats über ihre Themen zu diskutieren und weitere Forderungen anzusprechen. An sieben Themen-Areas fanden Dialoge auf Augenhöhe mit Politikern statt, moderiert durch Experten von Partnerorganisationen, u.a. dem Migrationsrat Berlin e.V, der Stiftung SPI, dem Bildungswerk für Schülervertretungen und Schülerbeteiligung e.V., dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) e.V. und vielen weiteren.

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen konnten zudem an vier Workshops teilnehmen und aktiv werden. Zur Auswahl standen die Workshops Beatboxing mit Razzz, Gegen Hatespeech mit „junge Gegenargumente“ von der Servicestelle Jugendbeteiligung e.V., #moneyforchange mit Michael Hei-nisch-Kirch und TRUTH TALKS mit HÀWAR.help. Ein Rahmenprogramm aus sportlichen und kulturellen Angeboten, sowie Möglichkeiten zum Entspannen rundeten das vielfältige Programm ab und trugen zum Festivalcharakter bei.

In den letzten Monaten hat das Berliner JugendFO-RUM vielfältige Möglichkeiten für Jugendliche geschaffen, ihre Meinungen zu äußern und die Themen anzusprechen, die sie bewegen. Die SozDia Stiftung, welche das senatsgeförderte Austauschformat in diesem Jahr ausrichtete, hat vor allem darauf Wert gelegt, dass ein breites Publikum an jungen Menschen erreicht wird, die oftmals nicht in Erscheinung treten. „Es war von zentraler Bedeutung, dass auch Einrichtungen der ambulanten und stationären Jugendhilfe kontaktiert und Jugendliche befragt wurden, die beispielsweise keinen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden haben“, erläuterte Nina Kirch. Eine breite Beteiligung wurde zudem durch die Präsenz während der Sommerferien in Berliner Freibädern erreicht und durch angebotene Projekt-tage in Jugendklubs. Während des gesamten Zeitraums konnte ein Online-Fragebogen ausgefüllt werden.

Hintergrund

Das Berliner JugendFORUM versteht sich als eine neutrale Plattform für politische Diskussionen zwischen Jugendlichen und Politikern. Es bietet allen Berliner Jugendlichen die Möglichkeit des aktiven Mitwirkens und -gestaltens bei ihren gesellschaftlichen und politischen Themen. Veranstalterin des JugendFORUM 2022 ist die SozDia Stiftung Berlin. Gefördert wird das Projekt durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie - STARK ge-macht! Jugend-Demokratiefonds Berlin, dem Landesprogramm zur Stärkung der Partizipation und des demokratischen Handelns von Kindern und Jugendlichen (www.stark-gemacht.de) und in Kooperation mit dem Campus für Demokratie.

Die SozDia Stiftung Berlin engagiert sich seit über 30 Jahren dafür, jedem Menschen zu ermöglichen, Gestalter ihres Lebens zu sein und in der Mitte der Gesellschaft zu leben. Sie steht für ein offenes und tolerantes Miteinander, lebt diakonische Werte und legt bei all ihren Entscheidungen großen Wert auf Nachhaltigkeit und einen umweltbewussten Umgang mit Ressourcen.

Der Arbeitsschwerpunkt der Sozialdiakonischen Trägerin mit rund 650 Mitarbeitenden und über 60 Einrichtungen liegt im Bereich der Kinder-, Jugend-, Familien- und Gemeinwesenarbeit.

Quelle: SozDia Stiftung Berlin


  
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