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Vom Amt zum Service

geschrieben von: Redaktion am 30.08.2023, 07:34 Uhr
paperpress616 
Wenn die Verwaltung doch bloß in Allem so kreativ wäre, wie im Umbenennen. Früher wusste man, woran man war, wenn vom Personalamt in den Bezirken gesprochen wurde. Längst heißt die zu-ständige Stelle „Personal Service“. Was man von einem Amt zu erwarten hat, weiß man. Aber Service klingt doch stark nach Dienstleistung. Es ist aber nur der alte Wein in alten Schläuchen. Wenn man ein Problem hat, sollte man sich lieber an den Personalrat als an den Personal Service wenden. Nun soll es im Rahmen der Kindergrundsicherung den Familienservice geben. Die öffentliche Verwaltung sollte auf den Begriff Service verzichten. Bisher ist noch niemand auf die Idee gekommen, das Jugendamt JugendService oder das Sozialamt SozialService zu nennen. Auch das Bürgeramt heißt richtigerweise nach wie vor Amt und nicht Service.

Natürlich wissen wir, dass das Arbeitsamt jetzt Job-Center heißt. Wir haben den alten Begriff gestern im Beitrag über die Kindergrundsicherung nur deshalb verwandt, weil es den Vorgang, „vom Jugend- und Sozialamt zum Arbeitsamt“ deutlicher macht. Job-Center ist die dämlichste Wortschöpfung, die es überhaupt gibt.

Unsere Leser haben sich zur Kindergrundsicherung wie folgt geäußert:

„Danke für die Erläuterungen zu dieser Veranstaltung. Ich hatte vorher das eigentliche Vorhaben nicht erkennen können und daran hat sich nichts geändert. Was es auf sich hat mit Anwesenheit des Beisitzers Heil bis zur neuen Behörde und dem Ergebnis für Kinder und Familien bleibt ein Geheimnis. Früher hätte das wenigstens noch ‚Schöne-Ministerin-Gesetz‘ geheißen.“

„Ja, als ich gestern Abend etwas von „acht (bis 28?)“ hörte, frage ich mich, wie man so etwas als Erfolg verkaufen kann. Es ist beschämend.“

„Meine Erlebnisse während der Termine im Jobcenter lassen mich doch sehr stark daran zweifeln, dass die Zuständigkeitsverschiebung in ein ‚solches Amt doch wahrlich ein Fortschritt ist, der eine 'Stigmatisierung' nachhaltig verhindern wird.‘ und den Eltern bei der Inanspruchnahme eines sog. Familienservice dort große Freude bringen wird.“

„Das Ganze ist schrecklich dumm aufgezogen und runterverhandelt. Die neue Regelung ändert überhaupt nichts an der Lage der (getrenntlebenden) Eltern, an der Kinderarmut, an der Arbeitssituation der Jugendämter und der Familiengerichte. Iris Sayram brachte in den tagesthemen auf den Punkt: Sozialhilfe ist ein Entwicklungshemmnis für Kinder; Eigenaktivitäten werden nicht gefördert; eher das Nichtstun. Es wird eine teure neue Behörde geschaffen; das kostet und bringt schließlich, wie immer, nichts für die Bedürftigen. Eine sehr traurige Nachricht für alle, die sich Qualitätsverbesserungen im Kinderbereich vorgestellt haben; inkl. für die bedürftigen Kinder selbst.“

Die Leserbriefschreiber sind der Redaktion bekannt.

Ed Koch

  
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