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geschrieben von: Redaktion am 20.01.2008, 09:50 Uhr
paperpress553
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Manchmal traut man seinen Augen nicht, was für interessante Pres-semitteilungen der Parteien und ihrer Fraktionen in der Mailbox landen. So gedachte die LINKE Michail Minin, der am 10 Januar verstarb. Stefan Liebich, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der LINKEN erklärt uns, wer das war: „Michail Minin hisste am 30. April 1945 als erster Sowjetsoldat die rote
Fahne auf dem Reichstag. Der Kriegsveteran war im Juni 1941 als Freiwilliger an die Front gegangen. Er nahm an den Kämpfen um die Befreiung von Leningrad teil und wurde dabei verletzt. Im Mai 1945 wurde er mit dem Ehrentitel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet. In Berlin sind die Spuren einer bewegten Geschichte allgegenwärtig. Hier befand sich die Regierungszentrale des Nazireiches, hier wurden die Verfolgung und Ermordung der Juden beschlossen und die Befehle für den verbrecherischen Angriffskrieg erteilt, mit dem Deutschland die Welt überzog. Berlin stellt sich seiner Geschichte. Die rot-rote Koalition sieht im aufkeimenden Rechtsextremismus eine große Herausforde-rung für die Demokratie und setzt dem die konsequente Stärkung einer politischen Kultur entgegen, die von Achtung und Respekt gegenüber Andersdenkenden und Minderheiten geprägt ist. Wir wer-den die Befreier Berlins und Deutschlands nicht vergessen.“
Stefan Liebich hat ja durchaus recht mit dem, was er sagt. Die Kon-struktion dieser Mitteilung ist jedoch ein wenig abenteuerlich. Den Tod eines Sowjetsoldaten zum Anlass zu nehmen, über Rechtsextremis-mus zu sprechen, ist ungewöhnlich. Es kann nur einen Grund dafür geben: den Altvorderen der Partei die Seele zu wärmen. Auf dem berühmten Foto ist jedoch nicht Michail Minin zu sehen, sondern Mililon Kantarija, der zwei Tage später die Szene für die Fotografen nachstellen musste. Apropos Befreiung. Herr Liebich hat vergessen zu erwähnen, dass hinter dem Reichstagsgebäude es noch etwas länger mit der demokratischen Befreiung gedauert hat. Befreit von der Hitler-diktatur wurde die ganze Welt, besonders Deutschland. Im Osten Deutschlands herrschte allerdings bis 1989 eine andere Diktatur. Hier wird nichts verglichen! Aber klar gesagt, dass die DDR eine unter Aufsicht der Sowjetunion stehende Diktatur war. Herr Liebich hätte seine Pressemitteilung etwas ausführlicher gestalten können.
Ed Koch
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