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Beiträge: Wann geht Sarrazin?

geschrieben von: Redaktion am 20.01.2008, 13:30 Uhr
paperpress553 
Es ist immer wieder das Gleiche. Journalisten wissen nichts, aber schreiben darüber. Spekulationen sind das Salz in der trüben Suppe der Berichterstattung.
Seit Monaten wird darüber spekuliert, ob und wenn ja wann und wohin Finanzsenator Thilo Sarrazin geht. In diesem Jahr wird er 63 Jahre alt. Genau das richtige Alter, um noch einmal etwas Neues zu beginnen. Die Senatsriege um Klaus Wowereit herum vergreist zunehmend. Klaus Wowereit ist mir 54 Jahren der Drittjüngste in der Regierung. Nur Harald Wolf (51) und Katrin Lompscher (45) sind jünger als er. Gisela von der Aue ist 58, Ingeborg Junge-Reyer 61, Jürgen Zöllner 62, Heidi Knake-Werner 64 und Ehrhart Körting 65. Wenn in vier Jahren die Legislaturperiode planmäßig endet, sind die meisten im Rentenalter und sollten Platz machen für neue, unverbrauchte Politiker. An jungen Talenter mangelt es in der SPD-Fraktion nicht.

Und zu diesen gehören auch Fraktionsgeschäftsführer Christian Gaebler (links) und SPD-Chef Michael Müller (rechts). Beide sind 43 Jahre alt. Gaebler ist genau einen Tag älter als Müller. Sollte Sarrazin im Laufe der Legislaturperiode seinen Posten räumen, könnte Michael Müller in den Senat gehen. Sicherlich nicht als Finanzsenator. Wenn überhaupt, dann in den Bereich Wirtschaft. Harald Wolf hat sich mit dem ehemaligen Finanzstadtrat von Mitte, Jens-Peter Heuer, schon einen neuen Staatssekretär gesucht, der etwas von Finanzen versteht. Der SPD-Kreisvorsitzende von Charlottenburg-Wilmersdorf Christian Gaebler könnte dann vielleicht Fraktionsvorsitzender werden, wobei in den Medien auch immer wieder der Name des Tempelhof-Schöneberger Abgeordneten Frank Zimmermann genannt wird. Zimmermann, der mit 50 Jahren für die Politik immer noch recht jung ist, hat sich einen Namen als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zur Bankenaffaire gemacht. Außerdem ist er mehrfach dem Gender-Aspekt seiner Partei zum Opfer gefallen, so dass er endlich einmal dran wäre, höhere Aufgaben zu übernehmen. Von Müllers drei Stellvertreterinnen scheint keine für den Chef-Posten geeignet.

Eines Tages könnte der Verkehrsexperte der Fraktion, Gaebler, aber auch Anspruch auf das entsprechende Senatsressort anmelden.

Zu den jungen Talenten in der Fraktion gehört Daniel Buchholz aus Spandau. Er leitet den Arbeitskreis Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Mit 39 Jahren hat er noch eine große Karriere in der Partei vor sich.

Gleiches gilt für die 37-jährige Sandra Scheeres aus Pankow. Sie ist Familien- und Jugendpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Mal wieder eine Frau als Senatorin für Jugend, wäre doch eine gute Idee. Vor allem wäre es sinnvoll, wenn der Universitätsbereich wieder von Familie und Jugend getrennt würde. Man kann nicht immer behaupten, dass die Jugend unsere Zukunft sei, wenn sie nicht einmal namentlich in einer der Senatsverwaltungen auftaucht. Fehler lassen sich korrigieren. Allerdings dürfte das erst nach der nächsten Wahl geschehen, denn auf Jürgen Zöllner wird Klaus Wowereit auf keinen Fall in den nächsten vier Jahren verzichten wollen. Tom Schreiben, 29 Jahre alt, aus Treptow-Köpenick, ist der Verfassungspolitische Sprecher seiner Fraktion. Auch er ist mehrfach positiv aufgefallen.

Auch Ellen Haußdörfer zählt mit ihren 27 Lenzen zu den politischen Talenten in ihrer Fraktion. Ellen Haußdörfer kommt wie Tom Schreiber aus Treptow-Köpenick und ist in ihrer Fraktion für die Stadtentwicklung zuständig. Die SPD dürfte keine Probleme haben, mit ihren Nachwuchskräften einen neuen Senat zu bilden. Die Frage ist nur wann. Gibt es nach Sarrazins möglichem Weggang eine kleine oder große Senatsumbildung? Bleibt uns das Finanzgenie bis 2010 erhalten? Und was dann? Die Umfragewerte lassen nach wie vor kaum eine andere Konstellation als die jetzige zu. Die LINKE ist ein treuer und angenehmer Koalitionspartner. Trotz allen Unkenrufen ist die Stadt mit Rot-Rot nicht untergegangen. Klaus Wowereit erfreut sich bester Beliebtheit, sein Hauptkonkurrent Friedbert Pflüger kann Volksbegehren unterstützen so viel er will, für Tempelhof gegen Ethikunterricht, es nützt ihm nur nichts. Seine Bewertungen bleiben bescheiden hinter denen von Wowereit, Körting und selbst Sarrazin zurück.

Bei den anderen Fraktionen sieht es auch nicht so berauschend aus. Die Grünen sind mäßig zufrieden mit ihrer Vorsitzenden, und Franziska Eichstädt-Bohlig macht auch nicht immer einen glücklichen Eindruck, wenn sie mit ihrem in Hassliebe verbundenen Pendant Volker Ratzmann zu Besuch bei der CDU ist. Und die FDP? Sollte Martin Lindner tatsächlich den Absprung in den Bundestag schaffen, dürfte es sehr ruhig in der kleinen Fraktion werden. Wie sie es dann noch schaffen will, in der Öffentlichkeit merkbar wahrgenommen zu werden, weiß ich nicht.

Dass die letzte Wahl in Berlin erst vor einem gutes Jahr stattfand, mag man kaum glauben. Es kommt einem schon so lange her vor. Und dass wir noch vier Jahre vor uns haben, bis die hier abgebildeten Gesichter die Rentnerriege ablösen könnten, vermiest ein wenig die Stimmung. Aber für gute Stimmung ist und bleibt unser Klaus Wowereit zuständig, und das, wie es aussieht, noch sehr lange.

Ed Koch

  
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