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50 Jahre Abendschau

geschrieben von: Redaktion am 31.08.2008, 14:11 Uhr
paperpress559 
Ed Koch gratuliert der Berliner Abendschau mit einem ganz privaten Rückblick. Seit dem Zeitpunkt, als sich meine Eltern irgendwann Anfang der 60er Jahre einen Fernseher leisten konnten, sehe ich die Abendschau.
Zuerst kurz und knapp in 15 Minuten, seit vielen Jahren eine halbe Stunde mit all dem, was man an Informationen über seine Stadt erfahren muss. Seitdem es diese wunderbare technische Möglichkeit der Aufzeichnung von Fernsehsendungen gibt, habe ich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – keine Abendschau verpasst. 19.30 Uhr ist nicht gerade die Zeit, wo ich zu Hause vor dem Fernseher sitze. Deshalb ist die aufgezeichnete Abendschau mein Frühstücksfernsehen am nächsten Morgen. Für mich gehören nicht Abendschau und Abendbrot, sondern in den meisten Fällen Abendschau und Frühstück zusammen.

In den letzten Jahrzehnten hat man mit der Abendschau auch mit gelitten. Als Gert Ellinghaus 1984 die Nachfolge von Harald Karas, dem ersten Moderator und seit 1960 Chef der Abendschau, antrat, krempelte er nicht nur die Ärmel hoch, sondern auch die Präsentationsform völlig um. Die Sendung wurde aus dem Redaktionsraum, der nun Newsroom war, gesendet. Man sah die Redakteure und Redakteurinnen an ihren Schreibtischen sitzen, dann und wann lief einer durchs Bild und Ellighaus erklärte in nicht immer ganz bügelfreien Hemden, was in Berlin tagsüber los gewesen ist. Mir hat diese lockere Art sehr gefallen, aber vor allem die älteren Zuschauer waren nicht begeistert und so war für Ellinghaus schon nach drei Jahren Schluss.

1991 verabschiedete sich nach knapp 30 Jahren Hans Werner Kock von der Abendschau. Sein legendäres „Machts jut Nachbarn“ ist heute wieder aus dem Munde von Kurt Krömer zu hören. Der im positiven Sinne „verrückteste“ von den Moderatoren war Alexander von Bentheim, der durch waghalsige Reportagen auffiel. Er war ein wirklicher Entertainer. In den 80ger Jahren war er einmal zu Gast im Jugendfreizeitheim Mariendorf und unterhielt einen ganzen Abend lang die Jugendlichen mit spannenden Geschichten aus seinem Fernsehleben. Auch Harald Karas folgte der Einladung ins Jugendfreizeitheim zu einem Gespräch mit den jungen Leuten, die damals auch die Abendschau kannten.

Nicht vergessen werde ich die Geschichte, als Raiko Thal kurzzeitig zu TV-Berlin wechselte. Als der Sender allerdings eine sehr aggressive und beleidigende Werbekampagne gegen die Abendschau startete, schmiss Thal sofort hin und kehrte zum damaligen SFB zurück. Ich war während der Funkausstellung im ARD-Pressetreff zufällig dabei, als sich Intendant Horst Schättle bei Raiko Thal für diese Haltung bedankte. „Mensch, Junge!“, sagte er immer wieder und klopfte ihm auf die Schulter.

Für mich – und sicherlich für viele andere Menschen in dieser Stadt auch – immerhin hat die Abendschau einen Marktanteil von 25 Prozent – gehört sie zum täglichen Leben dazu, wie das Frühstück. Natürlich würde ich mir mehr Berichterstattung aus den Bezirken wünschen, nicht nur, wenn dort wieder irgendein Politiker etwas vergeigt hat. Die wechselnden Serien über Besonderheiten in Berlin sind ebenso große Klasse wie der Dauerbrenner „Gleich nebenan“ oder der Ausflugstipp in die Umgebung Berlins. Mit Cathrin Böhme, die seit 1997 dabei ist, Sascha Hingst, der im letzten Jahr Friedrich Moll ablöste, und Raiko Thal, der zum Glück zurückfand, hat die Abend drei äußerst sympathische Moderatoren. Und das ist die halbe Miete bei so einer Sendung. Die DVD zum Abendschaujubiläum ist sehr empfehlenswert, ein Stück Berliner Geschichte.

Bleibt Redaktionsleiter Peter Laubenthal und seiner Crew nur zu wünschen übrig, dass es noch lange so weitergehen mag wie bisher. Alles Gute zum Geburtstag. Ach ja, eines wollte ich noch sagen: Am meisten bewundere ich Ulli Zelle. Dieser Mann hat ein unglaubliches Arbeitspensum. Manchmal hat man den Eindruck, er ist an mehreren Orten gleichzeitig. Er ist sozusagen der klassische „Rasende Reporter“. Am 1. September gab es die Abendschau nicht nur seit 50 Jahren, sondern auch zum 15.993sten Male, also eine Woche später gleich noch ein Jubiläum.


  
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