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geschrieben von: Redaktion am 17.08.2009, 11:46 Uhr
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Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Berlin, Eric Schweitzer durfte dem TAGESSPIEGEL (veröffentlicht am 17.8.2009) ein Sommerlochinterview geben. Und dort genau gehört das, was Herr Schweitzer sagte, hin, nämlich in ein Loch, am besten ein schwarzes. Ein Kernsatz des Interviews lautet: „Wir müssen uns von der Staatsgläubigkeit verabschieden, die Politik werde es schon richten. Offenbar ist nicht allen klar, dass die soziale Marktwirtschaft die Basis für Wachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand ist.“ Kann es sein, dass Herr Schweitzer in den letzten Monaten auf einem anderen Stern lebte? In der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise ist es allein die Politik, die es wieder richten muss, was unfähige Manager verbockt haben.
Die Unternehmensbosse, weltweit, haben die schwerste Krise seit langem ausgelöst. Nicht aus Versehen, sondern mit Vorsatz. Grenzenlose Gier, und nur den eigenen Vorteil im Auge, haben sie Banken und Traditionsunternehmen gegen die Wand gefahren und Milliarden Verluste, außer auf ihren eigenen Konten, verursacht. Die soziale Marktwirtschaft garantiert nicht die Wirtschaft, sondern der Staat. Wir alle haben uns auf Jahrzehnte verschuldet, weil eine Clique von Dummschwätzern mit Unternehmen und Arbeitsplätzen hantieren, als seien es kleine Steinchen auf einem großen Spielbrett. Nein, Herr Schweitzer, wir müssen uns von der Staatsgläubigkeit nicht verabschieden, ganz im Gegenteil. Der Staat, wir alle, sind das einzige, woran wir noch glauben und wozu wir Vertrauen haben können. Es ist doch geradezu kriminell, wenn jetzt schon wieder von Bonuszahlungen an Manager die Rede ist, wo sich gerade die niedergetrampelten Pflanzen langsam erholen und wieder aufrichten. In den Banken und Unternehmen befindet sich derzeit fast ausschließlich unser Geld. Wir belohnen also weiterhin die Unfähigkeit von Managern, die jedes Maß und jeden Anstand verloren haben.
Der TAGESSPIEGEL will von Eric Schweitzer wissen, wie sich das Berliner Personal angesichts der Krise mache, denn „im Bund profiliert sich der Wirtschaftsminister Guttenberg als Krisenmanager“. Dazu Eric Schweitzer: „Herr Guttenberg tut genau das, was ein Wirtschaftsminister tun muss – er sucht nach Lösungen, orientiert an ordnungspolitischen Grundsätzen. Mit Wirtschaftssenator Harald Wolf arbeiten wir pragmatisch zusammen, und bei Klaus Wowereit beobachte ich, dass sein Engagement für die Wirtschaft wieder stärker wird.“ „Tatsächlich?“, fragt der TAGESSPIEGEL ungläubig. „Wie gesagt“, so Schweitzer, „er kümmert sich wieder mehr um Wirtschaft.“ Über dieses Lob kann sich Klaus Wowereit ja richtig freuen.
Der TAGESSPIEGEL gibt noch ein paar Zusatzinformationen über die IHK und Eric Schweitzer: “Seit fünf Jahren steht Eric Schweitzer (44) an der Spitze der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin. Die Selbstverwaltungsorganisation vertritt die Interessen von rund 230.000 Unternehmen mit einer Million Beschäftigten in der Hauptstadt, von der Bäckerei bis zur Deutschen Bahn und Siemens. Damit ist die Berliner IHK die größte in Deutschland und Schweitzer einer der jüngsten ehrenamtlichen Präsidenten. Schweitzer ist seit 1993 Vorstand des Berliner Recyclingunternehmens Alba, das er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Axel führt. Nach dem BWL-Studium, der Promotion und einem sechsmonatigen Aufenthalt in der US-amerikanischen Entsorgungswirtschaft kam Schweitzer 1990 in die Alba-Geschäftsführung. Alba beschäftigt heute rund 9.000 Mitarbeiter und kommt im Jahr auf einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die Schweitzer-Brüder besitzen zudem zusammen 75 Prozent des Kölner Entsorgers Interseroh.“
Beeindruckend. Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass die Respekt einflößende Zahl der zur IHK gehörenden Unternehmen kein Verdienst dieser Organisation ist. Es ist für jedes Unternehmen Pflicht, der IHK beizutreten. Ob die IHK wirklich die Interessen aller ihrer Zwangsmitglieder vertritt, darf bezweifelt werden.
Ed Koch
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