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Beiträge: Das Rote Tuch für "Akte R"

geschrieben von: Redaktion am 22.11.2009, 13:48 Uhr
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Das „Rote Tuch“ ist ein seit 1978 von der SPD Berlin-Charlottenburg gestifteter Jugendmedienpreis. 2007 wurde er zum 25sten Male vergeben. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an das im Haus der Jugend „Die Weiße Rose“ beheimatete Theater Strahl für das Stück „Akte R“ des Autors Mirko Böttcher. Das Stück ist eine Produktion des Kulturrings Berlin in Kooperation mit dem Theater Strahl.
Die Jury-Präsidentin Caroline Böhm und der Vorsitzende der SPD Charlottenburg-Wilmersdorf, Christian Gaebler, überreichten den Preis an Theater-Chef Wolfgang Stüßel und Autor Mirko Böttcher am Sonntag, dem 22. November 2009 in der „Weißen Rose“. Unter den Gästen im Saal war auch die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Monika Thiemen.

Die Laudatio hielt der frühere Bildungs- und Jugendminister des Landes Brandenburg, Steffen Reiche. In sehr bewegenden Worten schilderte er nicht nur die Geschichte des Mario Röllig, die in dem Stück aufgearbeitet wird, sondern auch die Umstände in der DDR, die es nicht ungestraft zuließen, mit jemanden aus dem „Nichtsozialistischen Ausland“ in näheren Kontakt zu kommen. In dem Stück heißt Mario Marko. Er ist Bürger der DDR und verliebt sich in Budapest in einen West-Berliner Politiker. Nach einem misslungenen Fluchtversuch sitzt Marko 1987 im Stasi-Knast Hohenschönhausen, ohne jedoch zu wissen, wo er sich befand. Er hatte sich geweigert, für die Stasi zu arbeiten. Letztlich wird er nach quälenden Verhören freigekauft und kommt 1988 nach West-Berlin. Die Enttäuschung ist groß, als sich seine damalige Liebe, für die er alles in Kauf genommen hatte, für die Familie und gegen ihn entschieden hatte. Der Zusammenbruch kommt aber erst 1999, als Marko seinen Stasi-Vernehmer wieder trifft, der inzwischen einen guten Job bei einer Bank gefunden hat. Marko spricht ihn an und erwartet wenigstens etwas Reue und Entschuldigung. Dazu ist der Stasi-Mann von einst nicht bereit. Vergebung sei wichtig, meint Steffen Reiche, aber davor müsse Reue und Entschuldigung stehen. Bleibt diese aus, könne es keine Vergebung geben.

Der Autor und Regisseur Mirko Böttcher erzählt in eindringlichen Bildern und Dialogen die Geschichte des Zeitzeugen Mario Röllig. Im Rahmen der Preisverleihung wurden drei Schlüsselszenen aus dem Stück gespielt. Mario Röllig macht heute Führungen durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und steht für die Aufarbeitung des Themas im Gespräch zur Verfügung. Bei fast allen Aufführungen von „Akte R“, die inzwischen an vielen Orten stattfanden, stellt sich Mario Röllig anschließend der Diskussion mit den meist jüngeren Besuchern des Stücks.

Alle Vertreterinnen und Vertreter der Unterstützer des Stücks, darunter auch der Lokale Aktionsplan Tempelhof-Schöneberg von „Jugend für Vielfalt“, wurden als Dank von Wolfgang Stüßel und Mirko Böttcher auf die Bühne gebeten und erhielten eine Rose und symbolisch für das „Rote Tuch“ ein gleichfarbiges Handtuch. Aus den Mitteln von „Jugend für Vielfalt“ wurden sowohl die Produktion des Stückes wie auch Aufführungen unterstützt. Die Schauspieler des Stückes sind Marin Caktas, Johannes Helmig, Thomas Lotz und Sven Brormann, der den Marko alias Mario spielt. Weitere Informationen unter www.theater-strahl.de


  
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