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Leserbrief

geschrieben von: Redaktion am 29.04.2010, 09:14 Uhr
paperpress579 
Sehr geehrter Herr Koch, unser Finanzsenator Ulrich Nußbaum "fordert ein Kontrollsystem und einheitliche Maßstäbe". Ein evaluiertes Kontrollsystem für den Sozialen Bereich schätze ich als Vorbildfunktion für die Effizienz sozialer Aufgaben, persönliche Identifikation der Mit-arbeiter und zukunftsweisenden Resultate grundsätzlich positiv ein. Einheitliche Maßstäbe könnten über einen allgemein verbindlichen Verhaltenskodex moralisch untermauert, rechtlich angeregt und durchgesetzt werden. Dabei ist unbedingt auch zu berücksichtigen, dass kleine Soziale Träger eine spezielle Förderung benötigen, um gegenüber großen Sozialunternehmen Wettbewerbs- und Wachstumschancen zu erhalten und konstruktiv nutzen zu können. Situationsgemäß abwägende Steuer-zahler (Nicht-Steuerzahler spenden doch in der Regel nicht - oder?) würden besten-falls über ihre Spendenbereitschaft nachdenken und für unseren Sozialbereich weitere Investitionsmöglichkeiten re-eröffnen und gewährleisten wollen.
Ehrenamtliche Sozialarbeit würde sodann auch forciert werden können. Im Übrigen engagieren sich bereits viele Berliner im Bereich der Nachbarschaftshilfe anonym, d.h. ohne sich als Ehrenamtliche registrieren lassen zu wollen.

Während meiner Bewerbungszeit - nach der THB-Dienstzeit - wurde ich mit sehr un-terschiedlichen Sozialtarifen/Jahresurlaubsansprüchen und zumeist offerierten 1-Jahresverträgen konfrontiert. Mittlerweile zahlen nur noch sehr wenige Freie Träger analog BAT; große Träger wie beispielsweise das Diakonische Werk und die AWO bieten niedrige so genannte "Haustarife". Befristete Zeitverträge demotivieren neue Mitarbeiter mangels Identifikation mit ihrem Sozialunternehmen.

Arbeitsmarktorientierte Existenzängste führen dazu, dass auch langjährige Mitarbei-ter trotz innerer Kündigung an ihrem Arbeitsplatz nur noch stur "Dienst nach Vor-schrift" befolgen. Der mehrdimensionale Helferauftrag gegenüber Klienten, Sozialträ-ger, Staat, Arbeitgeber und Helfer (Individualanspruch) führt zwangsläufig zu Konflik-ten und Barrieren.

Ein anonym erhobener Fragebogen würde bei wahrheitsgemäßen Antworten sowohl bei Freien Trägern als auch im Öffentlichen Dienst erschreckend negativ ausfallen. Oder sind Sie anderer Meinung?

Die Zukunft der THB ist mehr als gefährdet. Die Presse schlägt schlagzeilenkräftig und mit hartnäckig anhaltender Ausdauer zu. Strafrechtlich relevante Strafanzeige(n) wurde( n) gestellt und das Finanzamt prüft seinerseits . Die einberufene THB-Aufsichtsratsebene zeigte sich instabil und die (zu Recht zukunftsbesorgten) THB-Mitarbeiter spalteten sich (getrieben) unter dem externen und internen Druck in je-weils kontrovers gefolgsorientierte Lager. Gibt es ein Duell zwischen "HIAWATHA" und Diakonischem Werk?

Die am Tage der Fachtagung veranstaltete Demonstration von ca. 50 Prozent der THB-Mitarbeiter empfand ich niveaumäßig "down". Als frühere Insiderin empfand ich wieder nur Getriebene inmitten der großen Auseinandersetzung und Nichtbereitss-chaft der rein sachlich vermittelnden Positionierung. Die konstruktive Vermittlung "ohne Marionettentheater" hätte mir mehr imponiert.

Der Pressevertreter Herr Hajo Schumacher demonstrierte passend zum Tagungs-thema, was Transparenz am Beispiel der PRESSE eröffnet. Provokant, nachden-kenswert und diskussionswürdig für uns alle. Ein "Schwarz-Weiss-Denken" des rhe-torisch gewandten Referenten hilft mittel- und langfristig nicht weiter.

Folgen Konsequenzen?

Zur Frage eines Publikumsfragenden "wer kontrolliert (sodann) die Dachverbände" fallen mir neben übergeordneten Sachverständigen spontan "ehrenamtlich gewählte Geschworene" ein.

Inzwischen wünsche ich mir ein "Hiawatha-Unternehmen"; das aus dieser Misere nachhaltig herauswächst, sozial erstrebenswerte Vorbildfunktionen maßgeblich vor-lebt, steuert und posititv in der Weiterentwicklung beeinflusst. Das wäre de facto ei-ne intern sehr soziale Entwicklungskonsequenz als nacheifernswerte Marktpositio-nierung bzw. -eroberung.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Prange

  
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