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Jürgen Jürgens verstorben

geschrieben von: Redaktion am 21.05.2018, 17:18 Uhr
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Das Schicksal riss Jürgen Jürgens hart aus seiner Erfolgsspur. Schon mit seiner schweren Krankheit kämpfend, war Jürgens bei der großen Gala „50 Jahre Hey Music“, am 19. November 2017 im rbb, nicht mehr dabei. Seine beispiellose Radio-Karriere begann im November 1969 beim damaligen SFB. Zwei Jahre zuvor, am 20. September 1967, um 19.30 Uhr, begrüßte Rainer Bertram mit den Worten „Hallo, Leute“ die Hörer der ersten Ausgabe der internationalen Hitparade des Senders Freies Berlin „Hey Music“. Es war die Idee von SFB-Musikredakteur Klaus Werker als Antwort auf die im RIAS erfolgreich laufenden Schlager der Woche mit Lord Knud. Die Sendung lief zunächst einmal monatlich, wenig später 14-täglich und danach jede Woche am Donnerstag.

Jürgen Jürgens hatte als Schüler die Sendung von der ersten Folge an gehört und sich regelmäßig schriftlich beteiligt. Nach einem Interview mit Rainer Bertram für seine Schülerzeitung „Die Pauke“ wurde er eingeladen, am 11. November 1969 drei Singles anzusagen. Danach durfte er regelmäßig als Gast-moderator LP-Titel in der Sendung vorstellen. Er bekam seine erste Sendung „Soeben eingetroffen“, in der er zusätzlich neue Titel für „Hey Music“ vor-stellte. Rainer Bertram, eigentlich Schauspieler und Schlagersänger (Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini), verließ die Sendung für seine Regie-arbeiten, unter anderem „Alles Nichts Oder?!“ mit Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder, nicht aber ohne zuvor im Mai 1970 das vom Mariendorfer Jugendclub Bungalow veranstaltete „Philharmonia Beat Concert“ in der Philharmonie moderiert zu haben, bei dem unter anderem Frank Zander mit seiner Band „The Q“ auftrat. Ab dem 19. August 1970 moderierte der Österreicher Patrik Krebitz, der in Berlin als DJ arbeitete, in enger Zusammenarbeit mit Jürgens die Sendung. Als Krebitz Berlin verließ, übernahm Jürgens am 5. Juli 1972 „Hey Music“ vollständig.

Jürgen Jürgens machte aus „Hey Music“ Deutsch-lands langlebigste internationale Hitparade mit Hörer-beteiligung. Mit regelmäßigen Live-Übertragungen von „Hey Music” aus Schulen wurde die Sendung zum Berliner Stadtgespräch. Im geteilten Berlin hatte die Sendung absoluten Kultstatus und war neben „sf-beat“ die Musiksendung des SFB über die Westberliner Grenzen hinaus.

Jürgen Jürgens und „Hey Music”, das sind 50 Jahre Popgeschichte. Da lag es auf der Hand seine belieb-te Radio-Reihe „Popgeschichten“ für andere Sen-dungen zu produzieren. Jürgen Jürgens verstand sich stets als Wegbereiter für junge, damals noch unbekannte Künstler wie z.B. Westernhagen und Udo Lindenberg.

Jürgens war auch langjähriger Musikchef von radio-BERLIN 88,8, dem Stadtradio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb), und prägte mit seinem profunden Musikwissen den Soundteppich dieser Radio-Welle. Gegen alle Wiederstände entsorgte er den deutschen Schlager erfolgreich aus dem 88,8-Tagesprogramm, nicht aber deutschsprachige Pop- & Rock-Musik.

Der sehr humorvolle Jürgens, Spitzname „Jogi“, war immer für einen Spaß zu haben. Im Gegensatz zu anderen Moderatoren, führte er seine Interview-Partner nie vor. Unvergessen seine Interviews u.a. mit Johnny Cash.

Seine Malerei erdete Jürgens und verschaffte ihm die notwendige Entspannung im stressigen Radiogeschäft.

Jürgens war seit Oktober 2008 bis zu seinem Tod mit der Sängerin und Schauspielerin Elke Martens verheiratet und lebte mit ihr bei Potsdam. Er starb heute im Alter von 65 Jahren nach langer schwerer Krankheit.

Meine Anteilnahme gilt seiner Frau. Ich werde Jürgen Jürgens vermissen und nie vergessen.

Henning Hamann
ehemaliger Moderator und Musik-Chef vom RIAS I – Tagespro-gramm und langjährig mit Jürgen Jürgens befreundet

Textquellen u.a.: wikipedia

TIPP:
radioBERLIN 88,8 ändert sein Programm und erinnert am Dienstag (22. Mai) von 19.15 Uhr an in einer Sondersendung an Jürgen Jürgens.

  
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