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Junge Generation im Nachteil

geschrieben von: Redaktion am 25.05.2019, 07:19 Uhr
paperpress565 
Die Brexitabstimmung in Großbritannien hat deutlich das Problem der jungen Generation vor Augen geführt. 64% der 18- bis 24-jährigen war nach einer Umfrage für den Verbleib in der EU. Problem: viele der jungen Wahlberechtigten haben an der Abstimmung gar nicht teilgenommen, und diese entscheidende Frage – gerade für ihre Generation – den Alten überlassen. Waren noch bei den 25- bis 49-jährigen 45% für den EU-Verbleib und 39% dagegen, so kippt die Zustimmung ab 50. Von den 50- bis 64-jährigen waren 49% für den Austritt aus der EU, 35% für den Verbleib und von der 65+ Generation 58% für den Austritt und nur 33% für den Ver-bleib. Schlicht gesagt: die Alten versauen den Jungen die Zukunft.

Und genauso läuft es bei uns. Rezos Videoschlacht gegen die Alt-Parteien CDU, CSU und SPD werden die jungen Leute nicht gewinnen, obwohl 9.023.890-mal (Stand 07:10 Uhr, 25.05.2019) das Video auf-gerufen wurde.

Inzwischen haben Rezo und rund 90 weitere junge YouTuber nachgelegt und die Aufforderung unter-strichen, nicht CDU, CSU oder SPD zu wählen – erst recht nicht die AfD. Das neue Video ist nur knapp drei Minuten lang. 1,7 Millionen Mal wurde es schon in der Kürze der Zeit angeschaut. Nebenbei bemerkt finde ich es erstaunlich, dass die FDP nicht mit einem einzigen Wort erwähnt wird, als gäbe sie es gar nicht und als wäre sie nicht zwischen 1949 und 1966 und dann wieder ab 1969 bis 1998 gemeinsam mit CDU/CSU, dann SPD und dann wieder CDU/CSU an der Regierung beteiligt gewesen.

Aber, der große Erfolg im Netz wird sich letztlich auf das Wahlergebnis kaum auswirken. In der letzten Umfrage vom 24. Mai kommt die Union auf 27%, das sind drei Punkte weniger als vor fünf Jahren. Der SPD werden 17% zugetraut, immerhin zehn Punkte weniger als 2014, und die Grünen machen einen Sprung von zehn auf 18%. Rezo hat als Quintessenz aus seinen Recherchen zumindest die Grünen und die Linke als mögliche Alternativen zu den Alt-Parteien erwähnt, wenn auch unverbindlich.

Davon, dass aber die Alten, von denen sich vermutlich kaum einer bei YouTube tummelt, letztlich das Sagen haben und traditionell wählen, kann ausgegangen werden. Die Zahlen sprechen für sich: fan-gen wir hinten an: allein 20,7% der Wahlberechtigten sind 70 Jahre und älter. 60- bis 70-jährige 15,4%, 50- bis 60-jährige 20,0%, das sind schon mal 56% insgesamt. 13,9% bringen die 30- bis 40-jährigen auf die Waage, 11,8% die 21- 30-jährigen, und die jungen Walberechtigten zwischen 18 und 21 Jahren machen gerade mal 3,6% aus. Der größte Teil derer, die jeden Freitag für die Umwelt demonstrieren und dafür die Schule schwänzen, darf überhaupt nicht wählen. Die Jungen haben kaum eine Chance, erfolgreich für ihre Zukunft zu kämpfen.

Nachdem schon der CDU-Generalsekretär Rezo zum Gespräch eingeladen hat, spricht nun auch die SPD eine Einladung an ihn aus. Ziemlich bedröppelt schauen Juso-Chef Kevin Kühnert, der Europa-Abgeordnete Tiemo Wölken, der ein eigenes sehr gutes Video veröffentlicht hat, und Generalsekretär Lars Klingbeil in die Kamera. 83.190 Aufrufe bisher. Naja. Die drei SPD-Funktionäre wirken etwas hilflos. Sie betteln in ihrem Antwort-Video regelrecht um etwas Zuneigung und Verständnis der YouTuber. Dabei gehört zur Wahrheit dazu, dass die SPD durchaus die richtigen Ansätze und Konzepte hat, sich aber vorwerfen lassen muss, jahrzehntelang in Sachen Umwelt nicht nachhaltig erfolgreich gewesen zu sein. Da kann man den Kohleausstieg wollen, wenn aber der SPD-Ministerpräsident von Branden-burg, Dietmar Woidke, - aus seiner Sicht zu Recht – um Arbeitsplätze beim Kohleabbau in der Lausitz wie ein Löwe kämpft, ist das eben auch ein Wider-spruch innerhalb der SPD-Umwelt-Politik. Man kann sich nur wünschen, dass die junge Generation nicht müde wird gegen die uneinsichtigen Alten zu kämpfen, sagt ein 70-jähriger und wird am Sonntag, wie seit 50 Jahren, die SPD wählen, nicht nur aus Mitleid.

Ed Koch

  
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