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Brauchen wir Brandenburg?

geschrieben von: Redaktion am 10.06.2007, 12:42 Uhr
paperpress546 
Auf diese gerade wieder aktuell diskutierte Frage, kann man nur mit einem klaren „Nein, Aber“ antworten.
Als während der Blockade in West-Berlin geborener und später noch für 28 Jahre eingemauerter Bürger, hat man sich in seiner Stadthälfte eingerichtet. Ständige umständliche Reisen in die Umgebung, mit Antragstellung und Pflichtumtausch, waren ohnehin nicht jedermanns Sache. In West-Berlin gab es und gibt es viele Möglichkeiten der Erholung in Parks, Grünanlagen, Wäldern und an Seen. Und ein richtiger Stadtmensch fühlt sich in der Eckkneipe ohnehin wohler als in trostlosen Land-schaften.

Die Frage der Fusion der Bundesländer Berlin und Brandenburg wird seit vielen Jahren immer wieder diskutiert. Die Berliner waren stets geneigt, sich auf den Zusammenschluss einzulassen, selbst wenn Potsdam dann Landeshauptstadt geworden wäre. Die Zurückhaltung der Brandenburger hingegen war immer spürbar. Bei der Volksab-stimmung 1996 stimmten die Brandenburger gegen, die Berliner für die Fusion. Seitdem ist kein neuer Anlauf zustande gekommen. Dafür fand aber eine Fusion vieler Institutionen, Organisationen und Behör-den statt, sogar gemeinsame Gerichte wurden installiert. All dies hat an der Grundhaltung der Brandenburger wenig verändert. Jetzt hat die Industrie- und Handelskammer klar erklärt, dass sich Berlin bei seiner Vermarktung auf die eigenen Stärken konzentrieren müsse. Nun geht das Geheule, vor allem von Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) los. Zu spät geheult, mein Herr. Wie oft soll Berlin denn noch Heiratsanträge stellen? Wenn die Braut nicht will, soll sie gefälligst in der Lausitz verkümmern. Die Berliner kommen auch ohne Brandenburg gut zurecht, vor allem ohne ein gemeinsames Bundesland.

Die Glienicker Brücke, Symbol der Deutschen Teilung, verbindet jetzt zwar wieder Berlin mit Brandenburgs Landeshauptstadt Pots-dam, aber in ihrer Mitte gibt es nach wie vor eine Grenze, nämlich die zwischen beiden Bundesländern. Und noch immer wird diese Teilung durch zwei verschiedene Grüntöne sichtbar, links das „Rus-sengrün“ und rechts das „Natogrün“.

Eine Schiffsrundfahrt von Potsdam bis zur Pfaueninsel zeigt die gemeinsame Schönheit dieses Landstrichs und an den Ufern ebenso historische Bauten, wie Schlösser und Kirchen, aber auch moderne Gebäude, wie das 2006 eingeweihte Hans-Otto-Theater. Das ABER in der Betrachtung bezieht sich vor allem auf das schöne Brandenburger Land, vor allem die direkte Umgebung Berlins, die während des Eingemauertseins der Stadt friedlich vor sich hin dämmerte, ohne den Expansionsgelüsten der Stadt Rechnung tragen zu müssen. Natürlich braucht der Berliner außer sich selbst nichts auf der Welt, aber die Umgebung der Stadt ist doch eine unglaubliche Bereiche-rung. Am 9. und 10. Juni 2007 luden die Brandenburger schon zu ihrer 13ten Landpartie ein. Eine gute Gelegenheit, das Land um uns herum mal wieder zu besuchen.

Frischen Spargel zu genießen, der vom Feld vor der Tür bis auf den Teller im Restaurant nur wenige Meter zurücklegen muss, ist eine ganz besondere Sache. Das Domstiftsgut Mötzow, 5 km von der Stadt Brandenburg an der Havel entfernt gelegen, bietet Spargel satt an.

Was für ein Genuss. Da ist keine holzige Stange dabei. Nicht zu fest und nicht zu weich, eben gerade richtig. Und echte Spargelliebhaber versauen sich den Geschmack nicht mit der Sauce Hollandaise, sondern träufeln zerlassene Butter mit Semmelbrösel darüber. Vor lauter Wasser im Mund kann ich kaum weiterschreiben…. Die Portionen sind reichlich und das Spargeltaxi sorgt für Nachschub, bis man wirklich nicht mehr kann. So etwas gibt es nur in Brandenburg. Allein des Spargels wegen hat sich die Wiedervereinigung schon gelohnt. Muss es aber unbedingt ein gemeinsames Bundesland ge-ben? NEIN. Man kann alles mit Verträgen regeln, jede Form der Zusammenarbeit in allen Bereichen. Der Status Berlins als deutsche Hauptstadt darf aber nicht dadurch verwässert werden, dass sich Berlin auf dem Gelände eines Bundeslandes Berlin-Brandenburg befindet. Auch muss der Stadtstaatenstatus erhalten bleiben. Der Bürgermeister der Stadt muss den Rang eines Länderministerpräsidenten haben. Welchen Einfluss hätte ein Oberbürgermeister und welches Interesse ein gemeinsamer Landesfürst. Nein, so wie es ist, ist es gut so. Die Berliner lieben ihre brandenburgische Umgebung und die Brandenburger freuen sich, wenn sie in der Hauptstadt am Reformationstag einkaufen gehen können.

Ed Koch

  
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