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Jutta Kaddatz geht in den Ruhestand

geschrieben von: Redaktion am 21.12.2019, 08:36 Uhr
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Wenn ein Politiker in den wohl verdienten Ruhe-stand geht, ist das eigentlich nichts Besonderes. Es kommt aber auf die Umstände und die Person an. Jutta Kaddatz, langjährige Kommunalpolitikerin aus Tempelhof, hätte schon regulär vor zwei Jahren als Bezirksstadträtin in Tempelhof-Schöneberg aufhören können, nämlich zu ihrem 65sten Geburtstag 2018. Sie trat aber nach der Wahl 2016 noch einmal an. Da die CDU 2016 nur noch Anspruch auf einen statt bislang zwei Sitzen im Bezirksamt hatte, gab es eine Kampfabstimmung zwischen der Schul- und Sport-stadträtin Kaddatz und dem Baustadtrat Daniel Krü-ger, die Kaddatz für sich entschied. Krüger trat da-raufhin aus der CDU aus und bewarb sich in Pankow um einen Stadtratsposten. Den bekam er. Und seit-dem sitzt er für die AfD, ohne dort Mitglied zu sein, im Bezirksamt.

Am 17. Dezember, zwei Jahre nachdem die BVV ihre Amtszeit bis 2021 verlängert hatte, teilte Jutta Kaddatz nun ihrem Kreisverband mit, dass sie nach Vollendung ihres 67sten Lebensjahres am 25. Janu-ar 2020 in den Ruhestand treten wird. Die CDU muss also für 20 Monate eine oder einen Nachfolger finden, die/der voraussichtlich am 19. Februar von der Bezirksverordnetenversammlung gewählt wer-den könnte. Am 14. Februar will die CDU auf einem Parteitag die Nachfolgefrage klären. Und schon am 31. Januar sollen sich im Rahmen einer Veranstal-tung des Kreisvorstandes die Kandidatinnen und Kandidaten den Parteimitgliedern vorstellen.

Dieser Zeitablauf führt zwangsläufig dazu, dass es unter den Weihnachtsbäumen zu zahlreichen Dis-kussionen kommen wird. Wer soll, will, muss es machen? Einen Job für 20 Monate anzutreten, dazu in einem Politikfeld, nämlich Bildung, Kultur und Soziales, in dem man wenig öffentliche Aufmerk-samkeit erfährt, ist ein Wagnis. Anders als auf Se-natsebene, wo zum Bereich Bildung das gesamte Schulwesen gehört, reduziert sich das im Bezirk auf die Volkshochschule und die Musikschule. Und ob die neue Stadträtin oder der neue Stadtrat nach der Wahl 2021 im Amt bestätigt wird, kann heute noch nie-mand voraussagen. Es ist also ein Wagnis, die-ses Amt überhaupt anzutreten. Hinzu kommt, dass der Bezirk von einer rot-grünen Zählgemeinschaft geführt wird, der allein vier der fünf Stadträte an-gehören. Für nur ein außerhalb der Zählgemein-schaft stehendes Bezirksamtsmitglied ist es da oft sehr einsam und die Luft recht dünn. Die CDU-Fraktion verfügt über elf Mitglieder, von denen erst einmal jede/r in Frage käme, abgesehen von einer möglichen Außenlösung. An Namensspekulationen beteiligen wir uns nicht, wenngleich uns als langjäh-rige Beobachter nur ein Name einfiele, der künftig auf dem Türschild in der ersten Etage des Rathauses Tempelhof stehen sollte, jemand mit dem entspre-chenden Verwaltungs-Know-How und der erforderli-chen Persönlichkeit für so ein Amt.

Nach der nächsten Wahl wird es sechs statt bisher fünf Stadträte im Bezirksamt geben. Das verhilft vor allem der AfD künftig nicht nur in sechs, wie bisher, sondern in allen zwölf Bezirken mindestens einen Stadtratsposten besetzen zu können. In Tempelhof-Schöneberg gäbe es nach jetzigem Stand der Ber-linweiten Umfragen einen grünen Bezirksbürger-meister oder Bürgermeisterin, und zwei weitere Stadträte. SPD, CDU und AfD wären mit je einem Sitz im Bezirksamt vertreten. Bei der SPD, die ge-genwärtig die Bezirksbürgermeisterin und einen weiteren Stadtrat stellt, gäbe es dann vermutlich wie 2016 bei der CDU einen Machtkampf um den einen verbleibenden Posten unter den bisherigen Amtsinhaber, wenn sich die Partei nicht auf eine neue Person verständigt. Eines dürfte allerdings schon jetzt klar sein, die oder der Unterlegene wird in keinem anderen Bezirk für die AfD im Bezirksamt sitzen.

Jutta Kaddatz ist in Berlin geboren, verheiratet, ein Kind. 1975 begann ihre Laufbahn in der Lichten-rader Nahariya-Grundschule, 1990 Konrektorin der Ludwig-Heck-Grundschule, Mariendorf, 1997 Über-nahme der Schulleitung der Schätzelberg-Grundschule, 2004 Wechsel in die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, Leitung der Projekt-gruppe Hort, 2007 Schulrätin. 1989 trat sie in die CDU ein. Von 1995-2007 Mitglied der BVV, Stv. Vor-sitzende Schulausschuss, Vorsitzende Jugendhil-feausschuss, Stv. Fraktionsvorsitzende, 2011 Wahl zur Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport sowie Vize-Bürgermeisterin, 2016 Wahl zur Bezirks-stadträtin für Bildung, Kultur und Soziales.

Seit 1995 begleiteten wir journalistisch den Weg von Frau Kaddatz und haben sie vor allem als Vorsitzen-de des Jugendhilfeausschusses und später als Schul- und Sportstadträtin schätzen gelernt. Wir werden sie als kompetente und kooperationsfreudige, vor allem aber als menschlich zugewandte und ange-nehme Politikerin in Erinnerung behalten.

Ed Koch

  
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